Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Historia von dem Triumvirat es käme von den blauen Auge her/ so die Lateiner Cae-sios heissen. Wieder andere schreiben/ es habe sei- nen Ursprung von einem Elephanten/ welchen des Dictatoris Groß-Vater in Africa getödtet hätte/ der nach der Sprache selbiges Landes Caesar genen- net würde. Die gewisseste Ursache aber sey wohl daß der erste/ so diesen Beynahmen/ Caesar, bekom- men/ wäre aus seiner Mutter Leibe lebendig geschnit- ten worden. Julius Caesars Vater habe Lucius Julius ge- Seine Mutter Aurelia, wie der Autor in der Be- Hiſtoria von dem Triumvirat es kaͤme von den blauen Auge her/ ſo die Lateiner Cæ-ſios heiſſen. Wieder andere ſchreiben/ es habe ſei- nen Urſprung von einem Elephanten/ welchen des Dictatoris Groß-Vater in Africa getoͤdtet haͤtte/ der nach der Sprache ſelbiges Landes Cæſar genen- net wuͤrde. Die gewiſſeſte Urſache aber ſey wohl daß der erſte/ ſo dieſen Beynahmen/ Cæſar, bekom- men/ waͤre aus ſeiner Mutter Leibe lebendig geſchnit- ten worden. Julius Cæſars Vater habe Lucius Julius ge- Seine Mutter Aurelia, wie der Autor in der Be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="190"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hiſtoria von dem <hi rendition="#aq">Triumvirat</hi></hi></fw><lb/> es kaͤme von den blauen Auge her/ ſo die Lateiner <hi rendition="#aq">Cæ-<lb/> ſios</hi> heiſſen. Wieder andere ſchreiben/ es habe ſei-<lb/> nen Urſprung von einem Elephanten/ welchen des<lb/><hi rendition="#aq">Dictatoris</hi> Groß-Vater in <hi rendition="#aq">Africa</hi> getoͤdtet haͤtte/<lb/> der nach der Sprache ſelbiges Landes <hi rendition="#aq">Cæſar</hi> genen-<lb/> net wuͤrde. Die gewiſſeſte Urſache aber ſey wohl<lb/> daß der erſte/ ſo dieſen Beynahmen/ <hi rendition="#aq">Cæſar,</hi> bekom-<lb/> men/ waͤre aus ſeiner Mutter Leibe lebendig geſchnit-<lb/> ten worden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Julius Cæſars</hi> Vater habe <hi rendition="#aq">Lucius Julius</hi> ge-<lb/> heiſſen/ und ſey Stadt-Richter geweſen; ſey jaͤhling<lb/> zu Piſa geſtorben/ indem er ſich die Bein-Kleider an-<lb/> geleget; ſeine Gemahlin <hi rendition="#aq">Aurelia,</hi> des beruͤhmten<lb/><hi rendition="#aq">Cajus Autelius Cotta</hi> Tochter/ habe durch ihrer<lb/> Tugend und Verſtandes Vortrefflichkeit ſich in<lb/> gantz Rom ein groſſes Anſehen erworben; und zu<lb/> Auspolirung des <hi rendition="#aq">Julius Cæſars</hi> ſeines <hi rendition="#aq">eſprits</hi> uͤber<lb/> die maſſen viel beygetragen. Er ſey den vierdten <hi rendition="#aq">Ju-<lb/> lii</hi> im Jahr der Stadt Rom 653. und hundert Jahr<lb/> vor Chriſto/ als gleich <hi rendition="#aq">Cajus Marius</hi> und <hi rendition="#aq">Lucius<lb/> Valerius Flaccus</hi> Buͤrgemeiſter geweſen/ geboh-<lb/> ren/ und der Nahme <hi rendition="#aq">Cajus Julius Cæſar</hi> ihm ge-<lb/> geben worden.</p><lb/> <p>Seine Mutter <hi rendition="#aq">Aurelia,</hi> wie der <hi rendition="#aq">Autor</hi> in der Be-<lb/> ſchreibung fortfaͤhret/ nim̃t alſo die Sorgfalt einer<lb/> tugendhafften Auferziehung dieſes ihres Sohnes<lb/> gaͤntzlich auf ſich/ gibt ihm einen Gallier/ <hi rendition="#aq">Antoni-<lb/> us Guipho,</hi> der ein vortrefflicher Meiſter in der<lb/><hi rendition="#aq">Eloquenz</hi> iſt/ zum Lehrmeiſter/ unter welchem dann<lb/> auch <hi rendition="#aq">Cælar</hi> ſo wohl <hi rendition="#aq">profici</hi>ret/ daß er vor einen der<lb/> vornehmſten Redner gehalten wird; und/ nach dem<lb/> Urtheil des <hi rendition="#aq">Ci<supplied>ceronis</supplied></hi> ſelbſten/ ſo koͤſtlich zu <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="6"/>-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0218]
Hiſtoria von dem Triumvirat
es kaͤme von den blauen Auge her/ ſo die Lateiner Cæ-
ſios heiſſen. Wieder andere ſchreiben/ es habe ſei-
nen Urſprung von einem Elephanten/ welchen des
Dictatoris Groß-Vater in Africa getoͤdtet haͤtte/
der nach der Sprache ſelbiges Landes Cæſar genen-
net wuͤrde. Die gewiſſeſte Urſache aber ſey wohl
daß der erſte/ ſo dieſen Beynahmen/ Cæſar, bekom-
men/ waͤre aus ſeiner Mutter Leibe lebendig geſchnit-
ten worden.
Julius Cæſars Vater habe Lucius Julius ge-
heiſſen/ und ſey Stadt-Richter geweſen; ſey jaͤhling
zu Piſa geſtorben/ indem er ſich die Bein-Kleider an-
geleget; ſeine Gemahlin Aurelia, des beruͤhmten
Cajus Autelius Cotta Tochter/ habe durch ihrer
Tugend und Verſtandes Vortrefflichkeit ſich in
gantz Rom ein groſſes Anſehen erworben; und zu
Auspolirung des Julius Cæſars ſeines eſprits uͤber
die maſſen viel beygetragen. Er ſey den vierdten Ju-
lii im Jahr der Stadt Rom 653. und hundert Jahr
vor Chriſto/ als gleich Cajus Marius und Lucius
Valerius Flaccus Buͤrgemeiſter geweſen/ geboh-
ren/ und der Nahme Cajus Julius Cæſar ihm ge-
geben worden.
Seine Mutter Aurelia, wie der Autor in der Be-
ſchreibung fortfaͤhret/ nim̃t alſo die Sorgfalt einer
tugendhafften Auferziehung dieſes ihres Sohnes
gaͤntzlich auf ſich/ gibt ihm einen Gallier/ Antoni-
us Guipho, der ein vortrefflicher Meiſter in der
Eloquenz iſt/ zum Lehrmeiſter/ unter welchem dann
auch Cælar ſo wohl proficiret/ daß er vor einen der
vornehmſten Redner gehalten wird; und/ nach dem
Urtheil des Ciceronis ſelbſten/ ſo koͤſtlich zu ______-
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Zitationshilfe: | Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/218>, abgerufen am 16.02.2025. |