Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 2. Leipzig, 1898.I. Abschnitt. [Gleich. 14] Wand nähernde Molekül ausüben und welche ebenfalls dazubeiträgt, das Molekül zur Umkehr zu bringen. Bezeichnen wir daher wie früher die Gesammtintensität jener auf die der Flächeneinheit anliegenden Moleküle wirkenden Anziehungskraft mit pi, so folgt die schon mit 1) bezeichnete Gleichung: [Formel 1] . § 6. Gültigkeitsgrenzen der in § 4 gemachten Ver- nachlässigung. Bei Ableitung der Gleichungen 5) und 13) wurden alle Eine der dichtesten Lagerungen von sehr viel gleich Wenn die Gasmoleküle in dieser Weise gelagert wären, Es wird also pg erst unendlich, wenn V etwa gleich 1/3 B 1) Dann besteht auch zwischen den in Formel 19) vorkommenden
Grössen v und b die Beziehung v = 1/3 b und die in Formel 32) eingeführte Grösse o wird gleich 1/3 . I. Abschnitt. [Gleich. 14] Wand nähernde Molekül ausüben und welche ebenfalls dazubeiträgt, das Molekül zur Umkehr zu bringen. Bezeichnen wir daher wie früher die Gesammtintensität jener auf die der Flächeneinheit anliegenden Moleküle wirkenden Anziehungskraft mit pi, so folgt die schon mit 1) bezeichnete Gleichung: [Formel 1] . § 6. Gültigkeitsgrenzen der in § 4 gemachten Ver- nachlässigung. Bei Ableitung der Gleichungen 5) und 13) wurden alle Eine der dichtesten Lagerungen von sehr viel gleich Wenn die Gasmoleküle in dieser Weise gelagert wären, Es wird also pg erst unendlich, wenn V etwa gleich ⅓ B 1) Dann besteht auch zwischen den in Formel 19) vorkommenden
Grössen v und b die Beziehung v = ⅓ b und die in Formel 32) eingeführte Grösse ω wird gleich ⅓. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="12"/><fw place="top" type="header">I. Abschnitt. [Gleich. 14]</fw><lb/> Wand nähernde Molekül ausüben und welche ebenfalls dazu<lb/> beiträgt, das Molekül zur Umkehr zu bringen. Bezeichnen wir<lb/> daher wie früher die Gesammtintensität jener auf die der<lb/> Flächeneinheit anliegenden Moleküle wirkenden Anziehungskraft<lb/> mit <hi rendition="#i">p<hi rendition="#sub">i</hi></hi>, so folgt die schon mit 1) bezeichnete Gleichung:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§ 6. <hi rendition="#g">Gültigkeitsgrenzen der in § 4 gemachten Ver-<lb/> nachlässigung</hi>.</head><lb/> <p>Bei Ableitung der Gleichungen 5) und 13) wurden alle<lb/> Glieder von der Grössenordnung <hi rendition="#i">B</hi><hi rendition="#sup">2</hi> / <hi rendition="#i">V</hi><hi rendition="#sup">2</hi> vernachlässigt. Wir<lb/> können daher nicht erwarten, dass diese Formel auch noch<lb/> für Werthe des <hi rendition="#i">V</hi> gilt, welche nicht als gross gegenüber <hi rendition="#i">B</hi> be-<lb/> trachtet werden können. In der That liefert die Formel 10)<lb/> bereits für <hi rendition="#i">V</hi> = <hi rendition="#i">B</hi> einen unendlich grossen Druck. Dieses<lb/> Volumen des Gases ist aber noch 4 mal so gross als der von<lb/> den Molekülen wirklich erfüllte Raum und daher der ihm<lb/> entsprechende Druck sicher nicht unendlich gross. Der Druck<lb/> kann vielmehr erst unendlich gross werden, wenn die Moleküle<lb/> so dicht gedrängt sind, als man Kugeln im Raume überhaupt<lb/> zusammendrängen kann.</p><lb/> <p>Eine der dichtesten Lagerungen von sehr viel gleich<lb/> grossen Kugeln dürfte man erhalten, wenn man sie nach Art<lb/> der aus Kanonenkugeln aufgebauten Pyramiden aufschichtet.<lb/> Eine leichte Rechnung zeigt, dass sich dann das ganze<lb/> Volumen, welches sie sammt den kleinen zwischen ihnen frei<lb/> bleibenden Zwischenräumen einnehmen, zu dem von den Kugeln<lb/> selbst erfüllten Raum wie <formula/> verhält.</p><lb/> <p>Wenn die Gasmoleküle in dieser Weise gelagert wären,<lb/> so wäre daher<lb/> 14) <hi rendition="#et"><formula/>.</hi></p><lb/> <p>Es wird also <hi rendition="#i">p<hi rendition="#sub">g</hi></hi> erst unendlich, wenn <hi rendition="#i">V</hi> etwa gleich ⅓ <hi rendition="#i">B</hi><lb/> wird,<note place="foot" n="1)">Dann besteht auch zwischen den in Formel 19) vorkommenden<lb/> Grössen <hi rendition="#i">v</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> die Beziehung <hi rendition="#i">v</hi> = ⅓ <hi rendition="#i">b</hi> und die in Formel 32) eingeführte<lb/> Grösse <hi rendition="#i">ω</hi> wird gleich ⅓.</note> wogegen es nach Formel 13) schon für <hi rendition="#i">V</hi> = <hi rendition="#i">B</hi> unend-<lb/> lich wird.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0030]
I. Abschnitt. [Gleich. 14]
Wand nähernde Molekül ausüben und welche ebenfalls dazu
beiträgt, das Molekül zur Umkehr zu bringen. Bezeichnen wir
daher wie früher die Gesammtintensität jener auf die der
Flächeneinheit anliegenden Moleküle wirkenden Anziehungskraft
mit pi, so folgt die schon mit 1) bezeichnete Gleichung:
[FORMEL].
§ 6. Gültigkeitsgrenzen der in § 4 gemachten Ver-
nachlässigung.
Bei Ableitung der Gleichungen 5) und 13) wurden alle
Glieder von der Grössenordnung B2 / V2 vernachlässigt. Wir
können daher nicht erwarten, dass diese Formel auch noch
für Werthe des V gilt, welche nicht als gross gegenüber B be-
trachtet werden können. In der That liefert die Formel 10)
bereits für V = B einen unendlich grossen Druck. Dieses
Volumen des Gases ist aber noch 4 mal so gross als der von
den Molekülen wirklich erfüllte Raum und daher der ihm
entsprechende Druck sicher nicht unendlich gross. Der Druck
kann vielmehr erst unendlich gross werden, wenn die Moleküle
so dicht gedrängt sind, als man Kugeln im Raume überhaupt
zusammendrängen kann.
Eine der dichtesten Lagerungen von sehr viel gleich
grossen Kugeln dürfte man erhalten, wenn man sie nach Art
der aus Kanonenkugeln aufgebauten Pyramiden aufschichtet.
Eine leichte Rechnung zeigt, dass sich dann das ganze
Volumen, welches sie sammt den kleinen zwischen ihnen frei
bleibenden Zwischenräumen einnehmen, zu dem von den Kugeln
selbst erfüllten Raum wie [FORMEL] verhält.
Wenn die Gasmoleküle in dieser Weise gelagert wären,
so wäre daher
14) [FORMEL].
Es wird also pg erst unendlich, wenn V etwa gleich ⅓ B
wird, 1) wogegen es nach Formel 13) schon für V = B unend-
lich wird.
1) Dann besteht auch zwischen den in Formel 19) vorkommenden
Grössen v und b die Beziehung v = ⅓ b und die in Formel 32) eingeführte
Grösse ω wird gleich ⅓.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |