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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Schwedens
Oeffen bauen lassen/ habe er sich über die Bergknap-
pen beschweret/ daß sie ihm das übelste Erz gäben/
ja es wäre endlich ihr Neid so weit gekommen/ und
sie hätten sich so gar wenig wollen einreden lassen/
daß des Jtaliäners Unterfangen gestrandet/ und er
von den hundert tausend thalern nichts gesehen: Ja
er hätte Mühe gehabt/ Erlaubnüß zubekommen/
Metall zu kauffen/ und auff eigene Kosten seine Er-
findung zu practiciren/ wie er annoch itzo daran
arbeitete.

Die Eisenbergwercke und Eisenhämmer wären
in über diemassen grosser Menge in Schweden/ und
ausser dem Eisen/ was im Lande consumiret würde/
verführete man auswerts vor mehr als dreymalhun-
dert tausend Francken.

Der Winter hübe sich in Schweden sehrzeitig
an/ und der Sommer folge unmittelbahr auf selbi-
gen/ denn fast nicht die geringste Zeit zwischen bey-
den wäre/ so man könne Frühling nennen. Die Hi-
tze wäre im Sommer so heftig/ daß sie oft gantze Höl-
tzer anzündete/ davon sich das Feuer viele Meilen in
die Runde ausbreitete/ und könne man es nicht wohl
dämpfen/ wenn es nicht bey einer See oder bey ei-
ner grossen Ebene von sich selbst aufhörete.

Die Sonne wäre in ihrer grösten Erhöhung ach-
zehn und noch eine halbe Stunde über den Stock-
holmischen Horizont/ und machete etliche Wochen
einen immerwährenden Tag. Die Winter-Tage
wären desto kürtzer/ indem die Sonne nicht länger
als sechstehalbe Stunde schiene; Doch dieser Man-
gel würde durch den Mondenschein/ durch den Glantz
des Schnees und durch die Klarheit des Himmels

wohl

Schwedens
Oeffen bauen laſſen/ habe er ſich uͤber die Bergknap-
pen beſchweret/ daß ſie ihm das uͤbelſte Erz gaͤben/
ja es waͤre endlich ihr Neid ſo weit gekommen/ und
ſie haͤtten ſich ſo gar wenig wollen einreden laſſen/
daß des Jtaliaͤners Unterfangen geſtrandet/ und er
von den hundert tauſend thalern nichts geſehen: Ja
er haͤtte Muͤhe gehabt/ Erlaubnuͤß zubekommen/
Metall zu kauffen/ und auff eigene Koſten ſeine Er-
findung zu practiciren/ wie er annoch itzo daran
arbeitete.

Die Eiſenbergwercke und Eiſenhaͤmmer waͤren
in uͤber diemaſſen groſſer Menge in Schweden/ und
auſſer dem Eiſen/ was im Lande conſumiret wuͤrde/
verfuͤhrete man auswerts vor mehr als dreymalhun-
dert tauſend Francken.

Der Winter huͤbe ſich in Schweden ſehrzeitig
an/ und der Sommer folge unmittelbahr auf ſelbi-
gen/ denn faſt nicht die geringſte Zeit zwiſchen bey-
den waͤre/ ſo man koͤnne Fruͤhling nennen. Die Hi-
tze waͤre im Sommer ſo heftig/ daß ſie oft gantze Hoͤl-
tzer anzuͤndete/ davon ſich das Feuer viele Meilen in
die Runde ausbreitete/ und koͤnne man es nicht wohl
daͤmpfen/ wenn es nicht bey einer See oder bey ei-
ner groſſen Ebene von ſich ſelbſt aufhoͤrete.

Die Sonne waͤre in ihrer groͤſten Erhoͤhung ach-
zehn und noch eine halbe Stunde uͤber den Stock-
holmiſchen Horizont/ und machete etliche Wochen
einen immerwaͤhrenden Tag. Die Winter-Tage
waͤren deſto kuͤrtzer/ indem die Sonne nicht laͤnger
als ſechſtehalbe Stunde ſchiene; Doch dieſer Man-
gel wuͤrde durch den Mondenſchein/ durch den Glantz
des Schnees und durch die Klarheit des Him̃els

wohl
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[372/0408] Schwedens Oeffen bauen laſſen/ habe er ſich uͤber die Bergknap- pen beſchweret/ daß ſie ihm das uͤbelſte Erz gaͤben/ ja es waͤre endlich ihr Neid ſo weit gekommen/ und ſie haͤtten ſich ſo gar wenig wollen einreden laſſen/ daß des Jtaliaͤners Unterfangen geſtrandet/ und er von den hundert tauſend thalern nichts geſehen: Ja er haͤtte Muͤhe gehabt/ Erlaubnuͤß zubekommen/ Metall zu kauffen/ und auff eigene Koſten ſeine Er- findung zu practiciren/ wie er annoch itzo daran arbeitete. Die Eiſenbergwercke und Eiſenhaͤmmer waͤren in uͤber diemaſſen groſſer Menge in Schweden/ und auſſer dem Eiſen/ was im Lande conſumiret wuͤrde/ verfuͤhrete man auswerts vor mehr als dreymalhun- dert tauſend Francken. Der Winter huͤbe ſich in Schweden ſehrzeitig an/ und der Sommer folge unmittelbahr auf ſelbi- gen/ denn faſt nicht die geringſte Zeit zwiſchen bey- den waͤre/ ſo man koͤnne Fruͤhling nennen. Die Hi- tze waͤre im Sommer ſo heftig/ daß ſie oft gantze Hoͤl- tzer anzuͤndete/ davon ſich das Feuer viele Meilen in die Runde ausbreitete/ und koͤnne man es nicht wohl daͤmpfen/ wenn es nicht bey einer See oder bey ei- ner groſſen Ebene von ſich ſelbſt aufhoͤrete. Die Sonne waͤre in ihrer groͤſten Erhoͤhung ach- zehn und noch eine halbe Stunde uͤber den Stock- holmiſchen Horizont/ und machete etliche Wochen einen immerwaͤhrenden Tag. Die Winter-Tage waͤren deſto kuͤrtzer/ indem die Sonne nicht laͤnger als ſechſtehalbe Stunde ſchiene; Doch dieſer Man- gel wuͤrde durch den Mondenſchein/ durch den Glantz des Schnees und durch die Klarheit des Him̃els wohl

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/408>, abgerufen am 25.11.2024.