Erlöse uns von dem Uebel. Matth. 6, 13. Göttl. Antw. Fürchte dich nicht, denn Ich habe dich erlöset, Ich habe dich bey deinem Na- men gerufen, du bist mein: denn so du durchs Wasser gehest, will Ich bey dir seyn, daß dich die Ströme nicht sollen ersäufen; und so du ins Feuer gehest, solt du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht anzünden. Es. 43, 1. 2. s. a. Ebr. 9, 12. Christus ist durch sein eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen, und hat eine ewige Erlösung erfunden. Diese ist der Grund, daß wir noch täglich, ja end- lich von allein Uebel erlöset werden. Wer nicht das Strafübel der Sün- de, sondern das Sündenübel selbst anspeyet, und nach dem Erlöser begierig ist, der hat schon Glauben, und die Sünde herrschet nicht mehr, ob sie ihn gleich noch stark ansicht, und so steht er nicht mehr unter dem Gesetze: denn ist der Sünden Herrschaft weg, so ist auch die Verdammung weg, und eine stete, ja ewige Erlösung da; und fühlt man gleich noch stets das Böse, so wird man doch auch stets erlöset.
Wilst du nicht den Geist erlösen von dem Bösen? (Antw.) Meine Stund ist noch nicht kommen: Liebe mich, leide dich, Bis ich dich in mich genommen: Num. 666. v. 1. 7. Ich will dich gewiß erlösen von dem Bösen.
26. Mart.
Erlöſe uns von dem Uebel. Matth. 6, 13. Göttl. Antw. Fürchte dich nicht, denn Ich habe dich erlöſet, Ich habe dich bey deinem Na- men gerufen, du biſt mein: denn ſo du durchs Waſſer geheſt, will Ich bey dir ſeyn, daß dich die Ströme nicht ſollen erſäufen; und ſo du ins Feuer geheſt, ſolt du nicht brennen, und die Flamme ſoll dich nicht anzünden. Eſ. 43, 1. 2. ſ. a. Ebr. 9, 12. Chriſtus iſt durch ſein eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen, und hat eine ewige Erlöſung erfunden. Dieſe iſt der Grund, daß wir noch täglich, ja end- lich von allein Uebel erlöſet werden. Wer nicht das Strafübel der Sün- de, ſondern das Sündenübel ſelbſt anſpeyet, und nach dem Erlöſer begierig iſt, der hat ſchon Glauben, und die Sünde herrſchet nicht mehr, ob ſie ihn gleich noch ſtark anſicht, und ſo ſteht er nicht mehr unter dem Geſetze: denn iſt der Sünden Herrſchaft weg, ſo iſt auch die Verdammung weg, und eine ſtete, ja ewige Erlöſung da; und fühlt man gleich noch ſtets das Böſe, ſo wird man doch auch ſtets erlöſet.
Wilſt du nicht den Geiſt erlöſen von dem Böſen? (Antw.) Meine Stund iſt noch nicht kommen: Liebe mich, leide dich, Bis ich dich in mich genommen: Num. 666. v. 1. 7. Ich will dich gewiß erlöſen von dem Böſen.
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26. Mart.
Erlöſe uns von dem Uebel. Matth. 6, 13. Göttl. Antw. Fürchte dich
nicht, denn Ich habe dich erlöſet, Ich habe dich bey deinem Na-
men gerufen, du biſt mein: denn ſo du durchs Waſſer geheſt, will Ich
bey dir ſeyn, daß dich die Ströme nicht ſollen erſäufen; und ſo du
ins Feuer geheſt, ſolt du nicht brennen, und die Flamme ſoll dich
nicht anzünden. Eſ. 43, 1. 2. ſ. a. Ebr. 9, 12. Chriſtus iſt durch ſein
eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen, und hat eine ewige
Erlöſung erfunden. Dieſe iſt der Grund, daß wir noch täglich, ja end-
lich von allein Uebel erlöſet werden. Wer nicht das Strafübel der Sün-
de, ſondern das Sündenübel ſelbſt anſpeyet, und nach dem Erlöſer begierig
iſt, der hat ſchon Glauben, und die Sünde herrſchet nicht mehr, ob ſie ihn
gleich noch ſtark anſicht, und ſo ſteht er nicht mehr unter dem Geſetze: denn
iſt der Sünden Herrſchaft weg, ſo iſt auch die Verdammung weg, und eine
ſtete, ja ewige Erlöſung da; und fühlt man gleich noch ſtets das Böſe, ſo
wird man doch auch ſtets erlöſet.
Wilſt du nicht den Geiſt erlöſen von dem Böſen? (Antw.)
Meine Stund iſt noch nicht kommen: Liebe mich, leide dich,
Bis ich dich in mich genommen: Num. 666. v. 1. 7.
Ich will dich gewiß erlöſen von dem Böſen.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/97>, abgerufen am 17.07.2024.
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