St. Petersburg, den 20. April. 1. May.
Die Leiche des ſeel. Cabinets-Miniſters und Ge-
neralen en Chef Herrn Grafen von Jaguſinsky Ex-
cellenz wurde den 17ten dieſes mit folgendem praͤch-
tigen Aufzuge in das Alexandronewskiſche Kloſter
zum Begraͤbniß gefuͤhret. Voraus marſchirte eine
Compagnie Garde zu Pferde, 2. Regimenter zu Fuſſe,
3. Fouriers zu Pferde, ein Paar gedaͤmpfte Paucken
und 12. Trompeter, 2. Faͤhnrichs, die das Hochgraͤfl.
Wapen trugen, ein Lieutenant, der die rothe Fahne
trug, ein Stall-Meiſter, dem 6. Trauer-Pferde nach-
gefuͤhret wurden, drey Marſchaͤlle, welche die Ruſ-
ſiſch- und Deutſche Kauffmannſchafft auffuͤhrten,
zwey Marſchaͤlle nebſt der 8ten Claſſe des Rußiſchen
Adels, zwey Majors als Marſchaͤlle, ein im Freu-
den-Harniſch gewaffneter und einen bloſſen Degen
in der Hand haltender Ritter, ein Faͤhnrich mit der
weiſſen Fahne, darin der Graͤfl. Name verzogen
ſtunde, ein ausſtaffirtes Freuden-Pferd, ein ſchwarz
geharniſchter Trauer-Ritter mit verhangenem Ge-
wehr zu Fuß, ein Faͤhnrich mit der ſchwarzen Fahne,
ein ſchwarz behangenes Trauer-Pferd, 30. Saͤnger,
zwey Oberſten als Marſchaͤlle, die Rußiſche Geiſt-
lichkeit, ein Brigadier und zwey Oberſten als Mar-
ſchaͤlle, zwey Brigadiers, zwey Oberſten, und
zwey Majors mit dem Ritter-Zeichen auf Sam-
meten Kuͤſſen, nemlich einem Helm, Handſchuhen
und Sporn, dem St. Alexander-Orden, dem Or-
den von St. Andreas und dem Commando-Stab,
drey Brigadiers als Marſchaͤlle, 14. Cadetten; hier-
auf der Leichen-Wagen von 6. ſchwarzen Trauer-
Pferden gezogen mit dem Sarg unter einem ſchwar-
zen mit ſilbernen Treſſen gezierten Baldachin, wie
auch inwendig ausgenaͤheten Graͤfl. Namen und ei-
ner Crone. Neben her giengen Obriſten und Ma-
jors, General-Adjutanten und Capitains, welche
die Stangen des Baldachins hielten. Hinter den-
ſelben folgten 14. Cadetten, ein General-Major als
Marſchall, nebſt zweyen Adjutanten; ferner zwey
Brigadiers als Marſchaͤlle, und der Adel von der er-
ſten bis 5ten Claſſe. Auf dieſen wieder zwey Mar-
ſchaͤlle nebſt der 6. und 7ten Claſſe. Den Schluß
machte ein Fourier zu Pferde nebſt einer Compagnie
von der Garde zu Pferde. Waͤhrender Proceßion
wurde 3. Stunden lang alle Minuten ein Canon-
Schuß mit halber Ladung gethan, und bey der Beer-
digung eine dreyfache Salve von den Regimentern
gegeben. Allen Perſonen, ja ſogar jedem gemei-
nen Soldaten waren Floͤhre auf den Hut, den vor-
nehmſten aber goldene Ringe ausgetheilt, in deren
inneren Umkreis der Gebuhrts- und Sterbe-Tag des
hochſeel. Grafen geſtochen war.
Copenhagen, den 15. May.
Weil ſich unſere hieſige Kauffmannſchafft wegen
ihren im Lager habenden Seiden-Waaren bekla-
get: ſo iſt ihnen vom General-Oeconomie-und Com-
mercen-Collegio anbefohlen worden, von allen in
der Verordnung verbotenen Sorten eine richtige
Specification einzugeben, um deswegen Jhro Koͤ-
nigl. Majeſtaͤt allerunterthaͤnigſte Vorſtellung zu
machen, um etwan, ihrer Hoffnug nach, ein gewiſ-
ſes pro Cento gut gethan zu erhalten. Dieſer Ta-
gen iſt ein gewiſſer See-Officier vom Holm nach der
Citadelle Friedrichshafen gebracht worden, ohne
bis dato noch weitere Umſtaͤnde davon zu wiſſen.
Geſtrige Briefe von der Koͤnigl. Suite melden, wie
unſere allergnaͤdigſte hohe Herrſchafften bevorſte-
hende Pfingſt-Ferien auf Gottorf zu bleiben ent-
ſchloſſen; indeſſen wuͤrden hoͤchſtdieſelben von Jhro
Durchl. dem Herrn Marggrafen mit Jagden und
andern taͤglich abwechſelnden Divertiſſements amu-
ſiret.
Warſchau, den 10. May.
Die Anzahl der Confoͤderirten, ſo ſich aus Koͤ-
nigsberg und andern Orten einfinden, vermehret ſich
faſt taͤglich, indem ſeit kurzen die Staroſten von Lida
und Lucrow, ingleichen der Herr Dembsky, Stol-
nick, von Brzeſc und Cujavien hier angelanget, und
bey Jhro Majeſtaͤt dem Koͤnige die Recognition ab-
geleget. Der Cron-Cuſtos Sierakowsky iſt, nebſt
dem Obriſten Sukowsky, aus Angerburg in Preuſ-
ſen hier retourniret, welche beyde verſichern, daß
der Cron-Schatzmeiſter Oſſolinsky annoch vor dem
Reichs-Tage hier eintreffen werde, und daß der Koͤ-
nig Stanislaus am 15ten dieſes von erwehnter
Stadt nach Frankreich aufbrechen werde. Der Pa-
latin von Rußland, Fuͤrſt Czartorisky, iſt nebſt ſei-
ner Gemahlin von ſeinen Guͤtern hier angekommen.
Die Hochzeit des Ordinats von Zamosc mit der
Fraͤulein Caſtellana von Sendomir iſt am Sonn-
tage bey dem Cron-Unter-Marſchall Standesmaͤſ-
ſig vollzogen worden. Der hier eingetroffene Ruſ-
ſiſch-Kayſerl. General de Bismark wird in kurzen
nach der Ukraine abgehen. Geſtern iſt das Croͤ-
nungs-Feſtin der Rußiſchen Kayſerin Majeſtaͤt des
Mittags mit groſſer offenen Tafel, und nachgehends
mit einem Scheiben-Schieſſen im Garten, mit einem
abendlichen Tractament, und endlich mit einem in
dem Salon gehaltenen Ball magnifique celebriret
worden; zu welchem Ende auch die Rußiſchen Jn-
ſignia im Feuer brennend, und uͤberhaupt der ganze
Garten ſtark illuminiret zu ſehen geweſen.
Weichſelſtrom, den 10. May.
Se. Majeſtaͤt divertiren ſich noch fleißig mit der
Jagd, wie ſie denn noch vor kurzen einige Haaſen ge-
hetzet. Die verledigte Woywodſchafft von Sen-
domir ſoll der Graf Tarlo erhalten haben. Der
Rußiſch-Kayſerl. Miniſter hat den 6ten dieſes aus
dem Lager vor Aſſoph die Nachricht erhalten, daß die
Ruſſen gegen dem Ende des Martii ſich von den Auſ-
ſen-Werken derſelben Veſtung Meiſter gemacht,
und mithin von der ſchwarzen See nichts zu befuͤrch-
ten haͤtten. Der General-Major von Flemming,
General-Commendant der Litthauiſchen Garde, hat
ſich bey Jhro Majeſtaͤt beurlaubet, und iſt wiederum
nach Litthauen abgegangen.
Marien-Werder, den 9. May.
Nachdem am abgewichenen Sonntag die Koͤnigl.
Huſſaren allhier angelanget, und den folgenden
Tag nach der Weichſel zur Bedeckung des Koͤnigs
Stanislai abgiengen, auch den 7ten Jhro Excellenz
der Herr General-Lieutenant von Katten ſich all-
hier eingefunden, und in hieſigem Amthauſe bey dem
Herrn Kriegs-Rath Fleſch ihr Logis genommen: ſo
langten geſten Hochgedachter Koͤnig Vormittags
gegen 11. Uhr allhier an, und nahmen gleichfalls dero
Abtritt bey gemeldetem Herrn Kriegs-Rath, und
die Mittags-Mahlzeit bey demſelben ein, nach deren
Aufheben ſie ſich in die Dom-Kirche erhuben, allwo
ihnen der Herr Conſiſtorial-Rath und Erz-Prieſter
Werner alles ſehenswuͤrdige zeigte, wobey alles in
Lateiniſcher Sprache geredet wurde, und ſetzten dar-
auf, in Begleitung des Herrn General von Kattens
Excellenz, Nachmittags um 4. Uhr dero Reiſe hoͤchſt-
vergnuͤgt fort. Bey dero Ankunft ſowol als Ab-
reiſe wurde auf hieſigem Rathhaus-Thurme eine
Muſic mit Paucken, Trompeten und Poſaunen gehoͤ-
ret, woruͤber Jhro Majeſtaͤt ein gnaͤdigſtes Wohl-
gefallen ſpuͤren lieſſen.
Mayland, den 8. May.
An dem Ort Seravelle, woruͤber anjetzo geſtrit-
ten wird, ob er zu dem Gebiet von Tortona gehoͤre,
iſt ſowol Jhro Majeſtaͤt dem Kayſer, als dem Koͤnig
von Sardinien vieles gelegen, weil durch denſelben
die Haupt-Straſſe gehet, auf welcher man die Guͤ-
ter aus dem Genueſiſchen Gebiet nach dem hieſigen
Staat fuͤhret, allwo man denn einen groſſen Zoll an-
legen, und in der Handlung allerhand Hinderniß
machen kan, daher Jhro Kayſerl. Majeſtaͤt beſagten
Ort nicht abtreten wollen. Die Sardiniſche Mi-
niſtri wollen aus dem hieſigen Koͤnigl. Schatz und
aus den Caſſen der Pachtungen alles vorhandene
Geld hinweg fuͤhren.
Donauſtrom, den 11. May.
Dem Geruͤchte nach duͤrfte die zu Wien verle-
digte Hof-Kriegs-Raths-Praͤſidenten-Stelle viel-
leicht in ein Directorium von 8. Generals-Perſonen
verwandelt werden, worin der Herr Feld-Marſchall
von Koͤnigseck das Praͤſidium fuͤhren wird. Der
Schwediſche Herr Geſandte, Graf von Teßin, ſoll
nun ſeine Reiſe auf einige Wochen nach Venedig an-
getreten haben, welcher noch zuvor eine Beſchwe-
rung uͤber die von dem Stadt-Rath angeordnete
Commiſſarien, um in den Wieneriſchen Vorſtaͤdten
zu viſitiren, was ſich etwa fuͤr Fremde in denſelben
aufhalten, eingebracht, inmaſſen dieſelben unter an-
dern auch in des Schwediſchen Herrn Legations-
Secretairs Behauſung gekommen; da denn eben
ein fremder Mahler ſich in demſelben aufgehalten,
welcher, in den Gedanken, als ob es Diebe, die ihn
uͤberfallen wollen, ſeine Retirade aus einem Fenſter
genommen, und in dem Sprunge einen Schenkel
zerbrochen. Der Spaniſche Hof ſoll der Republic
Genua eine wichtige Summe Geldes fuͤr der Jn-
ſul Corſica, als die ſie doch nicht wuͤrde mainteni-
ren koͤnnen, angeboten haben; allein ſo viel man
vernimmt, ſoll dieſe Republic zu ſolchem Anerbieten
keine Neigung bezeigen. Der Prinz von Hildburgs-
hauſen ſtehet in Bereitſchafft mit dem eheſten nach
Jtalien, nicht aber nach Ungarn, wie ſonſt verlauten
wollen, zu gehen. Sonſt iſt vor einigen Tagen da-
ſelbſt ein von dem Hollaͤndiſchen Geſandten zu Con-
ſtantinopel, Herrn Kalkoen, nach dem Haag abge-
fertigter Expreſſer durchpaßiret, welcher berichtet,
daß der Groß-Vezier auf die verlangte Satisfaction,
wegen des enthaupteten Hollaͤndiſchen Cammer-
Dieners, lediglich zur Antwort ertheilet, daß er-
meldete Execution den Geſetzen des Mahomeds ge-
maͤß, und weiter an keine Satisfaction zu gedenken
ſey, als daß in dem Fall, wenn ſich ein gleicher Cas
mit den Bedienten eines in der Chriſtenheit befindli-
chen Tuͤrkiſchen Geſandten zutragen wuͤrde, der letz-
tere alsdann nicht ermangeln ſollte, ſeinen Bedien-
ten ſofort zur gebuͤhrenden Strafe auszuliefern.
Weil man befuͤrchtet, es duͤrften die Mißvergnuͤg-
ten in Ungarn ſich auf die Bedruͤckungen der Prote-
ſtanten in dieſem Koͤnigreiche beruffen, und die Com-
mendanten aus verſchiedenen Orten der Gegend be-
richtet, daß ſich die erſten verlauten laſſen, wie ihre
Abſicht mit dahin gehe, nebſt der Wiederherſtellung
der alten Privilegien, die freye Religions-Uebung
in Ungarn und Siebenbuͤrgen zu behaupten, derglei-
chen auch zu Anfang dieſes Jahrhundert der Prinz
Ragotzy, ohnerachtet er der Roͤmiſch-Catholiſchen
Religion zugethan geweſen, ſich angemaſſet: ſo will
verlauten, daß die Commendanten uͤberall Befehl
erhalten, den Proteſtantiſchen Gemeinden bekandt
zu machen, daß, wenn ſie etwa in Kirchen-und Schul-
Sachen von jemand gekraͤnket werden ſollten, ſie ſich
deshalben ſofort zu melden, und alle moͤgliche Sa-
tisfaction zu erwarten haͤtten. Vor einigen Tagen
ſind bey Regenſpurg etliche 1000. Perſonen zu Schif-
fe vorbey paßiret, welche ſich in Ungarn haͤuslich
niederlaſſen werden. Von dem Schluß der Reichs-
Staͤnde zu den Friedens-Praͤliminarien hoͤret man
noch nichts, und glauben viele, daß ſelbiger noch
nicht erfolgen werde, bis einige Umſtaͤnde erſt zur
Richtigkeit gebracht worden.
Neckarſtrom, den 12. May.
Nun ſind auch die uͤbrigen 2. Frey-Compagnien
mit dem annoch in Kayſerslautern vorraͤthig gewe-
ſenen Proviant daſelbſt abmarſchirt, und wird beſag-
tes Kayſerslautern erſter Tagen ein Chur-Pfaͤlzi-
ſches Commando beſetzen.
Mannheim, den 12. May.
Geſtern fruͤh zogen zur Beluſtigung Jhro Durchl-
des Prinzen Ferdinand von Bayern 2. Regimenter
von hieſiger Beſatzung nach den ſogenannten Nie-
der-Grund, und machten daſelbſt ihre Kriegs-Exer-
citia. Die Kayſerl. Feld-Apotheck, welche an-
noch zu Heydelberg iſt, ſoll im Begriff ſeyn nebſt dem
ganzen Collegio Medico und Chyrurgico nach Wien
abzugehen. Jn dem Elſaß iſt allen Koͤnigl. Fran-
zoͤſiſchen Jntendanten und Commiſſarien der Be-
fehl zugeſchickt worden, den in daſigen Plaͤtzen befind-
lichen Vorrath an Wein, Brandtwein, geſalzenem
und geraͤucherten Speck, Butter, Kaͤſe, Reis, To-
back, nebſt allerhand Gattung von Huͤlſen-Fruͤchten
oͤffentlich zu verkauffen.
Berlin, den 19. May.
Den 16ten dieſes, Morgens um halb 6. Uhr, ſind
Jhro Majeſtaͤt der Koͤnig Stanislaus, in Beglei-
tung des Herrn General-Lieutenants von Kattens
Excellenz, in aller Stille hier angelanget, und haben
dero Abtritt in des Franzoͤſiſchen Geſandtens, Mar-
quis de Chetardie Quartier genommen. Nach der
Mittags-Tafel geruheten Se. Majeſtaͤt die von der
Revuͤe zuruͤckkommende Regimenter von dem ſoge-
nannten Michelſchen Hauſe vorbey marſchiren zu ſe-
hen. Vorgeſtern ſtatteten hoͤchſtdieſelbe bey unſerm
allergnaͤdigſten Koͤnige dero Beſuch ab, und ſahen
von den Zimmern die Wach-Parade mit an; wor-
auf ſie den Gegen-Beſuch erhielten, und beyderſeits
Majeſtaͤten von dem Marquis de Chetardie in der
Frau Hof-Raͤthin Simonis Hauſe auf das praͤch-
tigſte bewirthet wurden. Geſtern wurden hochge-
bachter Koͤnig Stanislaus auf einer Koͤnigl. mit 6.
Pferden beſpannten ungemein koſtbaren Staats-
Gutſche auf das hieſige Koͤnigl. Schloß zur Mit-
tags-Tafel abgeholet, welche in dem Pfeiler-Saale
von dreißig Couverts zubereitet war; nach deren
Aufhebung ſie ſich durch einige der vornehmſten
Straſſen der Stadt ſpatziren zu fahren gefallen lieſ-
ſen. Heute ſpeiſen Se. Majeſtaͤt bey des Cron-
Prinzens-Hoheit, und morgen zu Mon-Bijou.
Von neuen merkwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Ulm. Herr Georg Fried. Reimman, Med. Pract.,
hat aus des ſel. Herrn D. Fried. Hoffmanns Scriptis
und MStis eine vollſtaͤndige Anweiſung zu einer
ſichern, vernuͤnftigen und in Erfahrung ſtehenden
Praxi Medica auf 1½ Alphabet in Octav ausgeferti-
get. Es werden hierin die vornehmſten Krankhei-
ten, denen der Menſch unterworfen, auf eine kurze
und Aphoriſtiſche jedoch reale und deutliche Art
abgehandelt, wobey ſich allerhand nuͤtzliche Anmer-
kungen und Regeln, ſowol in Erkaͤnntniß und Hiſto-
rie der Krankheiten, als was deren Cur belanget,
vorgefunden werden. Der Vorbericht zeiget, wie
ein Medicus nach Anleitung der Natur in ſeinen Cu-
ren vorſichtig verfahren ſoll. Zum Schluß findet
ſich ein Anhang von Verfertigung guter Arzeney
und Recepten.
Altorf. Herr D. Martinus Lithenius, ein Schwe-
de von Gebuhrt, zeiget in ſeiner Inaugural-Diſputa-
tion von 3½. Bogen, ſo er Salubritatis Sueciæ Scia-
graphiam betitult, aus der Lufft, Lage, Speiſen und
Getraͤnke dieſes Reichs den Vorzug der Geſundheit
dieſes Landes vor andern, ſo naͤher gegen Mittag lie-
gen. Jngleichen handelt er von dem Verſtande,
Neigungen, Sitten und den beyden Haupt-Krank-
heiten der Schweden, dem Scharbock und Fieber.
Uebrigens bemerket er, daß faſt kein Ort in Schwe-
den ſey, da es nicht ſehr alte Leute gaͤbe, und man
doch von Aerzten und Apothecken daſelbſt faſt nichts
wiſſe.
Frankfurt. Von Herrn Joh. Phil. Freſenio,
Pfarrern in der Burg-Kirche zu Gieſſen, iſt eine
Sammlung verſchiedener Predigten, ſo ehedem von
dem ſel. Herrn Rambach im Wayſenhauſe zu Halle
gehalten worden, unter dem Titul: Chriſtus in
Moſe, d. i. Betrachtungen uͤber die vornehmſten
Weiſſagungen und Vorbilder in den fuͤnf Buͤchern
Moſis auf Chriſtum, aus der Preſſe kommen, und
beſteht ſolches Werk aus 5. Alphabet in Quart, nebſt
einer Vorrede des Herrn Editoris.
Leipzig. Jn dem 3ten Abſchnitt der Act. Acad.
befinden ſich folgende Artickel: Menkenii Diſſ. de
Jure fiſci; ejusdem Epigramma de Jure cereviſia-
rum civitatum Saxonicarum ad milliare omnino
reſtricto; Boberg de Sacerdotibus ad Jehovam acce-
dentibus; Hilſcher de morbo caſtrenfi epidemico
ad initia veris 1734. ad annum usque 1735. in caſtris
ad Rhenum & in vicinia graſſato; Hertel de Jure
Studioſorum; Baumgarten de Precatione Chriſti
pro avertendo calice; Dankwort ratio paralyſis
anatomica; Ibbeken de Socrate, mortem minus
fortiter ferente; Catalogus Profeſſorum & lectio-
num in Academia Göttingenſi Ao. 1736. habenda-
rum; Nova Academica & Scholaſtica.
Berlin. Jm Verlag Chriſt. Eottl. Nicolai hat
Herr Friedr. Wilhelm Roloff Herrn Henr. Stepha-
ni Admonitionem de abuſu linguæ græeæ in quibus-
dam vocibus latinis, nebſt ungedruckten Anmerkun-
gen Herrn Joh. Heinr. Kromayer zu Jena, von
neuen auf ½. Alphabet in Octav zum Druck befoͤr-
dert. Jn den 4. erſten Capiteln wird gehandelt
von den Fehlern bey dem Genere Nominum, in der
Declination, in dem Numero und Terminatione;
Cap. V. de adjectivis terminatione latina deforma-
tis; Cap. VI. de cacographia; Cap. VII. de depra-
vatis figuris; Cap. VIII. de ſignificatione deprava-
ta; Cap. IX. de variis vocibus vario abuſu macu-
latis.
Dieſer Stats- und Gelehrten Zeitungen werden
woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt bey G. C. Grund
in der groſſen Reichen Straſſen.