Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Kriegs-Knechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer,
und alsbald ging Blut und Wasser heraus.
Joh. 19, 34. Da
fließt dein Heil-und Gnaden-Brunn. Drum so du nur wilst und kanst in dei-
nen Augen in allem ein Sünder seyn, und durch Christi B[lutdu]rstig Gnade
begehren und annehmen: so kanst du genug, und bist selig. Matth. 6.

Seele: Das Wasser, welches auf den Stoß des Speers aus seiner Siten
floß,     N. 80. v. 2.
Das sey mein Bad, und all'sein Blut erquicke mir Hertz, Sinn und Muth.
Christus: Durch die Wunden, so mir geschlagen seyn, habt ihr funden
Ein offnes Brünnelein, daraus fliessen noch täglich Wasser und Blut,
Zu geniessen, euch, die ihr Busse thut.     Schl. Gesangb n. 230. v. 4. 5.
Schaut mein' Armen hab ich schon ausgestreckt, zum Erbarmen,
O wohl ist der bedeckt, der umfangen liegt hier an meiner Seit,
Und Verlangen trägt nach der Seligkeit.     Schl. Gesangb. n. 226. v. 5. 7.
Seele: Ich Sündenknecht bin nun gerecht, mein Fluch wird mir zum Segen:
Denn ich bin des Höchsten Kind, meines JEsu wegen.
O Pelican! o reiner Schwan! laß solches mich bedenken,
Bis man endlich meinen Leib, wird ins Grab versenken.

Der Kriegs-Knechte einer öffnete ſeine Seite mit einem Speer,
und alsbald ging Blut und Waſſer heraus.
Joh. 19, 34. Da
fließt dein Heil-und Gnaden-Brunn. Drum ſo du nur wilſt und kanſt in dei-
nen Augen in allem ein Sünder ſeyn, und durch Chriſti B[lutdu]rſtig Gnade
begehren und annehmen: ſo kanſt du genug, und biſt ſelig. Matth. 6.

Seele: Das Waſſer, welches auf den Stoß des Speers aus ſeiner Siten
floß,     N. 80. v. 2.
Das ſey mein Bad, und all’ſein Blut erquicke mir Hertz, Sinn und Muth.
Chriſtus: Durch die Wunden, ſo mir geſchlagen ſeyn, habt ihr funden
Ein offnes Brünnelein, daraus flieſſen noch täglich Waſſer und Blut,
Zu genieſſen, euch, die ihr Buſſe thut.     Schl. Geſangb n. 230. v. 4. 5.
Schaut mein’ Armen hab ich ſchon ausgeſtreckt, zum Erbarmen,
O wohl iſt der bedeckt, der umfangen liegt hier an meiner Seit,
Und Verlangen trägt nach der Seligkeit.     Schl. Geſangb. n. 226. v. 5. 7.
Seele: Ich Sündenknecht bin nun gerecht, mein Fluch wird mir zum Segen:
Denn ich bin des Höchſten Kind, meines JEſu wegen.
O Pelican! o reiner Schwan! laß ſolches mich bedenken,
Bis man endlich meinen Leib, wird ins Grab verſenken.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0069" n="57"/>
        <div n="2">
          <dateline>6 <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er Kriegs-Knechte einer öffnete &#x017F;eine Seite mit einem Speer,<lb/>
und alsbald ging Blut und Wa&#x017F;&#x017F;er heraus.</hi> Joh. 19, 34. Da<lb/>
fließt dein Heil-und Gnaden-Brunn. Drum &#x017F;o du nur wil&#x017F;t und kan&#x017F;t in dei-<lb/>
nen Augen in allem ein Sünder &#x017F;eyn, und durch Chri&#x017F;ti B<supplied>lutdu</supplied>r&#x017F;tig Gnade<lb/>
begehren und annehmen: &#x017F;o kan&#x017F;t du genug, und bi&#x017F;t &#x017F;elig. Matth. 6.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#fr">Seele:</hi> Das Wa&#x017F;&#x017F;er, welches auf den Stoß des Speers aus &#x017F;einer Siten</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">floß,</hi> <space dim="horizontal"/>
              <bibl><hi rendition="#aq">N.</hi> 80. v. 2.</bibl>
            </l><lb/>
            <l>Das &#x017F;ey mein Bad, und all&#x2019;&#x017F;ein Blut erquicke mir Hertz, Sinn und Muth.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tus:</hi> Durch die Wunden, &#x017F;o mir ge&#x017F;chlagen &#x017F;eyn, habt ihr funden</l><lb/>
            <l>Ein <hi rendition="#fr">offnes Brünnelein,</hi> daraus flie&#x017F;&#x017F;en noch täglich Wa&#x017F;&#x017F;er und Blut,</l><lb/>
            <l>Zu genie&#x017F;&#x017F;en, euch, die ihr Bu&#x017F;&#x017F;e thut. <space dim="horizontal"/> <bibl>Schl. Ge&#x017F;angb <hi rendition="#aq">n.</hi> 230. v. 4. 5.</bibl></l><lb/>
            <l>Schaut mein&#x2019; Armen hab ich &#x017F;chon ausge&#x017F;treckt, zum Erbarmen,</l><lb/>
            <l>O wohl i&#x017F;t der bedeckt, der umfangen liegt hier an meiner Seit,</l><lb/>
            <l>Und Verlangen trägt nach der Seligkeit. <space dim="horizontal"/> <bibl>Schl. Ge&#x017F;angb. <hi rendition="#aq">n.</hi> 226. v. 5. 7.</bibl></l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Seele:</hi> Ich Sündenknecht bin nun gerecht, mein Fluch wird mir zum Segen:</l><lb/>
            <l>Denn ich bin des Höch&#x017F;ten Kind, meines JE&#x017F;u wegen.</l><lb/>
            <l>O Pelican! o reiner Schwan! laß &#x017F;olches mich bedenken,</l><lb/>
            <l>Bis man endlich meinen Leib, wird ins Grab ver&#x017F;enken.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0069] 6 Febr. Der Kriegs-Knechte einer öffnete ſeine Seite mit einem Speer, und alsbald ging Blut und Waſſer heraus. Joh. 19, 34. Da fließt dein Heil-und Gnaden-Brunn. Drum ſo du nur wilſt und kanſt in dei- nen Augen in allem ein Sünder ſeyn, und durch Chriſti Blutdurſtig Gnade begehren und annehmen: ſo kanſt du genug, und biſt ſelig. Matth. 6. Seele: Das Waſſer, welches auf den Stoß des Speers aus ſeiner Siten floß, N. 80. v. 2. Das ſey mein Bad, und all’ſein Blut erquicke mir Hertz, Sinn und Muth. Chriſtus: Durch die Wunden, ſo mir geſchlagen ſeyn, habt ihr funden Ein offnes Brünnelein, daraus flieſſen noch täglich Waſſer und Blut, Zu genieſſen, euch, die ihr Buſſe thut. Schl. Geſangb n. 230. v. 4. 5. Schaut mein’ Armen hab ich ſchon ausgeſtreckt, zum Erbarmen, O wohl iſt der bedeckt, der umfangen liegt hier an meiner Seit, Und Verlangen trägt nach der Seligkeit. Schl. Geſangb. n. 226. v. 5. 7. Seele: Ich Sündenknecht bin nun gerecht, mein Fluch wird mir zum Segen: Denn ich bin des Höchſten Kind, meines JEſu wegen. O Pelican! o reiner Schwan! laß ſolches mich bedenken, Bis man endlich meinen Leib, wird ins Grab verſenken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/69
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/69>, abgerufen am 24.11.2024.