Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611.meinete gen Jerusalem zu ziehen/ das er gedachte im die Wort
meinete gen Jeruſalem zu ziehen/ das er gedachte im die Wort
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0026" n="[26]"/> meinete gen Jeruſalem zu ziehen/ das er gedachte im<lb/> Predigampt dem Vngluͤck/ Anfechtungen/ Muͤhe/<lb/> vnnd Verfolgung/ aus dem wege zu ziehen: Denn ſo<lb/> hette er muͤſſen <hi rendition="#fr">die gantze Welt reumen/</hi> wie er<lb/> ſelbſt ſaget 1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 5. Vnd das muſte ein einfaͤltiges<lb/> Schaff ſein/ der ſich von deßwegen anfaͤnglich ins<lb/> heilige Predigampt begebe/ als wenn da der Himmel<lb/> voller Geigen hienge/ oder das er dadurch gedachte<lb/> gros Gluͤck/ gros Reichthumb/ groſſe gunſten vnd<lb/> befoderung der Leute/ zu erlangen: Viele naͤrri-<lb/> ſcher thete der/ der ſchon im Predigampt lange gewe-<lb/> ſen/ wol verſucht/ vnd mit dem heiligen Apoſtel Pau-<lb/> lo/ wol durch gelauffen were/ das er meinte/ an einem<lb/> orte weren die Steine weicher als am andern; Awy<lb/> Nein; darumb war es dem heiligen Apoſtel Paulo<lb/> gar nicht zu thun/ das vermuhtet er ſich auch nicht zu<lb/> Jeruſalem/ darumb ſpricht er: <hi rendition="#fr">Bande vnd Truͤb-<lb/> ſahl warten mein daſelbſt:</hi> Es wird dar mir<lb/> nicht beſſer gehen/ als bey euch vnnd andern oͤrtern/<lb/> vnd Gott gebe auch/ noch wol aͤrger. Aber mein lie-<lb/> ber Apoſtel Paule/ ein wunder ding/ warumb bleibe-<lb/> ſtu denn da nicht weg? Drauff antwortet er mit den<lb/> Worten: <hi rendition="#fr">Jch im Geiſte gebunden.</hi> Vnd haben<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die Wort</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[26]/0026]
meinete gen Jeruſalem zu ziehen/ das er gedachte im
Predigampt dem Vngluͤck/ Anfechtungen/ Muͤhe/
vnnd Verfolgung/ aus dem wege zu ziehen: Denn ſo
hette er muͤſſen die gantze Welt reumen/ wie er
ſelbſt ſaget 1. Cor. 5. Vnd das muſte ein einfaͤltiges
Schaff ſein/ der ſich von deßwegen anfaͤnglich ins
heilige Predigampt begebe/ als wenn da der Himmel
voller Geigen hienge/ oder das er dadurch gedachte
gros Gluͤck/ gros Reichthumb/ groſſe gunſten vnd
befoderung der Leute/ zu erlangen: Viele naͤrri-
ſcher thete der/ der ſchon im Predigampt lange gewe-
ſen/ wol verſucht/ vnd mit dem heiligen Apoſtel Pau-
lo/ wol durch gelauffen were/ das er meinte/ an einem
orte weren die Steine weicher als am andern; Awy
Nein; darumb war es dem heiligen Apoſtel Paulo
gar nicht zu thun/ das vermuhtet er ſich auch nicht zu
Jeruſalem/ darumb ſpricht er: Bande vnd Truͤb-
ſahl warten mein daſelbſt: Es wird dar mir
nicht beſſer gehen/ als bey euch vnnd andern oͤrtern/
vnd Gott gebe auch/ noch wol aͤrger. Aber mein lie-
ber Apoſtel Paule/ ein wunder ding/ warumb bleibe-
ſtu denn da nicht weg? Drauff antwortet er mit den
Worten: Jch im Geiſte gebunden. Vnd haben
die Wort
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |