Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

Bild:
<< vorherige Seite
des Schwedischen Reichs.

Darauf befördert er vom neuen die Commercien:
lässet auf den Grentzen des Königreichs Citatellen
bauen; wie auch unterschiedliche Königliche Lust-
Häuser; residiret nicht stets an einem Ort; | durchrei-
set nach und nach alle seine Provintzen; hält stets ei-
nen starcken Hof; unterschreibet selbst die Befehle;
höret die Klagen der Unterthanen gnädig an; straffet
mit Nachdruck/ regieret in Friedenszeiten ohne einen
Premier-Minister, wie er in Kriege ohne Genera-
len gefochten; hat keinen Favoriten oder Maitresse,
sondern bloß die Ehre und den Ruhm zum Zweck
nebst der Glückseligkeit seiner Unterthanen. Seinen
ältesten Sohn/ Printz Ericum wil er gerne an die
Königin Elisabeth von Engelland vermählen/ die
aber ihn mit freundlichen Auffschub/ gleich wie viele
andere Printzen/ die bereits um sie geworben/ auf-
hält. Printz Eric wil selbst nach Londen deswe-
gen reisen/ empfängt aber da er nur in den Hafen zu
Elfsburg Schreiben/ daß sein Herr Vater König
Gustav gestorben sey/ muß also wieder zurück keh-
ren.

Der Autor beschliesset endlich den Tractat von
den Schwedischen Revolutionen durch das herrli-
che Lebens-Ende/ welches König Gustavus den 29.
Septembr. 1560. im siebenzigsten Jahre seines
Alters genommen/ rühmet nochmahls/ wie viel
Schweden diesem tapfern und klugen Fürsten zu
dancken habe/ und erzehlet wie alle Untertha-
nen seinen Abgang mit heissen Thrä-
nen beweinet hät-
ten.

Les
Februar. 1696. L
des Schwediſchen Reichs.

Darauf befoͤrdert er vom neuen die Commercien:
laͤſſet auf den Grentzen des Koͤnigreichs Citatellen
bauen; wie auch unterſchiedliche Koͤnigliche Luſt-
Haͤuſer; reſidiret nicht ſtets an einem Ort; | durchrei-
ſet nach und nach alle ſeine Provintzen; haͤlt ſtets ei-
nen ſtarcken Hof; unterſchreibet ſelbſt die Befehle;
hoͤret die Klagen der Unterthanen gnaͤdig an; ſtraffet
mit Nachdruck/ regieret in Friedenszeiten ohne einen
Premier-Miniſter, wie er in Kriege ohne Genera-
len gefochten; hat keinen Favoriten oder Maitreſſe,
ſondern bloß die Ehre und den Ruhm zum Zweck
nebſt der Gluͤckſeligkeit ſeiner Unterthanen. Seinen
aͤlteſten Sohn/ Printz Ericum wil er gerne an die
Koͤnigin Eliſabeth von Engelland vermaͤhlen/ die
aber ihn mit freundlichen Auffſchub/ gleich wie viele
andere Printzen/ die bereits um ſie geworben/ auf-
haͤlt. Printz Eric wil ſelbſt nach Londen deswe-
gen reiſen/ empfaͤngt aber da er nur in den Hafen zu
Elfsburg Schreiben/ daß ſein Herr Vater Koͤnig
Guſtav geſtorben ſey/ muß alſo wieder zuruͤck keh-
ren.

Der Autor beſchlieſſet endlich den Tractat von
den Schwediſchen Revolutionen durch das herrli-
che Lebens-Ende/ welches Koͤnig Guſtavus den 29.
Septembr. 1560. im ſiebenzigſten Jahre ſeines
Alters genommen/ ruͤhmet nochmahls/ wie viel
Schweden dieſem tapfern und klugen Fuͤrſten zu
dancken habe/ und erzehlet wie alle Untertha-
nen ſeinen Abgang mit heiſſen Thraͤ-
nen beweinet haͤt-
ten.

Les
Februar. 1696. L
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0165" n="141"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">des Schwedi&#x017F;chen Reichs.</hi> </fw><lb/>
          <p>Darauf befo&#x0364;rdert er vom neuen die Commercien:<lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et auf den Grentzen des Ko&#x0364;nigreichs Citatellen<lb/>
bauen; wie auch unter&#x017F;chiedliche Ko&#x0364;nigliche Lu&#x017F;t-<lb/>
Ha&#x0364;u&#x017F;er; re&#x017F;idiret nicht &#x017F;tets an einem Ort; | durchrei-<lb/>
&#x017F;et nach und nach alle &#x017F;eine Provintzen; ha&#x0364;lt &#x017F;tets ei-<lb/>
nen &#x017F;tarcken Hof; unter&#x017F;chreibet &#x017F;elb&#x017F;t die Befehle;<lb/>
ho&#x0364;ret die Klagen der Unterthanen gna&#x0364;dig an; &#x017F;traffet<lb/>
mit Nachdruck/ regieret in Friedenszeiten ohne einen<lb/><hi rendition="#aq">Premier-Mini&#x017F;ter,</hi> wie er in Kriege ohne Genera-<lb/>
len gefochten; hat keinen <hi rendition="#aq">Favori</hi>ten oder <hi rendition="#aq">Maitre&#x017F;&#x017F;e,</hi><lb/>
&#x017F;ondern bloß die Ehre und den Ruhm zum Zweck<lb/>
neb&#x017F;t der Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit &#x017F;einer Unterthanen. Seinen<lb/>
a&#x0364;lte&#x017F;ten Sohn/ Printz <hi rendition="#aq">Ericum</hi> wil er gerne an die<lb/>
Ko&#x0364;nigin Eli&#x017F;abeth von Engelland verma&#x0364;hlen/ die<lb/>
aber ihn mit freundlichen Auff&#x017F;chub/ gleich wie viele<lb/>
andere Printzen/ die bereits um &#x017F;ie geworben/ auf-<lb/>
ha&#x0364;lt. Printz <hi rendition="#aq">Eric</hi> wil &#x017F;elb&#x017F;t nach Londen deswe-<lb/>
gen rei&#x017F;en/ empfa&#x0364;ngt aber da er nur in den Hafen zu<lb/>
Elfsburg Schreiben/ daß &#x017F;ein Herr Vater Ko&#x0364;nig<lb/>
Gu&#x017F;tav ge&#x017F;torben &#x017F;ey/ muß al&#x017F;o wieder zuru&#x0364;ck keh-<lb/>
ren.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#aq">Autor</hi> be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et endlich den Tractat von<lb/>
den Schwedi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Revolutio</hi>nen durch das herrli-<lb/>
che Lebens-Ende/ welches Ko&#x0364;nig Gu&#x017F;tavus den 29.<lb/><hi rendition="#aq">Septembr.</hi> 1560. im &#x017F;iebenzig&#x017F;ten Jahre &#x017F;eines<lb/>
Alters genommen/ ru&#x0364;hmet nochmahls/ wie viel<lb/>
Schweden die&#x017F;em tapfern und klugen Fu&#x0364;r&#x017F;ten zu<lb/><hi rendition="#c">dancken habe/ und erzehlet wie alle Untertha-<lb/>
nen &#x017F;einen Abgang mit hei&#x017F;&#x017F;en Thra&#x0364;-<lb/>
nen beweinet ha&#x0364;t-<lb/>
ten.</hi></p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">Februar.</hi> 1696. L</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Les</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0165] des Schwediſchen Reichs. Darauf befoͤrdert er vom neuen die Commercien: laͤſſet auf den Grentzen des Koͤnigreichs Citatellen bauen; wie auch unterſchiedliche Koͤnigliche Luſt- Haͤuſer; reſidiret nicht ſtets an einem Ort; | durchrei- ſet nach und nach alle ſeine Provintzen; haͤlt ſtets ei- nen ſtarcken Hof; unterſchreibet ſelbſt die Befehle; hoͤret die Klagen der Unterthanen gnaͤdig an; ſtraffet mit Nachdruck/ regieret in Friedenszeiten ohne einen Premier-Miniſter, wie er in Kriege ohne Genera- len gefochten; hat keinen Favoriten oder Maitreſſe, ſondern bloß die Ehre und den Ruhm zum Zweck nebſt der Gluͤckſeligkeit ſeiner Unterthanen. Seinen aͤlteſten Sohn/ Printz Ericum wil er gerne an die Koͤnigin Eliſabeth von Engelland vermaͤhlen/ die aber ihn mit freundlichen Auffſchub/ gleich wie viele andere Printzen/ die bereits um ſie geworben/ auf- haͤlt. Printz Eric wil ſelbſt nach Londen deswe- gen reiſen/ empfaͤngt aber da er nur in den Hafen zu Elfsburg Schreiben/ daß ſein Herr Vater Koͤnig Guſtav geſtorben ſey/ muß alſo wieder zuruͤck keh- ren. Der Autor beſchlieſſet endlich den Tractat von den Schwediſchen Revolutionen durch das herrli- che Lebens-Ende/ welches Koͤnig Guſtavus den 29. Septembr. 1560. im ſiebenzigſten Jahre ſeines Alters genommen/ ruͤhmet nochmahls/ wie viel Schweden dieſem tapfern und klugen Fuͤrſten zu dancken habe/ und erzehlet wie alle Untertha- nen ſeinen Abgang mit heiſſen Thraͤ- nen beweinet haͤt- ten. Les Februar. 1696. L

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/165
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/165>, abgerufen am 27.11.2024.