Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.24. Febr. Der HErr wendet sich zum Gebet der Verlassenen, und verschmä- Stürmet Noth und Tod herein, denke nicht, du bist allein, JEsus ist bey dir im Nachen*; er wird wider das schon wachen, Was dich zu verderben meint: Wenn er gleich zu schlafen scheint, Und dich läßt ein wenig stecken, so sucht er nur dich zu wecken; Schrey nur fort, er prüfet dich: glaub, er hilft dir sicherlich. Wann die Noth am größten scheinet, ist die Hülf', eh' man es meinet, Wohl recht nah, ja würklich da, du singst noch Hallelujah. 24. Febr. Der HErr wendet ſich zum Gebet der Verlaſſenen, und verſchmä- Stürmet Noth und Tod herein, denke nicht, du biſt allein, JEſus iſt bey dir im Nachen*; er wird wider das ſchon wachen, Was dich zu verderben meint: Wenn er gleich zu ſchlafen ſcheint, Und dich läßt ein wenig ſtecken, ſo ſucht er nur dich zu wecken; Schrey nur fort, er prüfet dich: glaub, er hilft dir ſicherlich. Wann die Noth am größten ſcheinet, iſt die Hülf’, eh’ man es meinet, Wohl recht nah, ja würklich da, du ſingſt noch Hallelujah. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0067" n="55"/> <div n="2"> <dateline>24. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er HErr wendet ſich zum Gebet der Verlaſſenen, und verſchmä-<lb/> het ihr Gebet nicht ꝛc.</hi> Pſ. 102, 18. <hi rendition="#fr">Welche ihn anſehen und<lb/> anlaufen, derer Angeſicht wird nicht zu ſchanden.</hi> Pſ. 34, 6. Siehe<lb/> auch das Erempel des Cananäiſchen Weibes, Matth. 15, 21. 18. und was Chri-<lb/> ſtus ſaget Luc. 11, 5-13. und Luc. 18, 1-8. Ingleichen von dem Schiflein<lb/> Chriſti. Matth. 8, 24-27. Die äuſſre und innre Seelennoth weicht nicht<lb/> immer bald auf ein paar Worte, es erfordert oft anhaltendes Flehen und<lb/> Kämpfen, und wie übte man ſonſt Glauben und Geduld? Hält nun die Noth<lb/> an; ſo ſoll dis nicht den Glauben ſchwächen; ſondern deſto mehr zum Gebete<lb/> und Worte treiben, deſto größre Hülfe bringen, und alſo den Glauben ſtär-<lb/> ken. Denn GOtt ſchickt gewiß nichts, was den Glauben mindert, ſondern<lb/> nur, was ihn übet und mehret. (*im Schiffe)</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Stürmet Noth und Tod herein, denke nicht, du biſt allein,</l><lb/> <l>JEſus iſt bey dir im Nachen*; er wird wider das ſchon wachen,</l><lb/> <l>Was dich zu verderben meint: Wenn er gleich zu ſchlafen ſcheint,</l><lb/> <l>Und dich läßt ein wenig ſtecken, ſo ſucht er nur dich zu wecken;</l><lb/> <l>Schrey nur fort, er <hi rendition="#fr">prüfet dich:</hi> glaub, er <hi rendition="#fr">hilft dir ſicherlich.</hi></l><lb/> <l>Wann die Noth am <hi rendition="#fr">größten</hi> ſcheinet, iſt die Hülf’, eh’ man es meinet,</l><lb/> <l>Wohl recht <hi rendition="#fr">nah,</hi> ja würklich da, <hi rendition="#fr">du ſingſt noch Hallelujah.</hi></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [55/0067]
24. Febr.
Der HErr wendet ſich zum Gebet der Verlaſſenen, und verſchmä-
het ihr Gebet nicht ꝛc. Pſ. 102, 18. Welche ihn anſehen und
anlaufen, derer Angeſicht wird nicht zu ſchanden. Pſ. 34, 6. Siehe
auch das Erempel des Cananäiſchen Weibes, Matth. 15, 21. 18. und was Chri-
ſtus ſaget Luc. 11, 5-13. und Luc. 18, 1-8. Ingleichen von dem Schiflein
Chriſti. Matth. 8, 24-27. Die äuſſre und innre Seelennoth weicht nicht
immer bald auf ein paar Worte, es erfordert oft anhaltendes Flehen und
Kämpfen, und wie übte man ſonſt Glauben und Geduld? Hält nun die Noth
an; ſo ſoll dis nicht den Glauben ſchwächen; ſondern deſto mehr zum Gebete
und Worte treiben, deſto größre Hülfe bringen, und alſo den Glauben ſtär-
ken. Denn GOtt ſchickt gewiß nichts, was den Glauben mindert, ſondern
nur, was ihn übet und mehret. (*im Schiffe)
Stürmet Noth und Tod herein, denke nicht, du biſt allein,
JEſus iſt bey dir im Nachen*; er wird wider das ſchon wachen,
Was dich zu verderben meint: Wenn er gleich zu ſchlafen ſcheint,
Und dich läßt ein wenig ſtecken, ſo ſucht er nur dich zu wecken;
Schrey nur fort, er prüfet dich: glaub, er hilft dir ſicherlich.
Wann die Noth am größten ſcheinet, iſt die Hülf’, eh’ man es meinet,
Wohl recht nah, ja würklich da, du ſingſt noch Hallelujah.
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