Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

Bild:
<< vorherige Seite

Historia von dem Triumvirat
des Nachts wachet er drey biß viermahl auf; und
wenn er nicht wieder einschlaffen kan/ muß man ihm
was vorlesen/ oder Historien erzehlen. Am Tage
bringet er dann dieses Nachtwachen wieder ein/
und wenn er auszugehen hat/ und ihm ein Schlum-
mer ankömmt/ so spricht er gleich bey einem seiner
Freunde ein/ daselbst ein Stündgen abzuschlaffen.

Das 5. Cap. Jn diesem wird von des Augusti
Condui
te in Regierung der Republic gehandelt/
nachdem er sich nach des Antonii Bezwingung und
Tode in den Stande gesehen/ darüber absolut zu
disponiren. Und zwar Anfangs wird erzehlet/ wie
Augustus unter dem Julio Caesare in Spanien die
erste Campaane gethan/ und sich daselbst so wohl
gehalten/ daß ihn Caesar gleich destiniret/ sein Prin-
cipal
Erbe dereinst zu werden.

Hernach saget der Autor von seinen Kriegen in
Jllyrien/ nach der Niederlage des jungen Pompe-
jus;
und wie er die barbarischen Völcker Japydes
überwunden/ die Pannonier und Dalmatier dem
Römischen Reiche zinßbar gemacht. Den Krieg
mit Antonio durch dessen Besiegung und darauf
erfolgten Tod geendet/ und Egygpten zu einer Römi-
schen Provintz gemacht. Den König Herodes/ so
erst Antonii Partie gehalten/ an sich gezogen/ gantz
Syrien unter seine Gewalt gebracht/ die Könige
von Gallatien/ Cappadocien und Paphlagonien
sich ihm submitiret; andere Fürsten/ so auf des
Antonii Seite gestanden/ große Geldstraffen ihm
geben müssen p. 87. Er wiederum im Triumph nach
Rom zurück gekommen/ und mit unendlicher Freude
des Volcks bewillkommet worden. Die Pracht

des

Hiſtoria von dem Triumvirat
des Nachts wachet er drey biß viermahl auf; und
wenn er nicht wieder einſchlaffen kan/ muß man ihm
was vorleſen/ oder Hiſtorien erzehlen. Am Tage
bringet er dann dieſes Nachtwachen wieder ein/
und wenn er auszugehen hat/ und ihm ein Schlum-
mer ankoͤm̃t/ ſo ſpricht er gleich bey einem ſeiner
Freunde ein/ daſelbſt ein Stuͤndgen abzuſchlaffen.

Das 5. Cap. Jn dieſem wird von des Auguſti
Condui
te in Regierung der Republic gehandelt/
nachdem er ſich nach des Antonii Bezwingung und
Tode in den Stande geſehen/ daruͤber abſolut zu
diſponiren. Und zwar Anfangs wird erzehlet/ wie
Auguſtus unter dem Julio Cæſare in Spanien die
erſte Campaane gethan/ und ſich daſelbſt ſo wohl
gehalten/ daß ihn Cæſar gleich deſtiniret/ ſein Prin-
cipal
Erbe dereinſt zu werden.

Hernach ſaget der Autor von ſeinen Kriegen in
Jllyrien/ nach der Niederlage des jungen Pompe-
jus;
und wie er die barbariſchen Voͤlcker Japydes
uͤberwunden/ die Pannonier und Dalmatier dem
Roͤmiſchen Reiche zinßbar gemacht. Den Krieg
mit Antonio durch deſſen Beſiegung und darauf
erfolgten Tod geendet/ und Egygpten zu einer Roͤmi-
ſchen Provintz gemacht. Den Koͤnig Herodes/ ſo
erſt Antonii Partie gehalten/ an ſich gezogen/ gantz
Syrien unter ſeine Gewalt gebracht/ die Koͤnige
von Gallatien/ Cappadocien und Paphlagonien
ſich ihm ſubmitiret; andere Fuͤrſten/ ſo auf des
Antonii Seite geſtanden/ große Geldſtraffen ihm
geben muͤſſen p. 87. Er wiederum im Triumph nach
Rom zuruͤck gekommen/ und mit unendlicher Freude
des Volcks bewillkommet worden. Die Pracht

des
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0236" n="208"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hi&#x017F;toria von dem <hi rendition="#aq">Triumvirat</hi></hi></fw><lb/>
des Nachts wachet er drey biß viermahl auf; und<lb/>
wenn er nicht wieder ein&#x017F;chlaffen kan/ muß man ihm<lb/>
was vorle&#x017F;en/ oder Hi&#x017F;torien erzehlen. Am Tage<lb/>
bringet er dann die&#x017F;es Nachtwachen wieder ein/<lb/>
und wenn er auszugehen hat/ und ihm ein Schlum-<lb/>
mer anko&#x0364;m&#x0303;t/ &#x017F;o &#x017F;pricht er gleich bey einem &#x017F;einer<lb/>
Freunde ein/ da&#x017F;elb&#x017F;t ein Stu&#x0364;ndgen abzu&#x017F;chlaffen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Das 5. Cap.</hi> Jn die&#x017F;em wird von des <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;ti<lb/>
Condui</hi>te in Regierung der <hi rendition="#aq">Republic</hi> gehandelt/<lb/>
nachdem er &#x017F;ich nach des <hi rendition="#aq">Antonii</hi> Bezwingung und<lb/>
Tode in den Stande ge&#x017F;ehen/ daru&#x0364;ber <hi rendition="#aq">ab&#x017F;olut</hi> zu<lb/><hi rendition="#aq">di&#x017F;poni</hi>ren. Und zwar Anfangs wird erzehlet/ wie<lb/><hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tus</hi> unter dem <hi rendition="#aq">Julio Cæ&#x017F;are</hi> in Spanien die<lb/>
er&#x017F;te Campaane gethan/ und &#x017F;ich da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;o wohl<lb/>
gehalten/ daß ihn <hi rendition="#aq">&#x017F;ar</hi> gleich <hi rendition="#aq">de&#x017F;tini</hi>ret/ &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Prin-<lb/>
cipal</hi> Erbe derein&#x017F;t zu werden.</p><lb/>
            <p>Hernach &#x017F;aget der <hi rendition="#aq">Autor</hi> von &#x017F;einen Kriegen in<lb/>
Jllyrien/ nach der Niederlage des jungen <hi rendition="#aq">Pompe-<lb/>
jus;</hi> und wie er die barbari&#x017F;chen Vo&#x0364;lcker <hi rendition="#aq">Japydes</hi><lb/>
u&#x0364;berwunden/ die Pannonier und Dalmatier dem<lb/>
Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Reiche zinßbar gemacht. Den Krieg<lb/>
mit <hi rendition="#aq">Antonio</hi> durch de&#x017F;&#x017F;en Be&#x017F;iegung und darauf<lb/>
erfolgten Tod geendet/ und Egygpten zu einer Ro&#x0364;mi-<lb/>
&#x017F;chen Provintz gemacht. Den Ko&#x0364;nig Herodes/ &#x017F;o<lb/>
er&#x017F;t <hi rendition="#aq">Antonii</hi> Partie gehalten/ an &#x017F;ich gezogen/ gantz<lb/>
Syrien unter &#x017F;eine Gewalt gebracht/ die Ko&#x0364;nige<lb/>
von <hi rendition="#aq">Gallati</hi>en/ <hi rendition="#aq">Cappadoci</hi>en und <hi rendition="#aq">Paphlago</hi>nien<lb/>
&#x017F;ich ihm <hi rendition="#aq">&#x017F;ubmiti</hi>ret; andere Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ &#x017F;o auf des<lb/><hi rendition="#aq">Antonii</hi> Seite ge&#x017F;tanden/ große Geld&#x017F;traffen ihm<lb/>
geben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">p.</hi> 87. Er wiederum im Triumph nach<lb/>
Rom zuru&#x0364;ck gekommen/ und mit unendlicher Freude<lb/>
des Volcks bewillkommet worden. Die Pracht<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">des</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0236] Hiſtoria von dem Triumvirat des Nachts wachet er drey biß viermahl auf; und wenn er nicht wieder einſchlaffen kan/ muß man ihm was vorleſen/ oder Hiſtorien erzehlen. Am Tage bringet er dann dieſes Nachtwachen wieder ein/ und wenn er auszugehen hat/ und ihm ein Schlum- mer ankoͤm̃t/ ſo ſpricht er gleich bey einem ſeiner Freunde ein/ daſelbſt ein Stuͤndgen abzuſchlaffen. Das 5. Cap. Jn dieſem wird von des Auguſti Conduite in Regierung der Republic gehandelt/ nachdem er ſich nach des Antonii Bezwingung und Tode in den Stande geſehen/ daruͤber abſolut zu diſponiren. Und zwar Anfangs wird erzehlet/ wie Auguſtus unter dem Julio Cæſare in Spanien die erſte Campaane gethan/ und ſich daſelbſt ſo wohl gehalten/ daß ihn Cæſar gleich deſtiniret/ ſein Prin- cipal Erbe dereinſt zu werden. Hernach ſaget der Autor von ſeinen Kriegen in Jllyrien/ nach der Niederlage des jungen Pompe- jus; und wie er die barbariſchen Voͤlcker Japydes uͤberwunden/ die Pannonier und Dalmatier dem Roͤmiſchen Reiche zinßbar gemacht. Den Krieg mit Antonio durch deſſen Beſiegung und darauf erfolgten Tod geendet/ und Egygpten zu einer Roͤmi- ſchen Provintz gemacht. Den Koͤnig Herodes/ ſo erſt Antonii Partie gehalten/ an ſich gezogen/ gantz Syrien unter ſeine Gewalt gebracht/ die Koͤnige von Gallatien/ Cappadocien und Paphlagonien ſich ihm ſubmitiret; andere Fuͤrſten/ ſo auf des Antonii Seite geſtanden/ große Geldſtraffen ihm geben muͤſſen p. 87. Er wiederum im Triumph nach Rom zuruͤck gekommen/ und mit unendlicher Freude des Volcks bewillkommet worden. Die Pracht des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/236
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/236>, abgerufen am 24.11.2024.