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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ass
liche Lebensfreuden. - II. Das Da-
menregiment im Vatikan und Jnter-
essantes aus dem Privatleben der
Päpste. - III. Geheimnisse des Konak.
- IV. Sündenregister einer Königin
[Jsabella II.]). - Jesuitenspiegel,
1904. - "Jugendsünden" (Sitten-
roman a. d. Berliner Gesellschaft),
1905. - Memoiren einer Hofdame
(Jnteressante Mitteilungen über das
Hofleben der Kaiserin Marie Luise),
1905. - Polizeigeheimnisse (Enthül-
lungen nach den Memoiren des Mr.
Claude); V, 1905 (Jnhalt: I. Dirnen-
tum und Sittenpolizei. - II. Falsch-
münzer und Kupplerinnen. - III.
Geheimnisse der Tuilerien. - IV. Hoch-
staplerinnen u. Giftmischer. - V. Ka-
schemmen und Spielklubs).

Assur, David Jakob,

pseudon.
David Russa, wurde am 20. Jan.
1810 zu Schwerin in Mecklenburg ge-
boren, wo sein Vater Kaufmann und
später Leihhausbeamter war, zeigte
von Jugend auf einen regsamen Geist
und große Lernbegierde und wußte
sich durch den Unterricht vielseitige
und nützliche Kenntnisse, besonders in
den neueren Sprachen zu erwerben.
Seine Hoffnung, durch Hilfe reicher
mütterlicher Verwandten seine Aus-
bildung durch akademisches Studium
vollenden zu können, erwies sich als
trügerisch; er kehrte deshalb nach
Schwerin zurück und erwarb seinen
Unterricht als Privatlehrer f. neuere
Sprachen. Bald darauf gründete er
eine israel. Privatschule und führte
dieselbe bis gegen d. Jahr 1830 fort.
Dann trat er zu der Bärensprung-
schen Hofbuchdruckerei in Beziehun-
gen, zuerst als Korrektor, besonders
für das "Freimütige Abendblatt" u.
die damalige "Schweriner Zeitung".
Daneben begann er seine schriftstel-
lerische Tätigkeit als Novellist. Nach
dem Tode Bärensprungs 1844 wurde
ihm eine erweiterte Tätigkeit bei der
Redaktion der "Schweriner Zeitung"
zuteil, und als diese 1848 unter dem
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Ast
Titel "Mecklenburgische Zeitung" in
ein täglich erscheinendes Blatt umge-
wandelt wurde, blieb er an derselben
tätig, bis er 1852 die alleinige Re-
daktion übernahm, die er bis zum 1.
Juli 1867 führte. Er trat dann mit
einer ihm von der Verlagsbuchhand-
lung bewilligten Pension in d. Ruhe-
stand und starb am 7. Februar 1869.

S:

Luise (N.), 1830. - Der Privat-
lehrer (N.), 1830. - Jom Kipur, der
Versöhnungstag (N.), 1831. - Der
Obotrit (Histor. R.), 1832. - Dril-
linge (Hist.-romant. En.), 1835. (Jn-
halt: D. Kaiser. - Wolo. - Aben Said.)
- Norddeutsches Taschenbuch auf das
Jahr 1836; hrsg., 1835. - Sonst und
jetzt (Nn.); II, 1839-40. - Der rätsel-
hafte Fremde, oder: Der Scheintod
(N.), 1843. - Novellen und Erzäh-
lungen; II, 1847. - Die Liebe einer
Sängerin (E.), 1896.

*Astfalk, Cäsar,

geb. am 14. Juli
1835 in Sommerfeld in der Nieder-
lausitz, widmete sich dem Berufe eines
Kaufmanns und war in demselben
in Hamburg, England und Holland
tätig. Jm Jahre 1861 wurde er als
Leiter des kommerziellen Dienstes der
österreich. Südbahn-Gesellschaft nach
Österreich berufen, lebte als solcher
in Triest u. Wien, wurde danach Chef
des kommerziellen Bureaus derselben
Gesellschaft, dann Jnspektor der
Brennerbahn u. ging 1873 nach Köln,
wo er die Leitung des auswärtigen
Dienstes seiner Gesellschaft über-
nahm. Ende 1882 schied er als Eisen-
bahndirektionsmitglied aus dem
Dienste, war in der Folge als poli-
tischer Schriftsteller tätig und betei-
ligte sich 1892 an der Gründung der
"Deutschen Mittelstandspartei", für
welche er 1893 in Leipzig als Organ
den "Teut" gründete, den er bis Ende
1894 herausgab. Zurückgezogen vom
politischen Treiben lebte er nunmehr
als Schriftsteller bald in Leipzig, bald
im Bade Harzburg, seit 1899 in Char-
lottenburg. Außer verschiedenen so-

*


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Aſſ
liche Lebensfreuden. – II. Das Da-
menregiment im Vatikan und Jnter-
eſſantes aus dem Privatleben der
Päpſte. – III. Geheimniſſe des Konak.
IV. Sündenregiſter einer Königin
[Jſabella II.]). – Jeſuitenſpiegel,
1904. – „Jugendſünden“ (Sitten-
roman a. d. Berliner Geſellſchaft),
1905. – Memoiren einer Hofdame
(Jntereſſante Mitteilungen über das
Hofleben der Kaiſerin Marie Luiſe),
1905. – Polizeigeheimniſſe (Enthül-
lungen nach den Memoiren des Mr.
Claude); V, 1905 (Jnhalt: I. Dirnen-
tum und Sittenpolizei. – II. Falſch-
münzer und Kupplerinnen. – III.
Geheimniſſe der Tuilerien. – IV. Hoch-
ſtaplerinnen u. Giftmiſcher. – V. Ka-
ſchemmen und Spielklubs).

Aſſur, David Jakob,

pſeudon.
David Ruſſa, wurde am 20. Jan.
1810 zu Schwerin in Mecklenburg ge-
boren, wo ſein Vater Kaufmann und
ſpäter Leihhausbeamter war, zeigte
von Jugend auf einen regſamen Geiſt
und große Lernbegierde und wußte
ſich durch den Unterricht vielſeitige
und nützliche Kenntniſſe, beſonders in
den neueren Sprachen zu erwerben.
Seine Hoffnung, durch Hilfe reicher
mütterlicher Verwandten ſeine Aus-
bildung durch akademiſches Studium
vollenden zu können, erwies ſich als
trügeriſch; er kehrte deshalb nach
Schwerin zurück und erwarb ſeinen
Unterricht als Privatlehrer f. neuere
Sprachen. Bald darauf gründete er
eine israel. Privatſchule und führte
dieſelbe bis gegen d. Jahr 1830 fort.
Dann trat er zu der Bärenſprung-
ſchen Hofbuchdruckerei in Beziehun-
gen, zuerſt als Korrektor, beſonders
für das „Freimütige Abendblatt“ u.
die damalige „Schweriner Zeitung“.
Daneben begann er ſeine ſchriftſtel-
leriſche Tätigkeit als Novelliſt. Nach
dem Tode Bärenſprungs 1844 wurde
ihm eine erweiterte Tätigkeit bei der
Redaktion der „Schweriner Zeitung“
zuteil, und als dieſe 1848 unter dem
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Aſt
Titel „Mecklenburgiſche Zeitung“ in
ein täglich erſcheinendes Blatt umge-
wandelt wurde, blieb er an derſelben
tätig, bis er 1852 die alleinige Re-
daktion übernahm, die er bis zum 1.
Juli 1867 führte. Er trat dann mit
einer ihm von der Verlagsbuchhand-
lung bewilligten Penſion in d. Ruhe-
ſtand und ſtarb am 7. Februar 1869.

S:

Luiſe (N.), 1830. – Der Privat-
lehrer (N.), 1830. – Jom Kipur, der
Verſöhnungstag (N.), 1831. – Der
Obotrit (Hiſtor. R.), 1832. – Dril-
linge (Hiſt.-romant. En.), 1835. (Jn-
halt: D. Kaiſer. – Wolo. – Aben Said.)
– Norddeutſches Taſchenbuch auf das
Jahr 1836; hrsg., 1835. – Sonſt und
jetzt (Nn.); II, 1839–40. – Der rätſel-
hafte Fremde, oder: Der Scheintod
(N.), 1843. – Novellen und Erzäh-
lungen; II, 1847. – Die Liebe einer
Sängerin (E.), 1896.

*Aſtfalk, Cäſar,

geb. am 14. Juli
1835 in Sommerfeld in der Nieder-
lauſitz, widmete ſich dem Berufe eines
Kaufmanns und war in demſelben
in Hamburg, England und Holland
tätig. Jm Jahre 1861 wurde er als
Leiter des kommerziellen Dienſtes der
öſterreich. Südbahn-Geſellſchaft nach
Öſterreich berufen, lebte als ſolcher
in Trieſt u. Wien, wurde danach Chef
des kommerziellen Bureaus derſelben
Geſellſchaft, dann Jnſpektor der
Brennerbahn u. ging 1873 nach Köln,
wo er die Leitung des auswärtigen
Dienſtes ſeiner Geſellſchaft über-
nahm. Ende 1882 ſchied er als Eiſen-
bahndirektionsmitglied aus dem
Dienſte, war in der Folge als poli-
tiſcher Schriftſteller tätig und betei-
ligte ſich 1892 an der Gründung der
„Deutſchen Mittelſtandspartei“, für
welche er 1893 in Leipzig als Organ
den „Teut“ gründete, den er bis Ende
1894 herausgab. Zurückgezogen vom
politiſchen Treiben lebte er nunmehr
als Schriftſteller bald in Leipzig, bald
im Bade Harzburg, ſeit 1899 in Char-
lottenburg. Außer verſchiedenen ſo-

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[82/0086] Aſſ Aſt liche Lebensfreuden. – II. Das Da- menregiment im Vatikan und Jnter- eſſantes aus dem Privatleben der Päpſte. – III. Geheimniſſe des Konak. – IV. Sündenregiſter einer Königin [Jſabella II.]). – Jeſuitenſpiegel, 1904. – „Jugendſünden“ (Sitten- roman a. d. Berliner Geſellſchaft), 1905. – Memoiren einer Hofdame (Jntereſſante Mitteilungen über das Hofleben der Kaiſerin Marie Luiſe), 1905. – Polizeigeheimniſſe (Enthül- lungen nach den Memoiren des Mr. Claude); V, 1905 (Jnhalt: I. Dirnen- tum und Sittenpolizei. – II. Falſch- münzer und Kupplerinnen. – III. Geheimniſſe der Tuilerien. – IV. Hoch- ſtaplerinnen u. Giftmiſcher. – V. Ka- ſchemmen und Spielklubs). Aſſur, David Jakob, pſeudon. David Ruſſa, wurde am 20. Jan. 1810 zu Schwerin in Mecklenburg ge- boren, wo ſein Vater Kaufmann und ſpäter Leihhausbeamter war, zeigte von Jugend auf einen regſamen Geiſt und große Lernbegierde und wußte ſich durch den Unterricht vielſeitige und nützliche Kenntniſſe, beſonders in den neueren Sprachen zu erwerben. Seine Hoffnung, durch Hilfe reicher mütterlicher Verwandten ſeine Aus- bildung durch akademiſches Studium vollenden zu können, erwies ſich als trügeriſch; er kehrte deshalb nach Schwerin zurück und erwarb ſeinen Unterricht als Privatlehrer f. neuere Sprachen. Bald darauf gründete er eine israel. Privatſchule und führte dieſelbe bis gegen d. Jahr 1830 fort. Dann trat er zu der Bärenſprung- ſchen Hofbuchdruckerei in Beziehun- gen, zuerſt als Korrektor, beſonders für das „Freimütige Abendblatt“ u. die damalige „Schweriner Zeitung“. Daneben begann er ſeine ſchriftſtel- leriſche Tätigkeit als Novelliſt. Nach dem Tode Bärenſprungs 1844 wurde ihm eine erweiterte Tätigkeit bei der Redaktion der „Schweriner Zeitung“ zuteil, und als dieſe 1848 unter dem Titel „Mecklenburgiſche Zeitung“ in ein täglich erſcheinendes Blatt umge- wandelt wurde, blieb er an derſelben tätig, bis er 1852 die alleinige Re- daktion übernahm, die er bis zum 1. Juli 1867 führte. Er trat dann mit einer ihm von der Verlagsbuchhand- lung bewilligten Penſion in d. Ruhe- ſtand und ſtarb am 7. Februar 1869. S: Luiſe (N.), 1830. – Der Privat- lehrer (N.), 1830. – Jom Kipur, der Verſöhnungstag (N.), 1831. – Der Obotrit (Hiſtor. R.), 1832. – Dril- linge (Hiſt.-romant. En.), 1835. (Jn- halt: D. Kaiſer. – Wolo. – Aben Said.) – Norddeutſches Taſchenbuch auf das Jahr 1836; hrsg., 1835. – Sonſt und jetzt (Nn.); II, 1839–40. – Der rätſel- hafte Fremde, oder: Der Scheintod (N.), 1843. – Novellen und Erzäh- lungen; II, 1847. – Die Liebe einer Sängerin (E.), 1896. *Aſtfalk, Cäſar, geb. am 14. Juli 1835 in Sommerfeld in der Nieder- lauſitz, widmete ſich dem Berufe eines Kaufmanns und war in demſelben in Hamburg, England und Holland tätig. Jm Jahre 1861 wurde er als Leiter des kommerziellen Dienſtes der öſterreich. Südbahn-Geſellſchaft nach Öſterreich berufen, lebte als ſolcher in Trieſt u. Wien, wurde danach Chef des kommerziellen Bureaus derſelben Geſellſchaft, dann Jnſpektor der Brennerbahn u. ging 1873 nach Köln, wo er die Leitung des auswärtigen Dienſtes ſeiner Geſellſchaft über- nahm. Ende 1882 ſchied er als Eiſen- bahndirektionsmitglied aus dem Dienſte, war in der Folge als poli- tiſcher Schriftſteller tätig und betei- ligte ſich 1892 an der Gründung der „Deutſchen Mittelſtandspartei“, für welche er 1893 in Leipzig als Organ den „Teut“ gründete, den er bis Ende 1894 herausgab. Zurückgezogen vom politiſchen Treiben lebte er nunmehr als Schriftſteller bald in Leipzig, bald im Bade Harzburg, ſeit 1899 in Char- lottenburg. Außer verſchiedenen ſo- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/86>, abgerufen am 23.11.2024.