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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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vor einen Edelmann.
Die II. Maxim.

Jn dieser Maxim theilet er die Politic in drey
Theile/ deren erster die Einrichtung eines
Staats/ der andere dessen Erhaltung/ der dritte
sein Wachsthum betrachtet.

Nach solchen gibt er die drey Haupt-Gattungen
der Regierungen: Als die Monarchie, wo einer
regieret/ wie in Franckreich und Spanien; die A-
ristocratie,
wo die Edelsten und Vornehmsten das
Regiment haben/ als in Venedig; Die Demo-
cratie,
wo das Volck die höheste Gewalt hat/ wie
in Holland/ und in der Schweitz.

Er saget darauff/ daß obschon die Politici mit
vielen Beweiß-Gründen disputireten/ welche Art
der Regierung unter diesen dreyen die beste sey/ so
könne man doch nicht läugnen/ daß jede von ihnen
ihre Vortheile und ihre Unbeqvemlichkeiten habe:
doch jeder zöhe dieselbige Art vor/ unter welchen er
gebohren: zumahl wir itzo in einer Zeit lebeten/ da
man nicht mehr das Regiment wehlen könte/ son-
dern sich nur nach den/ wie es von den Vorfahren
gegründet/ beqvemen solte.

Nach diesen streichet er doch die Monarchie vor
andern heraus/ (und sonderlich weil er ein Fran-
zose ist/ die Französische; indem er dafür hält/ sei-
ne Landsleute wären unter dem besten Könige in der
gantzen Welt) Die Ursachen/ warum die eintzel-
Herrschafft die beste seyn soll/ gibt er/ weil GOtt
selbst als ein absoluter Monarch die Welt regiere:
auch selbige die uhrälteste und gemeineste Art zu re-
gieren wäre/ welche so viele Völcker in allen vier
Theilen der Welt nicht würden so viele Secula ge-

liebet
B 3
vor einen Edelmann.
Die II. Maxim.

Jn dieſer Maxim theilet er die Politic in drey
Theile/ deren erſter die Einrichtung eines
Staats/ der andere deſſen Erhaltung/ der dritte
ſein Wachsthum betrachtet.

Nach ſolchen gibt er die drey Haupt-Gattungen
der Regierungen: Als die Monarchie, wo einer
regieret/ wie in Franckreich und Spanien; die A-
riſtocratie,
wo die Edelſten und Vornehmſten das
Regiment haben/ als in Venedig; Die Demo-
cratie,
wo das Volck die hoͤheſte Gewalt hat/ wie
in Holland/ und in der Schweitz.

Er ſaget darauff/ daß obſchon die Politici mit
vielen Beweiß-Gruͤnden diſputireten/ welche Art
der Regierung unter dieſen dreyen die beſte ſey/ ſo
koͤnne man doch nicht laͤugnen/ daß jede von ihnen
ihre Vortheile und ihre Unbeqvemlichkeiten habe:
doch jeder zoͤhe dieſelbige Art vor/ unter welchen er
gebohren: zumahl wir itzo in einer Zeit lebeten/ da
man nicht mehr das Regiment wehlen koͤnte/ ſon-
dern ſich nur nach den/ wie es von den Vorfahren
gegruͤndet/ beqvemen ſolte.

Nach dieſen ſtreichet er doch die Monarchie vor
andern heraus/ (und ſonderlich weil er ein Fran-
zoſe iſt/ die Franzoͤſiſche; indem er dafuͤr haͤlt/ ſei-
ne Landsleute waͤren unter dem beſten Koͤnige in der
gantzen Welt) Die Urſachen/ warum die eintzel-
Herꝛſchafft die beſte ſeyn ſoll/ gibt er/ weil GOtt
ſelbſt als ein abſoluter Monarch die Welt regiere:
auch ſelbige die uhraͤlteſte und gemeineſte Art zu re-
gieren waͤre/ welche ſo viele Voͤlcker in allen vier
Theilen der Welt nicht wuͤrden ſo viele Secula ge-

liebet
B 3
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[5/0025] vor einen Edelmann. Die II. Maxim. Jn dieſer Maxim theilet er die Politic in drey Theile/ deren erſter die Einrichtung eines Staats/ der andere deſſen Erhaltung/ der dritte ſein Wachsthum betrachtet. Nach ſolchen gibt er die drey Haupt-Gattungen der Regierungen: Als die Monarchie, wo einer regieret/ wie in Franckreich und Spanien; die A- riſtocratie, wo die Edelſten und Vornehmſten das Regiment haben/ als in Venedig; Die Demo- cratie, wo das Volck die hoͤheſte Gewalt hat/ wie in Holland/ und in der Schweitz. Er ſaget darauff/ daß obſchon die Politici mit vielen Beweiß-Gruͤnden diſputireten/ welche Art der Regierung unter dieſen dreyen die beſte ſey/ ſo koͤnne man doch nicht laͤugnen/ daß jede von ihnen ihre Vortheile und ihre Unbeqvemlichkeiten habe: doch jeder zoͤhe dieſelbige Art vor/ unter welchen er gebohren: zumahl wir itzo in einer Zeit lebeten/ da man nicht mehr das Regiment wehlen koͤnte/ ſon- dern ſich nur nach den/ wie es von den Vorfahren gegruͤndet/ beqvemen ſolte. Nach dieſen ſtreichet er doch die Monarchie vor andern heraus/ (und ſonderlich weil er ein Fran- zoſe iſt/ die Franzoͤſiſche; indem er dafuͤr haͤlt/ ſei- ne Landsleute waͤren unter dem beſten Koͤnige in der gantzen Welt) Die Urſachen/ warum die eintzel- Herꝛſchafft die beſte ſeyn ſoll/ gibt er/ weil GOtt ſelbſt als ein abſoluter Monarch die Welt regiere: auch ſelbige die uhraͤlteſte und gemeineſte Art zu re- gieren waͤre/ welche ſo viele Voͤlcker in allen vier Theilen der Welt nicht wuͤrden ſo viele Secula ge- liebet B 3

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/25>, abgerufen am 23.11.2024.