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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
Gott/ als er in deß Manns vnd Weibs hertz die
lieb gegossen/ gewölt habe/ dz d Mann das Weib
vil lieber haben solte/ wed dz Weib den Mann. Er
antwortet jm aber selbst drauf vnd spricht: Gott
habe darumm gewölt/ dz das Weib weniger sein
solte/ denn d Mann/ so vil das regiment/ den ver-
stand/ die fürsichtigkeit vnd ratschläg belangt/ der-
wegen ist den Weib nit erlaubt/ sich vmm derglei-
chen ding/ one deß Manns vorwißen/ anzunemmen:
damit sich aber der Mann dessen nit vbernemmen
od stoltziren solte/ so hat Gott das Weib erhebt/
vnd gewölt/ der Mann soll jr in der Lieb vnder-
thenig seyn: dz ist aber je ein harte dienstbarkeit/
vnd kan derwegen vom Mann gesagt werden/ er
sey ein Herr vnd Sclaue deß Weibs: ein Herr
zwar/ damit er sie weißlich führe/ laite/ regire
vnd beherrsche: aber ein Sclaue/ weil er jr die-
net/ weil er sie ehret/ liebet/ vnd sich so hart von
jhrentwegen bemühet. Dise Lieb machet/ dz die
Weiber noch heutigs tags das regiment füren/
vnd dz die Männer/ welche billich regiren/ prae-
sidiren
vnd herrschen solten/ sich dem gehorsam
jrer Weiber vndergeben/ dann ob schon die Wei-
ber von der verwaltung der regimentssachen
abgeschaft seind/ so sehen wir doch/ dz maisten-
theils die Weiber die Welt regiren/ vnd es so

weit

Hirnſchleiffer.
Gott/ als er in deß Mañs vnd Weibs hertz die
lieb gegoſſẽ/ gewoͤlt habe/ dz ď Mañ das Weib
vil lieber habẽ ſolte/ weď dz Weib den Mañ. Er
antwortet jm aber ſelbſt drauf vñ ſpꝛicht: Gott
habe darum̃ gewoͤlt/ dz das Weib weniger ſein
ſolte/ deñ ď Mañ/ ſo vil das regiment/ den ver-
ſtãd/ die fuͤrſichtigkeit vñ ratſchlaͤg belãgt/ der-
wegen iſt dẽ Weib nit erlaubt/ ſich vm̃ derglei-
chẽ ding/ one deß Mañs vorwißẽ/ anzunem̃en:
damit ſich aber der Mañ deſſen nit vbernem̃en
oď ſtoltziren ſolte/ ſo hat Gott das Weib erhebt/
vnd gewoͤlt/ der Mañ ſoll jr in der Lieb vnder-
thenig ſeyn: dz iſt aber je ein harte dienſtbarkeit/
vnd kan derwegen vom Mañ geſagt weꝛden/ er
ſey ein Herꝛ vnd Sclaue deß Weibs: ein Herꝛ
zwar/ damit er ſie weißlich fuͤhre/ laite/ regire
vnd beherꝛſche: aber ein Sclaue/ weil er jr die-
net/ weil er ſie ehret/ liebet/ vnd ſich ſo hart von
jhrentwegen bemuͤhet. Diſe Lieb machet/ dz die
Weiber noch heutigs tags das regiment fuͤrẽ/
vñ dz die Maͤñer/ welche billich regiren/ præ-
ſidiren
vñ herꝛſchen ſolten/ ſich dem gehorſam
jrer Weiber vndergeben/ dañ ob ſchon die Wei-
ber von der verwaltung der regimentsſachen
abgeſchaft ſeind/ ſo ſehen wir doch/ dz maiſten-
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weit
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[34/0050] Hirnſchleiffer. Gott/ als er in deß Mañs vnd Weibs hertz die lieb gegoſſẽ/ gewoͤlt habe/ dz ď Mañ das Weib vil lieber habẽ ſolte/ weď dz Weib den Mañ. Er antwortet jm aber ſelbſt drauf vñ ſpꝛicht: Gott habe darum̃ gewoͤlt/ dz das Weib weniger ſein ſolte/ deñ ď Mañ/ ſo vil das regiment/ den ver- ſtãd/ die fuͤrſichtigkeit vñ ratſchlaͤg belãgt/ der- wegen iſt dẽ Weib nit erlaubt/ ſich vm̃ derglei- chẽ ding/ one deß Mañs vorwißẽ/ anzunem̃en: damit ſich aber der Mañ deſſen nit vbernem̃en oď ſtoltziren ſolte/ ſo hat Gott das Weib erhebt/ vnd gewoͤlt/ der Mañ ſoll jr in der Lieb vnder- thenig ſeyn: dz iſt aber je ein harte dienſtbarkeit/ vnd kan derwegen vom Mañ geſagt weꝛden/ er ſey ein Herꝛ vnd Sclaue deß Weibs: ein Herꝛ zwar/ damit er ſie weißlich fuͤhre/ laite/ regire vnd beherꝛſche: aber ein Sclaue/ weil er jr die- net/ weil er ſie ehret/ liebet/ vnd ſich ſo hart von jhrentwegen bemuͤhet. Diſe Lieb machet/ dz die Weiber noch heutigs tags das regiment fuͤrẽ/ vñ dz die Maͤñer/ welche billich regiren/ præ- ſidiren vñ herꝛſchen ſolten/ ſich dem gehorſam jrer Weiber vndergeben/ dañ ob ſchon die Wei- ber von der verwaltung der regimentsſachen abgeſchaft ſeind/ ſo ſehen wir doch/ dz maiſten- theils die Weiber die Welt regiren/ vnd es ſo weit

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/50>, abgerufen am 23.11.2024.