Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.vor einen Edelmann. nichts löblichers/ als daß man die Mönche undNonnen dergleichen Manufacturen lernen liesse/ um daß sie dadurch ihr Leben erhielten und auch zu- gleich dem gemeinen Wesen dieneten; auch daß man überall solche Communitäten oder Collegia von Künstlern und Handwerckern aufrichtete. Hiernechst daß die Herren zur Vergeltung getreuer Dienste ihre Aufwärter ein gutes Handwerck lies- sen lernen. Vor allen Dingen solle ein grosser Herr durch Nach diesen handelt der Autor von denen Künst- die D 3
vor einen Edelmann. nichts loͤblichers/ als daß man die Moͤnche undNonnen dergleichen Manufacturen lernen lieſſe/ um daß ſie dadurch ihr Leben erhielten und auch zu- gleich dem gemeinen Weſen dieneten; auch daß man uͤberall ſolche Communitaͤten oder Collegia von Kuͤnſtlern und Handwerckern aufrichtete. Hiernechſt daß die Herren zur Vergeltung getreuer Dienſte ihre Aufwaͤrter ein gutes Handwerck lieſ- ſen lernen. Vor allen Dingen ſolle ein groſſer Herr durch Nach dieſen handelt der Autor von denen Kuͤnſt- die D 3
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vor einen Edelmann.
nichts loͤblichers/ als daß man die Moͤnche und
Nonnen dergleichen Manufacturen lernen lieſſe/
um daß ſie dadurch ihr Leben erhielten und auch zu-
gleich dem gemeinen Weſen dieneten; auch daß
man uͤberall ſolche Communitaͤten oder Collegia
von Kuͤnſtlern und Handwerckern aufrichtete.
Hiernechſt daß die Herren zur Vergeltung getreuer
Dienſte ihre Aufwaͤrter ein gutes Handwerck lieſ-
ſen lernen.
Vor allen Dingen ſolle ein groſſer Herr durch
den Magiſtrat laſſen achtung geben/ daß man denen
Fremden und Auswaͤrtigen die rohe Materie/ das
iſt/ die noch nicht durch die Manufactur zubereitete/
als Wolle/ Hanf und dergleichen nicht verkauffe/
und ſie hernach/ wenn ſie etwas daraus verfertiget/
uns daſſelbige nicht wieder zufuͤhren/ und daraus ih-
ren groſſen Vortheil ſamt unſern Gelde mit ſich hin-
weg ſchleppen/ als wie die Hollaͤnder/ ſo von denen
Polen die Wolle hohlen/ und hernach das dar-
aus gemachte Tuch ihnen noch zehnmal theurer
verkauffen. Denn daraus erwuͤchſe denen Unter-
thanen doppelter Schaden. Erſtlich wuͤrde ihnen
der Gewinſt entzogen/ und hernach noch das Geld
dazu/ welches ſie muͤſten davor in groſſen Werth
hingeben/ was jene gantz wohlfeile von ihnen bekom-
men haͤtten.
Nach dieſen handelt der Autor von denen Kuͤnſt-
lern und Meiſtern/ welche man vornehmlich bey ei-
nen Staate haben muͤſſe; und ſaget/ daß man
nebſt denen die zu Erhaltung des Landes noͤthig/ auch
ſolche haben muͤſſe/ die zum Kriege dienlich: als zur
militar-Architectur, zur Artillerie/ zur Schiffahrt:
die
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