Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.itziger Staat. wol in männlichen als weiblichen Geschlecht. Denndie Eltern behielten alle Güter die Zeit des Lebens/ und also wären die Kinder nicht in dem Stande/ daß sie eine Familie ernehren könten/ als wenn sie erst einen guten Dienst hätten/ oder die Eltern gestorben wären. So lange das Weibesvolck jung/ wären sie Der Zanck unter Ehleuten wäre sehr rar/ und wo Die Schweden hätten von allen Zeiten her ihre Bey ihren Begräbnissen gienge es ebenfalls so stalt
itziger Staat. wol in maͤnnlichen als weiblichen Geſchlecht. Denndie Eltern behielten alle Guͤter die Zeit des Lebens/ und alſo waͤren die Kinder nicht in dem Stande/ daß ſie eine Familie ernehren koͤnten/ als wenn ſie erſt einen guten Dienſt haͤtten/ oder die Eltern geſtorben waͤren. So lange das Weibesvolck jung/ waͤren ſie Der Zanck unter Ehleuten waͤre ſehr rar/ und wo Die Schweden haͤtten von allen Zeiten her ihre Bey ihren Begraͤbniſſen gienge es ebenfalls ſo ſtalt
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itziger Staat.
wol in maͤnnlichen als weiblichen Geſchlecht. Denn
die Eltern behielten alle Guͤter die Zeit des Lebens/
und alſo waͤren die Kinder nicht in dem Stande/ daß
ſie eine Familie ernehren koͤnten/ als wenn ſie erſt
einen guten Dienſt haͤtten/ oder die Eltern geſtorben
waͤren.
So lange das Weibesvolck jung/ waͤren ſie
ſchoͤn genug und von gantz angenehmer Art: Es waͤ-
ren auch viel/ die/ ehe ſie heyratheten/ mehr Keuſch-
heit ſpuͤhren ließen/ als Treue nach ihrer Verehli-
gung: aber ſie pflegten gemeiniglich ihren Maͤnnern
viel Kinder zu bringen. Und waͤre kein Ort in der
Welt/ wo das Weibesvolck mehr und ſchwerere
Arbeit als in Schweden thun muͤſte.
Der Zanck unter Ehleuten waͤre ſehr rar/ und wo
ja ein Zwiſt vorlieff/ lieſſen ſie ihn doch wunderſelten
auskommen. Denn die Maͤnner hielten ſehr auf
ihre Autoritaͤt/ und die Weiber/ entweder aus Ge-
wohnheit oder aus Noth/ waͤren ihnen in allem ge-
horſam. Eheſcheidungen und andere Abſonderun-
gen von Tiſch und Bette hoͤrete man faſt niemahls.
Vettern und Muhmen muͤſten ſich nicht ehe als nach
eingeholter Diſpenſation vom Koͤnige veꝛheyrathen.
Die Schweden haͤtten von allen Zeiten her ihre
Hochzeiten alſo eingerichtet/ daß alle Pracht und der
groͤßte Uberfluß dabey zu ſehen geweſen; und wen-
deten ſie offt dieſen Tag ſoviel Unkoſten auf/ daß ſie
ſolches viele Jahre lang nicht verwinden koͤnten.
Bey ihren Begraͤbniſſen gienge es ebenfalls ſo
ſolenn her/ und pancketireten ſie offt mit mehrerer
Luſtigkeit dabey/ als der Wohlſtand vertragen koͤn-
te. Um die Zeit zu gewinnen/ dazu genugſame An-
ſtalt
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