Magnetiſche Beobachtungen.
Als ich, vor faſt einem Jahre, die Phyſiker und Aſtronomen
öffentlich aufforderte, zur Vervollkommnung der Theorie des Erd-
Magnetismus, vom 10. bis 18. Auguſt 1836, in kurzen Zwiſchen-
zeiten, die Variationen der Declination ſorgfältigſt zu beobachten,
um dem franzöſiſchen Aſtronomen, Hrn. Lottin, welcher den Capt.
Tréhonart auf ſeiner Expedition nach Jsland begleitete, correſpon-
dirende (gleichzeitige) magnetiſche Beobachtungen zu verſchaffen,
hatte dieſe Aufforderung die glücklichſten Folgen. Es kamen Be-
obachtungen ein von den magnetiſchen Stationen in Göttingen,
Berlin, Leipzig, Breslau, München, Freiberg, dem Haag und
Upſala. Die phyſikaliſche Reiſe nach dem Nord-Cap, welche
mein gelehrter Freund, der glückliche Beſteiger des Ararat, Hr.
Parrot, Profeſſor zu Dorpat, unternommen, veranlaßt mich jetzt
zu einer ähnlichen Aufforderung. Der Reiſende wünſcht „corre-
ſpondirende Beobachtungen für 9. (21.), 12. (24.), 16. (28.) und
19. (31.) Auguſt 1837, von fünf zu fünf Minuten, und zwar
vom Mittag eines der genannten Tage bis zum Mittag des nächſt-
folgenden, in Göttinger mittlerer Zeit.“ Dieſe Bitte iſt vorzugs-
weiſe an diejenigen unſerer weit verbreiteten magnetiſchen Sta-
tionen gerichtet, auf denen man mit dem vortrefflichen magneti-
ſchen Spiegel-Apparate des Hofrath Gauß beobachtet.
Berlin, den 2. Auguſt 1837. Alexander von Humboldt