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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Schwedens
mit den köstlichsten Statuen, so man aus Teuschland
und Dännemarck erbeutet/ gezieret wäre.

Der Graff Carl Guldenstern regiere ihren Hof
und revenilen/ und nach ihm wäre der Hof-Mar-
schall/ und andere Officiers: Sie habe auch eine
Hoffmeisterin über ihre sechs Kammer- Fräulein/
und noch andere Bedienten mehr.

Was die Königin beträff/ als die Gemahlin sei-
ner Majestät/ so wäre sie (damahls als der Autor
dieses geschrieben/ hat sie noch gelebet/) eine treff-
liche Liebhaberin von Bücher lesen/ und nebst denen
Nordischen Sprachen redete sie peifect Franzö-
sisch. Wäre sonst eines melaucholischen Tempera-
ments,
und kähme sehr wenig aus ihren/ wie auch
des Printzen und der Princeßinnen Zimmer. Die
älteste Princeßin wäre 1687. gebohren/ und der Erb-
Prinz das folgende Jahr. Beyde wären von grosser
Hoffnung/ und würden mit sonderbahren Sorgfalt
auferzogen. Die jüngste Prinzeßin sey Anno 1688.
zur Welt kommen.

Das 9. Cap.
Von der Conduite seiner Majeslät.

JN diesem Capitul erzehlet der Autor, daß der
König so bald nicht gekröhnet gewesen/ da er
sich im Krieg verwickelt gesehen. Er habe
Franckreichs Partie gegen jährliche pension von
zweymahl hundert tausend Pfund genommen.

Das erste Widrige/ so ihm in diesem Kriege be-
gegnet/ sey die Niederlage seines Feldmarschalls
Vrangels und seine Armee in Teutschland gewesen/
welche zu vielen andern Unglücke die Bahne geöff-
net. Doch auch zugleich dem Könige viel Gelegen-

heit

Schwedens
mit den koͤſtlichſten Statuen, ſo man aus Teuſchland
und Daͤnnemarck erbeutet/ gezieret waͤre.

Der Graff Carl Guldenſtern regiere ihren Hof
und revenilen/ und nach ihm waͤre der Hof-Mar-
ſchall/ und andere Officiers: Sie habe auch eine
Hoffmeiſterin uͤber ihre ſechs Kammer- Fraͤulein/
und noch andere Bedienten mehr.

Was die Koͤnigin betraͤff/ als die Gemahlin ſei-
ner Majeſtaͤt/ ſo waͤre ſie (damahls als der Autor
dieſes geſchrieben/ hat ſie noch gelebet/) eine treff-
liche Liebhaberin von Buͤcher leſen/ und nebſt denen
Nordiſchen Sprachen redete ſie peifect Franzoͤ-
ſiſch. Waͤre ſonſt eines melaucholiſchen Tempera-
ments,
und kaͤhme ſehr wenig aus ihren/ wie auch
des Printzen und der Princeßinnen Zimmer. Die
aͤlteſte Princeßin waͤre 1687. gebohren/ und der Erb-
Prinz das folgende Jahr. Beyde waͤren von groſſer
Hoffnung/ und wuͤrden mit ſonderbahren Sorgfalt
auferzogen. Die juͤngſte Prinzeßin ſey Anno 1688.
zur Welt kommen.

Das 9. Cap.
Von der Conduite ſeiner Majeſlaͤt.

JN dieſem Capitul erzehlet der Autor, daß der
Koͤnig ſo bald nicht gekroͤhnet geweſen/ da er
ſich im Krieg verwickelt geſehen. Er habe
Franckreichs Partie gegen jaͤhrliche penſion von
zweymahl hundert tauſend Pfund genommen.

Das erſte Widrige/ ſo ihm in dieſem Kriege be-
gegnet/ ſey die Niederlage ſeines Feldmarſchalls
Vrangels und ſeine Armee in Teutſchland geweſen/
welche zu vielen andern Ungluͤcke die Bahne geoͤff-
net. Doch auch zugleich dem Koͤnige viel Gelegen-

heit
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[396/0432] Schwedens mit den koͤſtlichſten Statuen, ſo man aus Teuſchland und Daͤnnemarck erbeutet/ gezieret waͤre. Der Graff Carl Guldenſtern regiere ihren Hof und revenilen/ und nach ihm waͤre der Hof-Mar- ſchall/ und andere Officiers: Sie habe auch eine Hoffmeiſterin uͤber ihre ſechs Kammer- Fraͤulein/ und noch andere Bedienten mehr. Was die Koͤnigin betraͤff/ als die Gemahlin ſei- ner Majeſtaͤt/ ſo waͤre ſie (damahls als der Autor dieſes geſchrieben/ hat ſie noch gelebet/) eine treff- liche Liebhaberin von Buͤcher leſen/ und nebſt denen Nordiſchen Sprachen redete ſie peifect Franzoͤ- ſiſch. Waͤre ſonſt eines melaucholiſchen Tempera- ments, und kaͤhme ſehr wenig aus ihren/ wie auch des Printzen und der Princeßinnen Zimmer. Die aͤlteſte Princeßin waͤre 1687. gebohren/ und der Erb- Prinz das folgende Jahr. Beyde waͤren von groſſer Hoffnung/ und wuͤrden mit ſonderbahren Sorgfalt auferzogen. Die juͤngſte Prinzeßin ſey Anno 1688. zur Welt kommen. Das 9. Cap. Von der Conduite ſeiner Majeſlaͤt. JN dieſem Capitul erzehlet der Autor, daß der Koͤnig ſo bald nicht gekroͤhnet geweſen/ da er ſich im Krieg verwickelt geſehen. Er habe Franckreichs Partie gegen jaͤhrliche penſion von zweymahl hundert tauſend Pfund genommen. Das erſte Widrige/ ſo ihm in dieſem Kriege be- gegnet/ ſey die Niederlage ſeines Feldmarſchalls Vrangels und ſeine Armee in Teutſchland geweſen/ welche zu vielen andern Ungluͤcke die Bahne geoͤff- net. Doch auch zugleich dem Koͤnige viel Gelegen- heit

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/432>, abgerufen am 25.11.2024.