Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.vor einen Edelmann. Da denn der Autor wegen des excellentesten Mai-tres Paris wieder herausstreichet/ daß man selbi- ges die schönste Schule von gantz Europa nennen könte. Hätte ein Edelmann selbsten Land/ solle er sehen/ Wo er Hof hielte/ solle er sich ein magnifiques Er solle auch darauf sehen/ daß der Ort/ wo Zum Domestiqven solle er Arbeitsame und Fleis- Es wäre auch nicht undienlich/ daß er selbst ein Vor allen solle er sich vor den Betrügereyen der Die D 4
vor einen Edelmann. Da denn der Autor wegen des excellenteſten Mai-tres Paris wieder herausſtreichet/ daß man ſelbi- ges die ſchoͤnſte Schule von gantz Europa nennen koͤnte. Haͤtte ein Edelmann ſelbſten Land/ ſolle er ſehen/ Wo er Hof hielte/ ſolle er ſich ein magnifiques Er ſolle auch darauf ſehen/ daß der Ort/ wo Zum Domeſtiqven ſolle er Arbeitſame und Fleiſ- Es waͤre auch nicht undienlich/ daß er ſelbſt ein Vor allen ſolle er ſich vor den Betruͤgereyen der Die D 4
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vor einen Edelmann.
Da denn der Autor wegen des excellenteſten Mai-
tres Paris wieder herausſtreichet/ daß man ſelbi-
ges die ſchoͤnſte Schule von gantz Europa nennen
koͤnte.
Haͤtte ein Edelmann ſelbſten Land/ ſolle er ſehen/
ob er darinnen moͤglichſte Manufacturen koͤnne an-
legen/ um dadurch Geld zu machen.
Wo er Hof hielte/ ſolle er ſich ein magnifiques
Schloß bauen/ und alsdenn welche an ſich ziehen/
die da nuͤtzlich/ und an ſeinem Orte ſich nieder-
lieſſen.
Er ſolle auch darauf ſehen/ daß der Ort/ wo
er reſidiren wolte/ geſund/ fruchtbar/ nah einem
Strohme oder Bache/ mit Holtz und Wieſen ver-
ſehen/ und ſo viel nur ſeyn koͤnte/ vor den Einfalle
der Feinde ſicher.
Zum Domeſtiqven ſolle er Arbeitſame und Fleiſ-
ſige erwehlen/ und nur gedencken/ ie hurtiger und
geſchickter dieſelbigen/ ie beſſer wuͤrde er bedienet
werden.
Es waͤre auch nicht undienlich/ daß er ſelbſt ein
Handwerck lernete/ um ſich zu erhalten/ wenn eine
Gefangenſchafft oder ſonſt ein Ungluͤck ihm vor-
ſtieſſe.
Vor allen ſolle er ſich vor den Betruͤgereyen der
Handwercksleute wohl vorſehen/ welches am beſten
geſchehen koͤnne/ wenn er gute Freunde/ ſo ihre Sa-
chen verſtuͤnden/ um derſelben Werth um Rath fra-
gete; und hernach einen andern Handwercksmann
mit einem wegen des Profits/ den beyde ſucheten/ zu-
ſammen hetzete; da denn einer ſchon den andern ver-
rathen wuͤrde.
Die
D 4
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