Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.des Königreichs Franckreich. und sich allein durch ihr unartiges Leben undGrausamkeit bekannt gemacht. Die ausländischen Nationen empöhren sich wider alle diese Tyran- nen. Die Visigothen/ die Vandaln, die Hunnen, die Alanen, die Gepiden, die Ostrogothen, die Schwa- ben/ die Eruler, die Allemannen, die Longobarten und viele andere Völcker stehen an allen Enden auff/ und werffen das Römische Joch vom Halse/ welchen harten Stoß das Römische Reich ohnge- fehr ums Jahr CHristi 260. bekömmt. p. 2. Käyser Valerianus, welcher nach Volusiano, Sein Sohn Gallienus, welcher von seinem Va- Hier
des Koͤnigreichs Franckreich. und ſich allein durch ihr unartiges Leben undGrauſamkeit bekannt gemacht. Die auslaͤndiſchen Nationen empoͤhren ſich wider alle dieſe Tyran- nen. Die Viſigothen/ die Vandaln, die Hunnen, die Alanen, die Gepiden, die Oſtrogothen, die Schwa- ben/ die Eruler, die Allemannen, die Longobarten und viele andere Voͤlcker ſtehen an allen Enden auff/ und werffen das Roͤmiſche Joch vom Halſe/ welchen harten Stoß das Roͤmiſche Reich ohnge- fehr ums Jahr CHriſti 260. bekoͤmmt. p. 2. Kaͤyſer Valerianus, welcher nach Voluſiano, Sein Sohn Gallienus, welcher von ſeinem Va- Hier
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des Koͤnigreichs Franckreich.
und ſich allein durch ihr unartiges Leben und
Grauſamkeit bekannt gemacht. Die auslaͤndiſchen
Nationen empoͤhren ſich wider alle dieſe Tyran-
nen. Die Viſigothen/ die Vandaln, die Hunnen,
die Alanen, die Gepiden, die Oſtrogothen, die Schwa-
ben/ die Eruler, die Allemannen, die Longobarten
und viele andere Voͤlcker ſtehen an allen Enden
auff/ und werffen das Roͤmiſche Joch vom Halſe/
welchen harten Stoß das Roͤmiſche Reich ohnge-
fehr ums Jahr CHriſti 260. bekoͤmmt. p. 2.
Kaͤyſer Valerianus, welcher nach Voluſiano,
der nebſt ſeinem Vater Gallo mitten unter ſeiner
Armee erſchlagen worden/ auff den Reichs-Thron
ſteiget/ wird von der Perſen Koͤnig Sapores auffs
Haupt geſchlagen/ gefangen/ und in eine recht
ſchimpfliche Sclaverey gefuͤhret/ in welcher er ei-
nes grauſamen Todes zuletzt ſterben muͤſſen. p. 3.
Sein Sohn Gallienus, welcher von ſeinem Va-
ter mit Einwilligung des Raths zum Reichs-Ge-
huͤlffen angenommen worden/ laͤßt ſich dieſes des
Vaters Ungluͤck wenig anfechten; lebt in allen
Laſtern und ſonderlich in der Schwelgerey. Da
denn die Francken ſich der Gelegenheit bedienen/
und aus Teutſchland in Gallien einbrechen. Der
erſte Streich gelinget ihnen; nach dieſem aber wer-
den ſie uͤberwunden und genoͤthiget/ ſich uͤber den
Rhein wieder zuruͤck zu machen/ bis um das Jahr
CHriſti 450. Da ſie ſo gluͤcklich ſeyn/ eine der rei-
cheſten und ſchoͤnſten Provinzen des Roͤmiſchen
Reichs hinweg zu nehmen/ allwo ſie hernach die
Frantzoͤiſche Monarchie (wie ſie der Autor nen-
net) auffrichten. p. 4.
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