Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.und Pedanterie. Diesen nun überredeten sie gar leicht/ daß er der Damit ließ er in seinem weiten Lande eine gros- Die AEquivocationen marchireten vornen an der Glie- a) Dieses ist eine Grammatic, wo alle Figuren nach
der Ordnung expliciret sind. und Pedanterie. Dieſen nun uͤberredeten ſie gar leicht/ daß er der Damit ließ er in ſeinem weiten Lande eine groſ- Die Æquivocationen marchireten vornen an der Glie- a) Dieſes iſt eine Grammatic, wo alle Figuren nach
der Ordnung expliciret ſind. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0195" n="175"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">und</hi> <hi rendition="#aq">Pedanterie.</hi> </fw><lb/> <p>Dieſen nun uͤberredeten ſie gar leicht/ daß er der<lb/> Koͤnigin <hi rendition="#aq">Rhetoricæ</hi> den Krieg ankuͤndigte. Denn/<lb/> da er ohnediß ſo wol ihr als ihrem <hi rendition="#aq">Premier-Miniſter</hi><lb/> ſpinne feind; ſo gaben ſie ihm noch dazu zu er-<lb/> kennen/ daß die Koͤnigin allen Handel zerriſſen/ und<lb/> alle Muͤntzen und Waaren verbothen/ welche aus<lb/> dem Lande <hi rendition="#aq">Pedanterie</hi> in das ihrige gebracht wuͤr-<lb/> den. Er ſchickete demnach einen Herold an dieſe<lb/> Printzeßin/ und ließ die Wiederauffrichtung des<lb/> Handels/ wie auch die Wiedereinſetzung der <hi rendition="#aq">caſſirten<lb/> Troupen</hi> in ihre vorige <hi rendition="#aq">Dignitét,</hi> begehren. Allein<lb/> da er keine vergnuͤgte Antwort bekahm/ ſo kuͤndig-<lb/> te er ohne Auffſchub ihr den Krieg an.</p><lb/> <p>Damit ließ er in ſeinem weiten Lande eine groſ-<lb/> ſe <hi rendition="#aq">Armée</hi> zuſammen bringen. Schickete auch zu<lb/> ſeinen <hi rendition="#aq">Alliirten,</hi> ſo uͤber dem Gebuͤrge wohnen/ mit<lb/> welchen der Staat der <hi rendition="#aq">Pedanterie</hi> allzeit in Buͤnd-<lb/> niß geſtanden: Und da nun in kurtzem ein ſehr Zahl-<lb/> reiches Heer auf die Beine gebracht/ ſo muſterte er<lb/> ſelbige auf einer groſſen Ebene/ <hi rendition="#aq">Deſpautere</hi> <note place="foot" n="a)">Dieſes iſt eine <hi rendition="#aq">Grammatic,</hi> wo alle <hi rendition="#aq">Figur</hi>en nach<lb/> der Ordnung <hi rendition="#aq">explicir</hi>et ſind.</note> ge-<lb/> nannt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Æquivocationen marchire</hi>ten vornen an der<lb/> Spitze: Zu ihrer Rechten die <hi rendition="#aq">Antitheſes;</hi> ſo <hi rendition="#aq">Trou-<lb/> pen,</hi> welche nur unlaͤngſt aus dem <hi rendition="#aq">Collegio</hi> gekom-<lb/> men/ und immer ſtreiten und zancken/ auch treffliche<lb/> Luſt zum Fechten bey ſich ſpuͤren lieſſen. Sie hatten<lb/> viel <hi rendition="#aq">Officir</hi>er/ welche ſie dermaſſen in geſchloſſenen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Glie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [175/0195]
und Pedanterie.
Dieſen nun uͤberredeten ſie gar leicht/ daß er der
Koͤnigin Rhetoricæ den Krieg ankuͤndigte. Denn/
da er ohnediß ſo wol ihr als ihrem Premier-Miniſter
ſpinne feind; ſo gaben ſie ihm noch dazu zu er-
kennen/ daß die Koͤnigin allen Handel zerriſſen/ und
alle Muͤntzen und Waaren verbothen/ welche aus
dem Lande Pedanterie in das ihrige gebracht wuͤr-
den. Er ſchickete demnach einen Herold an dieſe
Printzeßin/ und ließ die Wiederauffrichtung des
Handels/ wie auch die Wiedereinſetzung der caſſirten
Troupen in ihre vorige Dignitét, begehren. Allein
da er keine vergnuͤgte Antwort bekahm/ ſo kuͤndig-
te er ohne Auffſchub ihr den Krieg an.
Damit ließ er in ſeinem weiten Lande eine groſ-
ſe Armée zuſammen bringen. Schickete auch zu
ſeinen Alliirten, ſo uͤber dem Gebuͤrge wohnen/ mit
welchen der Staat der Pedanterie allzeit in Buͤnd-
niß geſtanden: Und da nun in kurtzem ein ſehr Zahl-
reiches Heer auf die Beine gebracht/ ſo muſterte er
ſelbige auf einer groſſen Ebene/ Deſpautere a) ge-
nannt.
Die Æquivocationen marchireten vornen an der
Spitze: Zu ihrer Rechten die Antitheſes; ſo Trou-
pen, welche nur unlaͤngſt aus dem Collegio gekom-
men/ und immer ſtreiten und zancken/ auch treffliche
Luſt zum Fechten bey ſich ſpuͤren lieſſen. Sie hatten
viel Officirer/ welche ſie dermaſſen in geſchloſſenen
Glie-
a) Dieſes iſt eine Grammatic, wo alle Figuren nach
der Ordnung expliciret ſind.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/195 |
Zitationshilfe: | Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/195>, abgerufen am 29.07.2024. |