[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. er fragt jhne nur vmb die lieb: Dises ist derprobierstein/ daran man die Praelaten im examine streichen [vnnd probieren] soll/ dann an der lieb gegen Gott vnnd den Vndertha- n[e]n/ ist vilmehr gelegen/ weder an der ge- schickligkeit. Beschließlichen daß ein Hirt das schaf Die A a 5
Hirnſchleiffer. er fragt jhne nur vmb die lieb: Diſes iſt derprobierſtein/ daran man die Prælaten im examine ſtreichen [vnnd probieren] ſoll/ dann an der lieb gegen Gott vnnd den Vndertha- n[e]n/ iſt vilmehr gelegen/ weder an der ge- ſchickligkeit. Beſchließlichen daß ein Hirt das ſchaf Die A a 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0393" n="378[377]"/><fw place="top" type="header">Hirnſchleiffer.</fw><lb/> er fragt jhne nur vmb die lieb: Diſes iſt der<lb/> probierſtein/ daran man die Pr<hi rendition="#aq">æ</hi>laten im<lb/><hi rendition="#aq">examine</hi> ſtreichen <supplied>vnnd probieren</supplied> ſoll/ dann<lb/> an der lieb gegen Gott vnnd den Vndertha-<lb/> n<supplied>e</supplied>n/ iſt vilmehr gelegen/ weder an der ge-<lb/> ſchickligkeit.</p><lb/> <p>Beſchließlichen daß ein Hirt das ſchaf<lb/> liebet vnd waidet/ iſt ſolches nit vil/ noch ein<lb/> wunder/ dann er hat einen guten nutz vnd ge-<lb/> wiñ daruon/ nemblich Milch/ Kaͤß/ Woll/ ꝛc.<lb/> aber ein wunder vnnd groſſes zeichen der lieb<lb/> iſts/ wann er ein erſt gebornes Lamb liebet vnd<lb/> vil muͤhe vnd arbeit mit jhm außſteht: O wie<lb/> vil Pr<hi rendition="#aq">æ</hi>laten/ Hirten vnd Seelſorger lieben<lb/> vnd waiden nur die faiſte Schaf/ das iſt/ die<lb/> faiſte <hi rendition="#aq">Prælaturen,</hi> Pfarꝛen vnd Pfruͤndten/<lb/> bey denen wenig muͤhe vnd arbeit/ vnnd doch<lb/> ein groſſer gewinn verhanden iſt/ aber die<lb/> ſchlechte oder arme <hi rendition="#aq">Prælaturen</hi> vnnd Pfar-<lb/><hi rendition="#c">ren ſeind jhnen zuwider/ derwegen thun<lb/> ſie nichts auß lieb/ ſonder alles auß<lb/> begierd deß nutzes vnnd<lb/> gewinns.</hi></p> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A a 5</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Die</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [378[377]/0393]
Hirnſchleiffer.
er fragt jhne nur vmb die lieb: Diſes iſt der
probierſtein/ daran man die Prælaten im
examine ſtreichen vnnd probieren ſoll/ dann
an der lieb gegen Gott vnnd den Vndertha-
nen/ iſt vilmehr gelegen/ weder an der ge-
ſchickligkeit.
Beſchließlichen daß ein Hirt das ſchaf
liebet vnd waidet/ iſt ſolches nit vil/ noch ein
wunder/ dann er hat einen guten nutz vnd ge-
wiñ daruon/ nemblich Milch/ Kaͤß/ Woll/ ꝛc.
aber ein wunder vnnd groſſes zeichen der lieb
iſts/ wann er ein erſt gebornes Lamb liebet vnd
vil muͤhe vnd arbeit mit jhm außſteht: O wie
vil Prælaten/ Hirten vnd Seelſorger lieben
vnd waiden nur die faiſte Schaf/ das iſt/ die
faiſte Prælaturen, Pfarꝛen vnd Pfruͤndten/
bey denen wenig muͤhe vnd arbeit/ vnnd doch
ein groſſer gewinn verhanden iſt/ aber die
ſchlechte oder arme Prælaturen vnnd Pfar-
ren ſeind jhnen zuwider/ derwegen thun
ſie nichts auß lieb/ ſonder alles auß
begierd deß nutzes vnnd
gewinns.
Die
A a 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |