Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.nach Ost-Jndien. nem ledernen Gürtel um den Leib feste machen;Jm übrigen scheinen sie ziemlich wilde/ und wie man einen Ochsen schlachtet/ so bitten sie sich die Ge- därme aus/ welche sie alsofort roh hinein fressen. p. 219. Die Holländer begeben sich darauf nach der Jn- Fünf Holländer/ so das Land erkundigen wollen/ Es fahren darauf die Niederländer nach den nur J 4
nach Oſt-Jndien. nem ledernen Guͤrtel um den Leib feſte machen;Jm uͤbrigen ſcheinen ſie ziemlich wilde/ und wie man einen Ochſen ſchlachtet/ ſo bitten ſie ſich die Ge- daͤrme aus/ welche ſie alſofort roh hinein freſſen. p. 219. Die Hollaͤnder begeben ſich darauf nach der Jn- Fuͤnf Hollaͤnder/ ſo das Land erkundigen wollen/ Es fahren darauf die Niederlaͤnder nach den nur J 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0155" n="135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">nach Oſt-Jndien.</hi></fw><lb/> nem ledernen Guͤrtel um den Leib feſte machen;<lb/> Jm uͤbrigen ſcheinen ſie ziemlich wilde/ und wie<lb/> man einen Ochſen ſchlachtet/ ſo bitten ſie ſich die Ge-<lb/> daͤrme aus/ welche ſie alſofort roh hinein freſſen.<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 219.</p><lb/> <p>Die Hollaͤnder begeben ſich darauf nach der Jn-<lb/> ſul <hi rendition="#aq">S. Laurentii,</hi> ſonſt <hi rendition="#aq">Madagaſcar</hi> genannt; Die<lb/> Wilden/ ſo ſich am Strande befinden/ fliehen vor<lb/> ihnen: Gehen gantz nackend/ auſſer daß ſie nur eine<lb/> Vinde um den Leib tragen/ diejenigen Glieder da-<lb/> mit zu bedeckẽ/ welche ſonſt die Schamhaftigkeit wil<lb/> verborgen gehalten haben. Jn uͤbrigen ſcheinen ſie<lb/> beſchnitten zu ſeyn; Und um ſolches ſehen zu laſſen<lb/> ziehen ſie ein wenig die Binde in die Hoͤhe.</p><lb/> <p>Fuͤnf Hollaͤnder/ ſo das Land erkundigen wollen/<lb/> werden von funftzig Wilden umringet/ ſo mit Pfei-<lb/> len auf ſie los ſchieſſen. Die Hollaͤnder geben mit<lb/> dreyen Schuͤſſen Feuer auf ſie/ und da einer dieſer<lb/> Wilden todt geſchoſſen wird/ gehen die andern alle<lb/> durch.</p><lb/> <p>Es fahren darauf die Niederlaͤnder nach den<lb/> Seebuſen <hi rendition="#aq">Sanct Auguſtin,</hi> woſelbſt die Schwartzen<lb/> etwas leutſeliger ſind/ und mit ſich handeln laſſen:<lb/> Sie verkauffen Schaafe und Ochſen; Geben vor ei-<lb/> nen zinnernen Loͤffel einen ſchoͤnen fetten Ochſen.<lb/> Das Land iſt daſelbſt uͤberaus luſtig/ es giebt auch<lb/> viele Palmen-Baͤume daſelbſt/ und die Datteln<lb/> kommen denen Hollaͤndern trefflich vor den <hi rendition="#aq">Scor-<lb/> but</hi> zu ſtatten/ mit welchen die meiſten auf den<lb/> Schiffen ſehr geplaget ſind. Die zinnernen Loͤffel<lb/> haben die Schwartzen ſo gerne/ daß ſie nicht<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 4</fw><fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0155]
nach Oſt-Jndien.
nem ledernen Guͤrtel um den Leib feſte machen;
Jm uͤbrigen ſcheinen ſie ziemlich wilde/ und wie
man einen Ochſen ſchlachtet/ ſo bitten ſie ſich die Ge-
daͤrme aus/ welche ſie alſofort roh hinein freſſen.
p. 219.
Die Hollaͤnder begeben ſich darauf nach der Jn-
ſul S. Laurentii, ſonſt Madagaſcar genannt; Die
Wilden/ ſo ſich am Strande befinden/ fliehen vor
ihnen: Gehen gantz nackend/ auſſer daß ſie nur eine
Vinde um den Leib tragen/ diejenigen Glieder da-
mit zu bedeckẽ/ welche ſonſt die Schamhaftigkeit wil
verborgen gehalten haben. Jn uͤbrigen ſcheinen ſie
beſchnitten zu ſeyn; Und um ſolches ſehen zu laſſen
ziehen ſie ein wenig die Binde in die Hoͤhe.
Fuͤnf Hollaͤnder/ ſo das Land erkundigen wollen/
werden von funftzig Wilden umringet/ ſo mit Pfei-
len auf ſie los ſchieſſen. Die Hollaͤnder geben mit
dreyen Schuͤſſen Feuer auf ſie/ und da einer dieſer
Wilden todt geſchoſſen wird/ gehen die andern alle
durch.
Es fahren darauf die Niederlaͤnder nach den
Seebuſen Sanct Auguſtin, woſelbſt die Schwartzen
etwas leutſeliger ſind/ und mit ſich handeln laſſen:
Sie verkauffen Schaafe und Ochſen; Geben vor ei-
nen zinnernen Loͤffel einen ſchoͤnen fetten Ochſen.
Das Land iſt daſelbſt uͤberaus luſtig/ es giebt auch
viele Palmen-Baͤume daſelbſt/ und die Datteln
kommen denen Hollaͤndern trefflich vor den Scor-
but zu ſtatten/ mit welchen die meiſten auf den
Schiffen ſehr geplaget ſind. Die zinnernen Loͤffel
haben die Schwartzen ſo gerne/ daß ſie nicht
nur
J 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/155 |
Zitationshilfe: | Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/155>, abgerufen am 29.07.2024. |