Fortsetzung des vorhergehenden.
WAr aber Endymion vorher nicht in Furcht und Schre-
cken gesetzt, so vermehrte sich jetzo sein Erstaunen weit
mehr; das vorige Getösse verwandelte sich in ein ver-
wirrtes und unverständliches Geschrey, die Ohren
gelleten von denen nunmehr deutlich zu vernehmenden Hämmern
und Schmiedten, der durchdringende Schall unzehliger Post-Hör-
ner machte den Endymion fast taub, und das unaufhörliche gehen,
lauffen, rennen, fahren und galloppiren der Postillions, nöthigte
ihn, mehr als tausendmahl sich, wie Argus, hundert vorsichtige Au-
gen zu wünschen. Mit Müh und Angst gelangte er endlich an den
äussersten Umfang des von vielen schimmernden Lichtern erhellten
Platzes, und konte es fast nicht glauben, daß der so bewunderns-
würdige herrliche Pallast nur von überfirnstem Papier aufgeführt
zu seyn schien, da hingegen die kleinen Neben-Gebäude auf eine
ächte und feste Manier erbauet waren. So viel dieser kleinen Be-
hältnisse waren, so mancherley Beschäfftigungen traff Endymion
darinn an, und diese hatten eben das von weiten schon gehörte Ge-
tösse verursachet. Einige schienen Gewehrstette, andere Pulver-
Mühlen, die dritten Schwerdtfegereyen zu seyn; Es waren auch
viele Wind-Mühlen zu sehen, die ihm, auf eine besondere Art zuge-
richtet, vorkamen; Noch andere waren wie Disputir-Saale anzu-
sehen, darinne sich Leute von allen Europäischen Nationen über ein
zerschnittenes grosses Papier zanckten, andere aber über einen al-
ten zerrissenen Rock gar Handgemenge wurden, und noch andere
sich um einen grossen Fuchsschwantz zerreten; nicht weit davon sahe
Endymion verschiedliche Schreibereyen, wo sich die Schreiber du-
tzendweise so geschäfftig erwiesen, daß man sich fast einbilden solte,
sie hätten stählerne Finger, und führten Federn von Ertz; an einem
andern Ort waren völlige Schneidereyen, worinnen man gantz be-
sondere Moden-Kleider vor Manns- und Weibs-Personen verfer-
tigte; weiter traff Endymion einen gantz neuen Land-Charten-Ste-
cher an, der sich in seiner unter Händen habenden Arbeit sehr emsig
bezeigte; item unterschiedliche Scheerenschleiffer, Zahnbrecher-
Boutiquen, Apothecken, Peltz- und Masquen-Handlungen, nebst
einer wohleingerichteten Oculisten-Officin, und noch unzehlig an-
dere Arten Häusergen, die ihm theils lächerlich schienen, theils aber
unterschiedliches Nachdencken verursachten. Unter solcher, voller
Neugierigkeit seyenden Beschäfftigung, gelangte er gantz nahe an
das grosse papierne Wunder-Gebäude, und merckte sogleich, daß
die mehresten Fenster dem kläresten Kancker-Gespinste ähnlich wa-
ren, darinn aber fast durchgängig Löcher und Ritzen zu sehen, daß
dadurch der Wind auf allen Ecken eindringen konte. Die Curio-
site trieb auch hier den Endymion an, zu versuchen, ob er nicht in
diesen Pallast kommen konte, von dem er sich schon zum voraus
grosse Vorstellung machte; es gelung ihm auch, denn er fand den
Eingang gar bald. Dieser war mit vielen Stuffen versehen, auf
welchen eine entsetzliche Menge zerrissener Papiere und zerbroche-
ner Siegel lagen, die also vermuthlich nichts mehr nutzen solten;
hier aber sahe er abermahls eine grosse Hinderung, und die Furcht
schiene ebenfalls sich wieder bey ihm einzustellen, da er die bedenck-
lichsten Wächter des Tempels, vor dem verschlossenen Eingang lie-
gen sahe; nach vielem hin und her dencken, wie er dem ohngeachtet
seiner Neugierigkeit eine Gnüge leisten möchte, wuchs ihm auf ein-
mahl das Hertz, er wagte es, stieg die steinern Treppen glücklich
hinauf, und fand wider Vermuthen keinen andern Widerstand noch
Hinderniß, als daß das grosse Thor nicht offen war.
Neuigkeiten von Teutschland.
Aus Lüttich verlautet, daß der neue Fürst-Bischoff, nebst seinem
Dom-Capitul, sich entschlossen habe, neutral zu bleiben. Es
scheint aber diese Nachricht vielen unglaublich, wenigstens sehr un-
gewiß.
Weil der Wienerische Hof benachrichtiget worden, daß man
in Bayern heimlich 300000. fl. gesammelt, und solche nach Franck-
furth gesendet, so ist an die Königl. Adminiſtration zu München
Befehl ergangen, von nun an in Bayern die rückständige Contri-
bution ohne weitere Nachsicht mit äusserster Schärffe zu treiben.
Als vor kurtzer Zeit ein kunstreicher Miniatur-Mahler von ei-
nem sichern Grafen das Portrait der Königin von Ungarn bekom-
men, etwas daran zu ändern, und darauf in die Messe gieng, wur-
de ihm solches aus der Tasche gestohlen. Der Mahler verfügte sich
zum Grafen, klagte sein Unglück, und erboth sich zu baarer Bezah-
lung des Werths, aber der entrüstete Graf wolte kein Wort davon
hören, sondern forderte unumgänglich das Portrait wieder. Jn
solcher Angst præſentirte sich der betrübte Mahler seiner Königin
mit thränenden Augen, und klagte ihr seine Noth, wodurch die hold-
selige Königin dermassen gerührt worden, daß sie ihm ein anders
Portrait von weit grösserm Werth, als das geraubte, gab, und ihm
befahl, solches dem Grafen zu zustellen, welches der Mahler mit
äusserster Freude that; nichts destoweniger hat der Graf dem Wie-
derbringer des erstern Portraits, wenn es gleich der Dieb selbst wä-
re, eine Belohnung von 100. Ducaten durch öffentliche Kundma-
chung versprechen lassen.
Den 8. Febr. that diese grosse Königin dem Hertzog von A-
remberg die Ehre, eine Abend-Mahlzeit bey ihm einzunehmen, Tags
darauf trat hochgedachter Hertzog seine Rückreise nach denen Nie-
derlanden an; er war aber kaum abgereiset, als ein Englischer Ex-
preſſer an den Wienerischen Hof ankam; worauf besagter Herr
Hertzog durch einen Courier zurück geruffen, und sogleich beschlos-
sen wurde, die Ertz-Hertzogin Maria Anna, mit ihrem Gemahl,
noch innerhalb 8. Tagen nach Brüssel abreisen zu lassen, wohin sie
offtgemeldeter Hr. Hertzog begleiten soll; welches auch am 22. die-
ses erfolgt seyn soll. Jn Dreßden macht man vor dieses hohe
Paar ein Præſent von Sächsischen Porcellain zurechte, welches auf
60000. Rthlr. hoch geschätzt wird.
Zu Anfang des Februarii lief ein Gerüchte, als ob sich der
Marcheſe di Botta nach Maltha begeben hätte, von welchem Orden
derselbe ein Ritter ist. Es hat sich aber falsch befunden, denn er
hat sich den 11. Febr. annoch öffentlich bey Hofe sehen lassen.
Der Graf von Rosenberg wird nun ehestens nach Berlin auf-
brechen, wohin seine Bagage schon abgegangen. Und den 16. Fe-
bruar. wurden 14000. Frantzösische und Bayerische Flinten nach
Mähren abgeführt, um mit selbigen die dasige Militz zu montiren.
Es verlautet, daß die Königin von Ungarn bey denen vornehm-
sten Reichs-Höfen hätten declariren lassen: „weil die von dem ge-
„samten Reiche so feyerlich angelobte Garantie der Pragmatischen
„Sanction ihr nicht einmahl so viel nutzen solte, daß sie gegen ihre
„Feinde, von denen sie doch angefallen worden, frey agiren, und
„dieselbe bis zur erlangten Schaden-Ersetzung und künfftiger Si-
„cherheit, mit denen Waffen verfolgen dörffte, sondern man dem
„Gerüchte nach eine sogenannte neutrale Armee, unter Vorwand,
„keinen fremden Trouppen den Eintritt ins Reich zu gestatten; in
„der That aber nur die Königin an Ausführung ihres Rechts zu
„hindern, formiren wolte: Als würde Jhro Maj. nach dem Vor-
„bilde derjenigen Reichs-Ständte, die zu einer dergleichen Armee
„ihr Contingent stelleten, ihre Trouppen auch vor neutral erklä-
„ren, und sowohl das conquetirte Bayern, als auch ihre übrigen
„teutschen Erblande, mit Vorschützung eben einer solchen Neutra-
„lite, gegen alle Anfälle bedecken, folglich wo man ihr dieses nicht
„zugestünde, und ihre oder ihrer Alliirten Trouppen, als fremde
„betrachtete, gleichfalls nicht nur die Frantzosen, sondern auch alle
„andere, ihr auf diese Art sich entgegen legende Trouppen als frem-
„de ansehen müsse.
So soll auch der Oesterreichische Minister beym Schwäbischen
Creyß, Hr. von Palm, mit dahin einschlagenden Commißionen be-
lästiget seyn; weil man sich Wienerischer Seits durch die Majo-
rennitäts-Erklärung des Hertzogs von Würtemberg einiger Ver-
änderungen der Schwäbischen Creyß-Schlüsse gewärtiget. Es
geht auch hierbey die Rede, daß Sr. Hochfürstl. Durchl. welche
ehestens am Kayserl. Hof zu Franckfurth eintreffen werden, die
eilffte Chur-Würde zugedacht wäre, dabey diejenigen, welchen diese
zeithero so offt vorgekommene Conferirung dieser hohen Reichs-
Dignitæt als ein rechtes Churfürsten- Seculum vorkommt, meynen,
man könte, um die Catholischen Chur-Stimmen gleich zu machen,
Lüttich und Saltzburg darzu choiſiren. Tempus docebit.
Der zu Berlin ſubſiſtirende Frantzös. Minister, Marquis de
Valory, hat binnen 14. Tagen 2. Couriers aus Paris, 1. aus Pe-
tersburg von dem Hrn. von Chetardie, und einen aus Franckfurth
empfangen, welche zum Gegenstand sollen gehabt haben, von Jhro
Königl. Preußis. Maj. eine categorische Reſolution, wegen der von
Franckreich cabbalirten Alliantz, zu erwarten, damit man nachhero
Jhro Rußis. Kays. Maj. desto leichter darzu schlüßig machen könte.
Gedachter Hr. Marquis hat auch deshalber sowohl bey denen Mini-
stern ſontirt, als auch eine geheime Unterredung mit Königl. Maj.
selbst gehabt, dem äusserlichen Verlaut nach, mag dieselbe nach Fran-
tzös. Hoffnung nicht abgelauffen seyn, denn es geht der allgemeine Ruf,
daß Jhro Preußis. Maj. nunmehro völlig das Syſtema geändert, und
an sothaner Triple-Alliantz weder directe noch indirecte werden
Theil nehmen.
Bey der letzthin in Berlin vor sich gegangenen Schlesis. Beleh-
nung derer Hertzoge von Würtemberg-Oels und Bernstadt, ist merck-
würdig, daß sich der König in Preussen zu dieser Ceremonie eben des
Degens bedient, den sie in der Schlacht bey Mollwitz geführt, und sol-
chen denen Deputirten zum Lehns-Kuß dargereicht. Wer weiß ob
derselbe in Zukunfft nicht allemahl bey dergleichen Actibus dörffte ge-
braucht werden.
Niederlande.
Es heißt noch immer, daß die General-Staaten einen ausserordent-
lichen Ambaſſadeur nach Londen schicken würden, worzu schon
nebst dem Grafen von Weldern, auch der Baron von Heeckern im
Vorschlag gekommen. Diese Absendung soll die Beförderung der
Ruhe in Europa zum Gegenstand haben.
Der Holländische Abgesandte, Hr. Hony, zu Paris, hat letzt-
hin eine Audientz beym Hrn. Amelot gehabt, und seinen Hochmögen-
den Principalen dessen Diſcours beynahe völlig überschrieben, wor-
aus ein jeder leicht abnehmen kan, mit was vor einer besondern Au-
toritæt dieser Frantzösische Staats-Minister bey denen Herren Hol-
ländern gleichsam einen andern Orbilium vorstellen, und
etwas vorrücken will, darinne seine Lands-Leute beynahe keinen über
sich erkennen, denn er ließ sich also heraus: Der König mein Herr!
hat in Ansehung der Republic, keine andere Entschliessung ge-
nommen, als es in ihren Willkühr und freye Macht zu stel-
len, zu agiren, wie sie es selbst vor gut besinden werden. Jh-
re Regenten sind von dem Zustand der Sache mehr als zu
wohl unterrichtet, sich selbst zu einer Parthey, zu welcher sie
wollen, zu entschliessen, ergreiffen sie nun eine ihnen zuträgli-
che, und zwar NB. noch zur rechten Zeit, desto besser ists vor
sie. Verfallen sie aber auf eine ihrem Jnteresse zu wieder-
lauffende, so wird es vor sie desto schlimmer werden. Die
Stunde des Zuredens und Vorstellens ist vorbey, denn man
hat solchem in Holland kein Gehör gegeben, sondern sich von
dem Einblasen der Feinde Franckreichs, und dem Geschrey
des Wienerischen Hofes allzusehr einnehmen lassen. Ja die-
ses alles möchte noch hingehen, wenn es dabey geblieben wä-
re, allein man hat in dasigen Städten nicht nur die allerun-
ehrerbiethigsten Reden wider Se. Allerchristl. Majest. ausge-
stossen, sondern damit auch die gedruckten Zeitungen erfüllet;
anderer Schimpff- und Stachel-Schrifften zu geschweigen,
die man in Holland noch täglich druckt, und welche mir alle-
samt, sobald sie ans Licht gekommen, richtig zugeschickt wor-
den. Wofern sich die Holländer einbilden, uns damit auf
andere Gedancken zu bringen, so irren sie sich sehr; wo sie a-
ber die Absicht haben, uns nur noch mehr zu erbittern, so kan
der Hr. Ambaſſadeur seinen Principalen nur sicher schreiben,
daß sie hierinne ihren Zweck vollkommen nach Wunsch errei-
chet, welches ihnen die Folge der Zeit gewiß zu empfinden ge-
ben wird. Wir dencken aber, Franckreich, welches teutsch zu reden,
immer den besten Stoff dazu hergiebt, dörffte nur selbst in seinen Bu-
sen fühlen, da dörffte es bald wegen denen so hoch aufmutzenden
Raillerien und Mocquerien die Nachricht von sich selbst finden, ce-
do nulli, und wem ist nicht die Statue Ludwigs des Grossen bekandt,
die man so vielen Nationen zum Schimpff unter niederträchtigen Fi-
guren vorgestellt.
Franckreich.
Es war den 24. Januar. da der Hr. von Court auf seinem Schiff
der Erschreckliche, von 90. Canonen und 14. Officiers, nach de-
nen Hierischen Jnsuln abgieng, die allda quer vorliegende Englische
Flotte zu recognoſciren. Als er ihr ins Gesicht gekommen, löse-
ten die 3. commandirten Schiffe jedes 11. Canonen; wobey Hr. von
Court nicht anders dachte, als daß er die völlige Lage bekommen ha-
be. Es kam aber der Commiſſarius der Englischen Flotte zu ihm an
Boord, den er fragte: Ob sich die Englischen Canoniers etwa im
Schiessen exercirt oder belustiget hätten? dem aber der Commiſſa-
rius antwortete: Es geschähe, den Hrn. von Court zu ſalutiren, die-
ser aber trauete dem See-Frieden nicht, und segelte wieder zurück.
Sonst aber haben die Herren Frantzosen eine neue Meynung von der
Englischen Flotte, die niemand so leicht glauben wird, denn sie geben
vor, sie wäre durchgängig sehr beschädiget, und unten von denen
Würmern zerfressen.
Beym Anfang des Hornungs ist der Königl. Caßierer mit 9.
Millionen Livres nach Franckfurth am Mayn abgereiset, um damit
die in Kayserl. Diensten stehende Heßische Trouppen, wie auch die
Kosten zu Herstellung der Kayserl. Armee zu bezahlen. Dem Ver-
laut nach wird der Frantzös. Gesandte zu Franckfurth, Hr. Graf von
Bayern, seine eigene Leib-Garde mit aus Franckreich bringen, und
das wäre nun wieder was neues.
Groß-Brittannien.
Das ohnlängst von dem Genuesischen Gesandten, Signor Quaſtaldi,
übergebene Memorial wegen Final, ist nun durch den Druck be-
kandt worden, und den 3. Febr. empfieng der Sardinische Minister,
Ritter Osorio, die Englischen Quartal-Subsidien, 50000. Pf. Sterl.
Hingegen langte den 6. ej. ein Expreſſer vom Admiral Mathews an,
über dessen Mitbringen grosser Rath zu St. James gehalten wurde.
Rußland.
Von Petersburg wird gemeldet, daß der Frantzös. Minister, Mr.
Dallion, dem Ambaſſadeur, Marquis de la Chetardie, eine Vi-
ſite gegeben, die sehr lang gedauert, folglich sind die zwischen beyden
entstandene Verdrießlichkeiten wieder beygelegt, wovon vieles mit un-
terschiedenen Umständen verlautet, davon sich aber die Begebenheit
wahrhafftig zugetragen hat.
Die Printzeßin Anna, vormahlige Groß-Fürstin von Rußland,
ist den 5. Febr. aus der Dunamünder Schantze, durch ein Comman-
do Soldaten, und in Begleitung eines Cammer-Herrn, auf Schlit-
ten nach Petersburg abgehohlet worden, Jhre Bedienten aber hat
man nach Teutschland geschickt. Den 2. ejusd. vorher sind Jhro
Kayserl. Maj. nach Moscau abgegangen.
Jtalien.
So viel Couriers von der Spanis. Armee in Neapolis eintreffen, so
viel setzt es Raths-Versammlungen. Wenn man es auch beym
Lichte besiehet, so sind die Sachen vor den Neapolitanischen Hof aller-
dings delicat; der Wieneris. Tractat mit Chur-Sachsen kommt ihm
nur in gewissen Fällen zu statten, die man vermuthlich nicht von Kön.
Maj. in beyden Sicilien vermuthen wird, man will gerne seinen
Landsleuten beyspringen, und doch aber auch die guten Früchte der
Neutralität geniessen. Es will aber niemand glauben, daß dießfalls
ein Mittel ausfindig gemacht werden könne, zweyen Herren zu dienen.
Hingegen will auch die Oesterreichis. Armee nicht warten, bis der oh-
nedem sehr schwachen Spanis. Armee eine Hülffe aus Toulon zukäme.
Man redet in Savoyen von einem Friedens-Plan wegen der J-
talienischen Lande, nach welchem dem Don Philippo in Jtalien ein ge-
wisses Etabliſſement solte gegeben werden, bis der Printz von Astu-
rien, von dem man keine männliche Erben hoffet, ( ſed hæc eſt quæ-
ſtio præjudicialis ) oder doch nicht gerne siehet, mit Todt abgehet. Da
alsdenn der jetzige König von Sicilien, bey Antretung der Spanischen
Monarchie, seine jetzige Königreiche an den Don Philippo cediren
solle.
Schweden.
Die Königl. Gnade ist denen 6. Dahlkerlischen Aufrührern nicht an-
gediehen, sondern das gesprochene Urthel ist dahin executirt
worden, daß dem Haupt-Rädelsführer, Schedin, die Hand und Kopf
abgehauen, und er hernach aufs Rad geflochten wurde. Die andern
5. sind zwar auch decollirt worden, man hat sie aber gleich nach der
Execution unter den Galgen begraben, wo sie hin gehören.