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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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des Frauenvolcks.
vollkommenste und lasterhaffteste ist. Und wer selbi-
ger nachhänget/ bey dem trifft man selten viel Ver-
nunfft und Tugend an.

Dannenhero ist die Beschäfftigung allen Men-
schen so gar nothwendig. Es soll von rechtswegen
bey keinem rechtschaffenen Manne noch kluger
Frauen ein eintziger Augenblick des Lebens leer und
müßig seyn. Eine vernünfftige Frau soll alle Minu-
ten mit anständigen Verrichtungen anfüllen/ und nie
ohne Sorgfalt seyn. Die göttliche Versehung hat
ihnen sowohl die stete Arbeit auferleget/ als dem
Mannsvolcke. Wann alle recht religiös wären/
würden wir nicht soviel haben/ welche dem Müßig-
gangeund den Wollüsten nachhiengen.

Wann nur jedes bedächte/ daß die Zeit der Weg
zur Ewigkeit wäre. Die Frist ist kurtz und kostbar;
soll sie dann ohne alle Tugend und Frömmigkeit zu-
gebracht werden? Soll dann alles nur auf Eigennutz
und Ergötzungen sein Absehen haben? Soll dann
der Geitz und die Wollust immer in dem Hertzen
das Regiment führen?

Es ist kein eintziger Stand/ der nicht alle Zeit wolle
angewendet wissen/ um der darinnen erfoderten
Schuldigkeit ein Genügen zu thun. Die Unterlas-
sung des Guten bringet nothwendig Ubels. Soll
die Ewigkeit glückselig seyn/ muß man allhier sein
Leben in beständig guten Beschäfftigungen zu-
bringen.

Die Bemerckung der Zänckerinnen:
Das 11. Cap.

Mann die Stille der Seelen und die Ruhe des Ge-
müths eine vollkommene Glückseligkeit geben/ so

muß
X 3

des Frauenvolcks.
vollkommenſte und laſterhaffteſte iſt. Und wer ſelbi-
ger nachhaͤnget/ bey dem trifft man ſelten viel Ver-
nunfft und Tugend an.

Dannenhero iſt die Beſchaͤfftigung allen Men-
ſchen ſo gar nothwendig. Es ſoll von rechtswegen
bey keinem rechtſchaffenen Manne noch kluger
Frauen ein eintziger Augenblick des Lebens leer und
muͤßig ſeyn. Eine vernuͤnfftige Frau ſoll alle Minu-
ten mit anſtaͤndigen Verrichtungen anfuͤllen/ und nie
ohne Sorgfalt ſeyn. Die goͤttliche Verſehung hat
ihnen ſowohl die ſtete Arbeit auferleget/ als dem
Mannsvolcke. Wann alle recht religioͤs waͤren/
wuͤrden wir nicht ſoviel haben/ welche dem Muͤßig-
gangeund den Wolluͤſten nachhiengen.

Wann nur jedes bedaͤchte/ daß die Zeit der Weg
zur Ewigkeit waͤre. Die Friſt iſt kurtz und koſtbar;
ſoll ſie dann ohne alle Tugend und Froͤmmigkeit zu-
gebracht werden? Soll dann alles nur auf Eigennutz
und Ergoͤtzungen ſein Abſehen haben? Soll dann
der Geitz und die Wolluſt immer in dem Hertzen
das Regiment fuͤhren?

Es iſt kein eintziger Stand/ der nicht alle Zeit wolle
angewendet wiſſen/ um der darinnen erfoderten
Schuldigkeit ein Genuͤgen zu thun. Die Unterlaſ-
ſung des Guten bringet nothwendig Ubels. Soll
die Ewigkeit gluͤckſelig ſeyn/ muß man allhier ſein
Leben in beſtaͤndig guten Beſchaͤfftigungen zu-
bringen.

Die Bemerckung der Zaͤnckerinnen:
Das 11. Cap.

Mann die Stille der Seelen uñ die Ruhe des Ge-
muͤths eine vollkom̃ene Gluͤckſeligkeit geben/ ſo

muß
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[297/0329] des Frauenvolcks. vollkommenſte und laſterhaffteſte iſt. Und wer ſelbi- ger nachhaͤnget/ bey dem trifft man ſelten viel Ver- nunfft und Tugend an. Dannenhero iſt die Beſchaͤfftigung allen Men- ſchen ſo gar nothwendig. Es ſoll von rechtswegen bey keinem rechtſchaffenen Manne noch kluger Frauen ein eintziger Augenblick des Lebens leer und muͤßig ſeyn. Eine vernuͤnfftige Frau ſoll alle Minu- ten mit anſtaͤndigen Verrichtungen anfuͤllen/ und nie ohne Sorgfalt ſeyn. Die goͤttliche Verſehung hat ihnen ſowohl die ſtete Arbeit auferleget/ als dem Mannsvolcke. Wann alle recht religioͤs waͤren/ wuͤrden wir nicht ſoviel haben/ welche dem Muͤßig- gangeund den Wolluͤſten nachhiengen. Wann nur jedes bedaͤchte/ daß die Zeit der Weg zur Ewigkeit waͤre. Die Friſt iſt kurtz und koſtbar; ſoll ſie dann ohne alle Tugend und Froͤmmigkeit zu- gebracht werden? Soll dann alles nur auf Eigennutz und Ergoͤtzungen ſein Abſehen haben? Soll dann der Geitz und die Wolluſt immer in dem Hertzen das Regiment fuͤhren? Es iſt kein eintziger Stand/ der nicht alle Zeit wolle angewendet wiſſen/ um der darinnen erfoderten Schuldigkeit ein Genuͤgen zu thun. Die Unterlaſ- ſung des Guten bringet nothwendig Ubels. Soll die Ewigkeit gluͤckſelig ſeyn/ muß man allhier ſein Leben in beſtaͤndig guten Beſchaͤfftigungen zu- bringen. Die Bemerckung der Zaͤnckerinnen: Das 11. Cap. Mann die Stille der Seelen uñ die Ruhe des Ge- muͤths eine vollkom̃ene Gluͤckſeligkeit geben/ ſo muß X 3

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/329>, abgerufen am 25.11.2024.