Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.In der Terminologie habe ich durchgehends Ich glaube nicht daß es eben über meine In der Terminologie habe ich durchgehends Ich glaube nicht daß es eben über meine <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0010" xml:id="pbVI_0001" n="VI"/> In der Terminologie habe ich durchgehends<lb/> die bekanntesten und eben dadurch allgemein<lb/> verständlich wordnen Namen der Knochen und<lb/> ihrer Theile beybehalten. Viele gerade so<lb/> wie sie aus dem griechischen oder lateinischen<lb/> adoptirt worden; andere so wie sie aus jenen<lb/> Sprachen wörtlich übersetzt sind.</p> <p>Ich glaube nicht daß es eben über meine<lb/> Kräfte gewesen wäre auch jene zu verdolmet-<lb/> schen und gar manche, dem buchstäblichen<lb/> Sinne nach allerdings unpassende, mit bessern<lb/> zu vertauschen. Allein ich weis aus früher<lb/> Ueberzeugung die noch durch nachwärtige Er-<lb/> fahrungen bestärkt worden, daß der Gewinn<lb/> der sich von solchen Nominalneuerungen hoffen<lb/> läßt, doch immer von den damit verbundnen<lb/> Nachtheilen weit überwogen wird, wenn zumahl<lb/> der Anfänger in einem Studium was ohne-<lb/> hin der Kunstworte die Fülle hat, nun außer<lb/> den alten, ihm doch zum Verständniß durch-<lb/> aus unentbehrlichen, auch noch eine Last von<lb/> neugestempelten darzu memoriren soll. Und<lb/> so habe ich z. B. das Wort Kukuksbein bey-<lb/> behalten ob ich gleich so gut als irgend ein<lb/> andrer weiß, daß die Aehnlichkeit zwischen<lb/> diesem Knochen und einem Kukuksschnabel<lb/> ein bißchen weit hergehohlt ist; so wie ich<lb/> mich noch bis <hi rendition="#aq">dato</hi> der eben so unpassenden<lb/> aber herkommlichen Worte Arterie und Queck-<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [VI/0010]
In der Terminologie habe ich durchgehends
die bekanntesten und eben dadurch allgemein
verständlich wordnen Namen der Knochen und
ihrer Theile beybehalten. Viele gerade so
wie sie aus dem griechischen oder lateinischen
adoptirt worden; andere so wie sie aus jenen
Sprachen wörtlich übersetzt sind.
Ich glaube nicht daß es eben über meine
Kräfte gewesen wäre auch jene zu verdolmet-
schen und gar manche, dem buchstäblichen
Sinne nach allerdings unpassende, mit bessern
zu vertauschen. Allein ich weis aus früher
Ueberzeugung die noch durch nachwärtige Er-
fahrungen bestärkt worden, daß der Gewinn
der sich von solchen Nominalneuerungen hoffen
läßt, doch immer von den damit verbundnen
Nachtheilen weit überwogen wird, wenn zumahl
der Anfänger in einem Studium was ohne-
hin der Kunstworte die Fülle hat, nun außer
den alten, ihm doch zum Verständniß durch-
aus unentbehrlichen, auch noch eine Last von
neugestempelten darzu memoriren soll. Und
so habe ich z. B. das Wort Kukuksbein bey-
behalten ob ich gleich so gut als irgend ein
andrer weiß, daß die Aehnlichkeit zwischen
diesem Knochen und einem Kukuksschnabel
ein bißchen weit hergehohlt ist; so wie ich
mich noch bis dato der eben so unpassenden
aber herkommlichen Worte Arterie und Queck-
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