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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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geheime Liebes-Geschichte.
phonsus aber wird nach Medina del Campo ge-
bracht/ allwo das Quartier vor alle hohe Gefangne ist.

Ende des ersten Buchs.

Der geheimen Liebes-Geschichte Heinrich
des Vierdten Königes von Castilien genant der Unver-
mögende.
Andres Buch.

ALle Welt glanbet/ daß es nun um Alphonsus
Leben geschehen sey; bilden sich aber auch da-
bey ein/ der König habe ihn darum lassen ge-
fangen setzen/ weil er Catharinen von Sandoval ent-
führet/ als welche des Königes Maitresse war; die
Königin selbst ist auf ihn eyfersichtig/ meynend/ daß er
nur der von San doval wegen sich nach Soria begeben:
doch wenn sie ihre Regungen recht untersuchet/ will sie
lieber/ daß er leben/ als daß er im Gefängnüß sterben
soll.

Doch Catharina von Sandoval dencket|schon auf
seine Befreyung. Sie schreibet an den Gouverneut
von Medina, der ihr sehr vorbunden ist/ er solle ihm
die Mittel reichen aus den Gefängnüsse zu kommen/
diesen ihren Brief aber zu seiner Rechtfertigung auf-
heben/ wann man ihm hernach zu Halse wolle.

Endlich/ da ihr der Gouver neur zu lange machet/
begiebt sie sich selbst nebst einer ihrer Jungfern nach
Medina; auf der andern Seiten ziehet die Königin
den Ambassadeur von Portugal an sich/ und beredet
ihn Alphonsus Wache zu bestechen. Dieser schicket
einen Vertrauten mit grossen Geld-Summen an den
Gouverneur, welcher eben zu der Zeit in Medina
ankömmt/ als Catharing von Sando val daselbst
anlanget.

Diese

geheime Liebes-Geſchichte.
phonſus aber wird nach Medina del Campo ge-
bꝛacht/ allwo das Quaꝛtier vor alle hohe Gefangne iſt.

Ende des erſten Buchs.

Der geheimen Liebes-Geſchichte Heinrich
des Vierdten Koͤniges von Caſtilien genant der Unver-
moͤgende.
Andres Buch.

ALle Welt glanbet/ daß es nun um Alphonſus
Leben geſchehen ſey; bilden ſich aber auch da-
bey ein/ der Koͤnig habe ihn darum laſſen ge-
fangen ſetzen/ weil er Catharinen von Sandoval ent-
fuͤhret/ als welche des Koͤniges Maitreſſe war; die
Koͤnigin ſelbſt iſt auf ihn eyferſichtig/ meynend/ daß er
nur der von San doval wegen ſich nach Soria begebẽ:
doch wenn ſie ihre Regungen recht unterſuchet/ will ſie
lieber/ daß er leben/ als daß er im Gefaͤngnuͤß ſterben
ſoll.

Doch Catharina von Sandoval dencket|ſchon auf
ſeine Befreyung. Sie ſchreibet an den Gouverneut
von Medina, der ihr ſehr vorbunden iſt/ er ſolle ihm
die Mittel reichen aus den Gefaͤngnuͤſſe zu kommen/
dieſen ihren Brief aber zu ſeiner Rechtfertigung auf-
heben/ wann man ihm hernach zu Halſe wolle.

Endlich/ da ihr der Gouver neur zu lange machet/
begiebt ſie ſich ſelbſt nebſt einer ihrer Jungfern nach
Medina; auf der andern Seiten ziehet die Koͤnigin
den Ambaſſadeur von Portugal an ſich/ und beredet
ihn Alphonſus Wache zu beſtechen. Dieſer ſchicket
einen Vertrauten mit groſſen Geld-Sum̃en an den
Gouverneur, welcher eben zu der Zeit in Medina
ankoͤmmt/ als Catharing von Sando val daſelbſt
anlanget.

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[451/0487] geheime Liebes-Geſchichte. phonſus aber wird nach Medina del Campo ge- bꝛacht/ allwo das Quaꝛtier vor alle hohe Gefangne iſt. Ende des erſten Buchs. Der geheimen Liebes-Geſchichte Heinrich des Vierdten Koͤniges von Caſtilien genant der Unver- moͤgende. Andres Buch. ALle Welt glanbet/ daß es nun um Alphonſus Leben geſchehen ſey; bilden ſich aber auch da- bey ein/ der Koͤnig habe ihn darum laſſen ge- fangen ſetzen/ weil er Catharinen von Sandoval ent- fuͤhret/ als welche des Koͤniges Maitreſſe war; die Koͤnigin ſelbſt iſt auf ihn eyferſichtig/ meynend/ daß er nur der von San doval wegen ſich nach Soria begebẽ: doch wenn ſie ihre Regungen recht unterſuchet/ will ſie lieber/ daß er leben/ als daß er im Gefaͤngnuͤß ſterben ſoll. Doch Catharina von Sandoval dencket|ſchon auf ſeine Befreyung. Sie ſchreibet an den Gouverneut von Medina, der ihr ſehr vorbunden iſt/ er ſolle ihm die Mittel reichen aus den Gefaͤngnuͤſſe zu kommen/ dieſen ihren Brief aber zu ſeiner Rechtfertigung auf- heben/ wann man ihm hernach zu Halſe wolle. Endlich/ da ihr der Gouver neur zu lange machet/ begiebt ſie ſich ſelbſt nebſt einer ihrer Jungfern nach Medina; auf der andern Seiten ziehet die Koͤnigin den Ambaſſadeur von Portugal an ſich/ und beredet ihn Alphonſus Wache zu beſtechen. Dieſer ſchicket einen Vertrauten mit groſſen Geld-Sum̃en an den Gouverneur, welcher eben zu der Zeit in Medina ankoͤmmt/ als Catharing von Sando val daſelbſt anlanget. Dieſe

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/487>, abgerufen am 22.11.2024.