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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Historiavom Triumvirat des Aug. &c.
seinen Tod erfähret/ beweinet ihn in seinem Gezeit. Zeiget
seinen Freunden/ um sich zu rechtfertigen/ die Briesse die er
an Antonium geschrieben/ und worinnen er ihm rais. nua-
ble Conditiones
vorschläget; darauf aber Antonius mit nichts
als Schmähen und Verachtung geantwortet p. 239. Procu-
lus
kömmt nebst zwey andern durch das Fenster in Cleopatrens
Begräbniß. Cleopatra will sich aus Verzweifelung ersiechen.
Proculus fällt ihr in die Armen/ versichert sie Caesars Gnade;
nimmt ihr endlich den Dolch/ und durchsuchet ihre Kleider/ ob
sie etwan Gifft bey sich habe/ solches wegzunehmen/ daß sie sich
nicht tödten könne.

Das 63. Cap. Caesar hält seinen prächtigen Einzug in Ale-
xandria. Das Volck fällt ihn zum Füssen/ und bittet um Gna-
de: Caesar ertheilet sie ihn in Betrachtung des durchlauchtig-
sten Erbauers dieser schönen Stadt/ des grossen Alexanders.
Er besiehet darauf dieses Monarchen Grabmahl/ und dessen
Leichnam/ den er mit einer güldenen Krone beehret/ und das
Grabmahl mit Blumen befirenet. Als man ihm auch der Pto-
lomäer Gräber zeigen will/ saget er: Er habe nur verlan-
get einen König zu sehen/ und nicht die Todten. Cleo-
patra
begräbet Antonii Leichnam auf das prächtigste/ dazu
Caesar selbst allen Vorschub thut p. 241. Antyllus, Antonii
ältester Sohn von der Fulvia wird durch seinen Hofmeister
verrathen/ und von Soldaten getödtet. Caesar läßt den Hof-
meister wegen seiner Untreue aus Creutze schlagen. Cleopatia
fällt in ein starckes Fieber. Caesar besuchet sie/ sie steiget aus
dem Bette im Hembde/ und fällt zu Caesars Füssen. Er tröstet
sie/ sie gibt ihm ein Verzeichniß aller ihrer Schätze. Er versi-
chert sie/ daß sie ehrlich soll gehalten werden. Cleopatra be-
kömmt Erlaubniß von Caesarn, Antonii Grabmahl zu besu-
chen. Sie besireuet das Grab mit Blumen/ schmücket sich auf
das prächtigste/ und hält Tafel: läßt sich einen Korb mit fri-
schen Feigen bringen/ unter welchen eine Natter stecket/ durch
deren Gifft sich Cleopatra tödtet. Caesar ist darob höchst un-
muthig/ daß er sie nicht kan lebendig im Triumph nach Rom
führen. Läßt sie prachtig bey Antonio, wie sie es verlanget/
begraben/ und kehret darauf siegend wiederum nach Rom.

Ende des Monats Martius.



Hiſtoriavom Triumvirat des Aug. &c.
ſeinen Tod erfaͤhret/ beweinet ihn in ſeinem Gezeit. Zeiget
ſeinen Freunden/ um ſich zu rechtfertigen/ die Brieſſe die er
an Antonium geſchrieben/ und worinnen er ihm raiſ. nua-
ble Conditiones
vorſchlaͤget; darauf aber Antonius mit nichts
als Schmaͤhen und Verachtung geantwortet p. 239. Procu-
lus
koͤm̃t nebſt zwey andern durch das Fenſter in Cleopatrens
Begraͤbniß. Cleopatra will ſich aus Verzweifelung erſiechen.
Proculus faͤllt ihr in die Armen/ verſichert ſie Cæſars Gnade;
nim̃t ihr endlich den Dolch/ und durchſuchet ihre Kleider/ ob
ſie etwan Gifft bey ſich habe/ ſolches wegzunehmen/ daß ſie ſich
nicht toͤdten koͤnne.

Das 63. Cap. Cæſar haͤlt ſeinen praͤchtigen Einzug in Ale-
xandria. Das Volck faͤllt ihn zum Füſſen/ und bittet um Gna-
de: Cæſar ertheilet ſie ihn in Betrachtung des durchlauchtig-
ſten Erbauers dieſer ſchoͤnen Stadt/ des groſſen Alexanders.
Er beſiehet darauf dieſes Monarchen Grabmahl/ und deſſen
Leichnam/ den er mit einer guͤldenen Krone beehret/ und das
Grabmahl mit Blumen befirenet. Als man ihm auch der Pto-
lomaͤer Graͤber zeigen will/ ſaget er: Er habe nur verlan-
get einen Koͤnig zu ſehen/ und nicht die Todten. Cleo-
patra
begraͤbet Antonii Leichnam auf das praͤchtigſte/ dazu
Cæſar ſelbſt allen Vorſchub thut p. 241. Antyllus, Antonii
aͤlteſter Sohn von der Fulvia wird durch ſeinen Hofmeiſter
verrathen/ und von Soldaten getödtet. Cæſar laͤßt den Hof-
meiſter wegen ſeiner Untreue aus Creutze ſchlagen. Cleopatia
faͤllt in ein ſtarckes Fieber. Cæſar beſuchet ſie/ ſie ſteiget aus
dem Bette im Hembde/ und faͤllt zu Cæſars Fuͤſſen. Er troͤſtet
ſie/ ſie gibt ihm ein Verzeichniß aller ihrer Schaͤtze. Er verſi-
chert ſie/ daß ſie ehrlich ſoll gehalten werden. Cleopatra be-
koͤm̃t Erlaubniß von Cæſarn, Antonii Grabmahl zu beſu-
chen. Sie beſireuet das Grab mit Blumen/ ſchmuͤcket ſich auf
das praͤchtigſte/ und haͤlt Tafel: laͤßt ſich einen Korb mit fri-
ſchen Feigen bringen/ unter welchen eine Natter ſtecket/ durch
deren Gifft ſich Cleopatra toͤdtet. Cæſar iſt darob hoͤchſt un-
muthig/ daß er ſie nicht kan lebendig im Triumph nach Rom
fuͤhren. Laͤßt ſie prachtig bey Antonio, wie ſie es verlanget/
begraben/ und kehret darauf ſiegend wiederum nach Rom.

Ende des Monats Martius.



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[280/0308] Hiſtoriavom Triumvirat des Aug. &c. ſeinen Tod erfaͤhret/ beweinet ihn in ſeinem Gezeit. Zeiget ſeinen Freunden/ um ſich zu rechtfertigen/ die Brieſſe die er an Antonium geſchrieben/ und worinnen er ihm raiſ. nua- ble Conditiones vorſchlaͤget; darauf aber Antonius mit nichts als Schmaͤhen und Verachtung geantwortet p. 239. Procu- lus koͤm̃t nebſt zwey andern durch das Fenſter in Cleopatrens Begraͤbniß. Cleopatra will ſich aus Verzweifelung erſiechen. Proculus faͤllt ihr in die Armen/ verſichert ſie Cæſars Gnade; nim̃t ihr endlich den Dolch/ und durchſuchet ihre Kleider/ ob ſie etwan Gifft bey ſich habe/ ſolches wegzunehmen/ daß ſie ſich nicht toͤdten koͤnne. Das 63. Cap. Cæſar haͤlt ſeinen praͤchtigen Einzug in Ale- xandria. Das Volck faͤllt ihn zum Füſſen/ und bittet um Gna- de: Cæſar ertheilet ſie ihn in Betrachtung des durchlauchtig- ſten Erbauers dieſer ſchoͤnen Stadt/ des groſſen Alexanders. Er beſiehet darauf dieſes Monarchen Grabmahl/ und deſſen Leichnam/ den er mit einer guͤldenen Krone beehret/ und das Grabmahl mit Blumen befirenet. Als man ihm auch der Pto- lomaͤer Graͤber zeigen will/ ſaget er: Er habe nur verlan- get einen Koͤnig zu ſehen/ und nicht die Todten. Cleo- patra begraͤbet Antonii Leichnam auf das praͤchtigſte/ dazu Cæſar ſelbſt allen Vorſchub thut p. 241. Antyllus, Antonii aͤlteſter Sohn von der Fulvia wird durch ſeinen Hofmeiſter verrathen/ und von Soldaten getödtet. Cæſar laͤßt den Hof- meiſter wegen ſeiner Untreue aus Creutze ſchlagen. Cleopatia faͤllt in ein ſtarckes Fieber. Cæſar beſuchet ſie/ ſie ſteiget aus dem Bette im Hembde/ und faͤllt zu Cæſars Fuͤſſen. Er troͤſtet ſie/ ſie gibt ihm ein Verzeichniß aller ihrer Schaͤtze. Er verſi- chert ſie/ daß ſie ehrlich ſoll gehalten werden. Cleopatra be- koͤm̃t Erlaubniß von Cæſarn, Antonii Grabmahl zu beſu- chen. Sie beſireuet das Grab mit Blumen/ ſchmuͤcket ſich auf das praͤchtigſte/ und haͤlt Tafel: laͤßt ſich einen Korb mit fri- ſchen Feigen bringen/ unter welchen eine Natter ſtecket/ durch deren Gifft ſich Cleopatra toͤdtet. Cæſar iſt darob hoͤchſt un- muthig/ daß er ſie nicht kan lebendig im Triumph nach Rom fuͤhren. Laͤßt ſie prachtig bey Antonio, wie ſie es verlanget/ begraben/ und kehret darauf ſiegend wiederum nach Rom. Ende des Monats Martius.

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/308>, abgerufen am 22.11.2024.