Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

werden, als wenn der Blumenstaub von der
männlichen Pflanze durch den Wind oder
durch Insecten (§. 150. und S. 376.) oder
auch durch die Kunst ihnen zugeführt worden
ist. (Dioecia linn).

§. 199.

Unter den übrigen, nicht ganz so allge-
meinen, Theilen der Blüthe ist besonders
der doch bey den mehresten befindliche Blu-
men-Kelch (Calix. Taf. II. Fig. 6. d. Fig.
7. d.); und die sogenannten Nectaria aus
deren Saft die Bienen ihren Honig ziehen
(S. 380.) zu merken. Ueberhaupt theilt
man die Blüthen nach ihrer Bildung und
nach der Lage ihrer Theile in regelmäsige
und irreguläre. Bey jenen nemlich haben
die einzelnen Theile gleiche Gestalt, Grosse
und Verhältnis (z B. Taf. II. Fig. 4. und
s.); bey diesen hingegen sind sie in unglei-
cher Proportion (Taf. II. Fig. 6 und 7).
Ausserdem aber finden sich noch viele andre
Hauptverschiedenheiten in der Gestalt der
Blüthen, die gröstentheils auch in Bezie-
hung mit dem ganzen übrigen Ansehn der
Pflanzen stehn, und daher zur Kenntnis der-
selben, besonders auch zur Gründung eines
natürlichen (§. 7.) Pflanzen-Systems von
Wichtigkeit sind, daher wir einige der vor-

werden, als wenn der Blumenstaub von der
männlichen Pflanze durch den Wind oder
durch Insecten (§. 150. und S. 376.) oder
auch durch die Kunst ihnen zugeführt worden
ist. (Dioecia linn).

§. 199.

Unter den übrigen, nicht ganz so allge-
meinen, Theilen der Blüthe ist besonders
der doch bey den mehresten befindliche Blu-
men-Kelch (Calix. Taf. II. Fig. 6. d. Fig.
7. d.); und die sogenannten Nectaria aus
deren Saft die Bienen ihren Honig ziehen
(S. 380.) zu merken. Ueberhaupt theilt
man die Blüthen nach ihrer Bildung und
nach der Lage ihrer Theile in regelmäsige
und irreguläre. Bey jenen nemlich haben
die einzelnen Theile gleiche Gestalt, Grosse
und Verhältnis (z B. Taf. II. Fig. 4. und
s.); bey diesen hingegen sind sie in unglei-
cher Proportion (Taf. II. Fig. 6 und 7).
Ausserdem aber finden sich noch viele andre
Hauptverschiedenheiten in der Gestalt der
Blüthen, die gröstentheils auch in Bezie-
hung mit dem ganzen übrigen Ansehn der
Pflanzen stehn, und daher zur Kenntnis der-
selben, besonders auch zur Gründung eines
natürlichen (§. 7.) Pflanzen-Systems von
Wichtigkeit sind, daher wir einige der vor-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0476" xml:id="pb464_0001" n="464"/>
werden, als wenn der Blumenstaub von der<lb/>
männlichen Pflanze durch den Wind oder<lb/>
durch Insecten (§. 150. und S. 376.) oder<lb/>
auch durch die Kunst ihnen zugeführt worden<lb/>
ist. (<hi rendition="#aq">Dioecia <hi rendition="#k"><hi rendition="#g">linn</hi></hi></hi>).</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 199.</head><lb/>
          <p>Unter den übrigen, nicht ganz so allge-<lb/>
meinen, Theilen der Blüthe ist besonders<lb/>
der doch bey den mehresten befindliche Blu-<lb/>
men-Kelch (<hi rendition="#aq">Calix</hi>. Taf. II. Fig. 6. <hi rendition="#aq">d</hi>. Fig.<lb/>
7. <hi rendition="#aq">d</hi>.); und die sogenannten <hi rendition="#aq">Nectaria</hi> aus<lb/>
deren Saft die Bienen ihren Honig ziehen<lb/>
(S. 380.) zu merken. Ueberhaupt theilt<lb/>
man die Blüthen nach ihrer Bildung und<lb/>
nach der Lage ihrer Theile in regelmäsige<lb/>
und irreguläre. Bey jenen nemlich haben<lb/>
die einzelnen Theile gleiche Gestalt, Grosse<lb/>
und Verhältnis (z B. Taf. II. Fig. 4. und<lb/>
s.); bey diesen hingegen sind sie in unglei-<lb/>
cher Proportion (Taf. II. Fig. 6 und 7).<lb/>
Ausserdem aber finden sich noch viele andre<lb/>
Hauptverschiedenheiten in der Gestalt der<lb/>
Blüthen, die gröstentheils auch in Bezie-<lb/>
hung mit dem ganzen übrigen Ansehn der<lb/>
Pflanzen stehn, und daher zur Kenntnis der-<lb/>
selben, besonders auch zur Gründung eines<lb/>
natürlichen (§. 7.) Pflanzen-Systems von<lb/>
Wichtigkeit sind, daher wir einige der vor-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[464/0476] werden, als wenn der Blumenstaub von der männlichen Pflanze durch den Wind oder durch Insecten (§. 150. und S. 376.) oder auch durch die Kunst ihnen zugeführt worden ist. (Dioecia linn). §. 199. Unter den übrigen, nicht ganz so allge- meinen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch bey den mehresten befindliche Blu- men-Kelch (Calix. Taf. II. Fig. 6. d. Fig. 7. d.); und die sogenannten Nectaria aus deren Saft die Bienen ihren Honig ziehen (S. 380.) zu merken. Ueberhaupt theilt man die Blüthen nach ihrer Bildung und nach der Lage ihrer Theile in regelmäsige und irreguläre. Bey jenen nemlich haben die einzelnen Theile gleiche Gestalt, Grosse und Verhältnis (z B. Taf. II. Fig. 4. und s.); bey diesen hingegen sind sie in unglei- cher Proportion (Taf. II. Fig. 6 und 7). Ausserdem aber finden sich noch viele andre Hauptverschiedenheiten in der Gestalt der Blüthen, die gröstentheils auch in Bezie- hung mit dem ganzen übrigen Ansehn der Pflanzen stehn, und daher zur Kenntnis der- selben, besonders auch zur Gründung eines natürlichen (§. 7.) Pflanzen-Systems von Wichtigkeit sind, daher wir einige der vor-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/476
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/476>, abgerufen am 23.11.2024.