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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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vor einen Edelmann.

Es wäre auch zur Vergrösserung eines Staats
gut/ Länder sich verpfänden zu lassen/ wenn zumahl
eine gewisse Zeit gesetzet/ da sie müsten wieder einge-
löset/ oder bey dessen Entstehung veralieniret
werden.

Hier giebet der Autor wieder Exempel/ wie eini-
ge grosse Herren durch Darlehnung gewisser Sum-
men Geldes zum Besitz schöner Länder gekommen/
die ihnen Anfangs nur verpfändet/ sie aber hernach
in deren beständigem Besitz gelassen worden.

Anmerckung. Adeliche Häuser könten | sich
durch vortheilhaffte Heyrathen gleichfalls in die Hö-
he bringen. Und solle einer von Adel wohl beden-
cken/ daß die Ruhe und Vergnügung dieses Lebens/
die Befestigung/ die Erhaltung/ und das Wachs-
thum seiner Familie und seines Glücks an einer
vortheilhafften Heyrath hange. Um uun es darinnen
zu treffen/ müsse er auf das Vermögen und die Alli-
antz der andern Familie/ vornehmlich aber auff die
Tugend und Verdienste der Person sehen/ die er
heyrnthen wolle.

Die Successionen und Erbschafften wären
gleichfalls die gewöhnlichsten Mittel/ Häuser zu be-
reichern und groß zu machen. Und würde die Oe-
conomi
sche Klugheit durch honnetes Spahren
dahero allemahl darauf sehen/ das Vermögen nicht
allein zu sammen zu halten/ sondern auch zu vergrös-
sern. Wann aber die Erbschafften mit grossen
Schulden und schweren Processen beladen/ thäte
man besser/ solche gar nicht anzutreten/ als darüber
das Seinige mit zu zubüssen/ um denen Gläubigern
genug zu thun.

Einer
vor einen Edelmann.

Es waͤre auch zur Vergroͤſſerung eines Staats
gut/ Laͤnder ſich verpfaͤnden zu laſſen/ wenn zumahl
eine gewiſſe Zeit geſetzet/ da ſie muͤſten wieder einge-
loͤſet/ oder bey deſſen Entſtehung veralieniret
werden.

Hier giebet der Autor wieder Exempel/ wie eini-
ge groſſe Herren durch Darlehnung gewiſſer Sum-
men Geldes zum Beſitz ſchoͤner Laͤnder gekommen/
die ihnen Anfangs nur verpfaͤndet/ ſie aber hernach
in deren beſtaͤndigem Beſitz gelaſſen worden.

Anmerckung. Adeliche Haͤuſer koͤnten | ſich
durch vortheilhaffte Heyrathen gleichfalls in die Hoͤ-
he bringen. Und ſolle einer von Adel wohl beden-
cken/ daß die Ruhe und Vergnuͤgung dieſes Lebens/
die Befeſtigung/ die Erhaltung/ und das Wachs-
thum ſeiner Familie und ſeines Gluͤcks an einer
vortheilhafften Heyrath hange. Um uun es darinnen
zu treffen/ muͤſſe er auf das Vermoͤgen und die Alli-
antz der andern Familie/ vornehmlich aber auff die
Tugend und Verdienſte der Perſon ſehen/ die er
heyrnthen wolle.

Die Succeſſionen und Erbſchafften waͤren
gleichfalls die gewoͤhnlichſten Mittel/ Haͤuſer zu be-
reichern und groß zu machen. Und wuͤrde die Oe-
conomi
ſche Klugheit durch honnetes Spahren
dahero allemahl darauf ſehen/ das Vermoͤgen nicht
allein zu ſammen zu halten/ ſondern auch zu vergroͤſ-
ſern. Wann aber die Erbſchafften mit groſſen
Schulden und ſchweren Proceſſen beladen/ thaͤte
man beſſer/ ſolche gar nicht anzutreten/ als daruͤber
das Seinige mit zu zubuͤſſen/ um denen Glaͤubigern
genug zu thun.

Einer
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[47/0067] vor einen Edelmann. Es waͤre auch zur Vergroͤſſerung eines Staats gut/ Laͤnder ſich verpfaͤnden zu laſſen/ wenn zumahl eine gewiſſe Zeit geſetzet/ da ſie muͤſten wieder einge- loͤſet/ oder bey deſſen Entſtehung veralieniret werden. Hier giebet der Autor wieder Exempel/ wie eini- ge groſſe Herren durch Darlehnung gewiſſer Sum- men Geldes zum Beſitz ſchoͤner Laͤnder gekommen/ die ihnen Anfangs nur verpfaͤndet/ ſie aber hernach in deren beſtaͤndigem Beſitz gelaſſen worden. Anmerckung. Adeliche Haͤuſer koͤnten | ſich durch vortheilhaffte Heyrathen gleichfalls in die Hoͤ- he bringen. Und ſolle einer von Adel wohl beden- cken/ daß die Ruhe und Vergnuͤgung dieſes Lebens/ die Befeſtigung/ die Erhaltung/ und das Wachs- thum ſeiner Familie und ſeines Gluͤcks an einer vortheilhafften Heyrath hange. Um uun es darinnen zu treffen/ muͤſſe er auf das Vermoͤgen und die Alli- antz der andern Familie/ vornehmlich aber auff die Tugend und Verdienſte der Perſon ſehen/ die er heyrnthen wolle. Die Succeſſionen und Erbſchafften waͤren gleichfalls die gewoͤhnlichſten Mittel/ Haͤuſer zu be- reichern und groß zu machen. Und wuͤrde die Oe- conomiſche Klugheit durch honnetes Spahren dahero allemahl darauf ſehen/ das Vermoͤgen nicht allein zu ſammen zu halten/ ſondern auch zu vergroͤſ- ſern. Wann aber die Erbſchafften mit groſſen Schulden und ſchweren Proceſſen beladen/ thaͤte man beſſer/ ſolche gar nicht anzutreten/ als daruͤber das Seinige mit zu zubuͤſſen/ um denen Glaͤubigern genug zu thun. Einer

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/67>, abgerufen am 28.11.2024.