Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.17. Febr. Der friede GOttes, welcher höher ist, denn alle Vernunft, bewah- Wenn du dich in Lieb ergeußt, laß mein Herz dir offen stehen, Schleuß alsdenn die Sinnen zu; laß nichts fremdes in mich gehen, Gib mir keusche Liebes Treu, laß mich wachen, flehn und schreyn, Ja dein Friede wolle selber meines Herzens Hüter seyn! Hilf nur, daß ich, o mein Lamm! unverrücket auf dich blicke, Wie du meine Schulden trägst, auf daß mich dein Fried erquicke; Laß nur nichts den Frieden stören, hilf, daß ich mich nicht zerstreu, Sondern, daß bey mir dein Friede als ein Schatz bewahret sey. 17. Febr. Der friede GOttes, welcher höher iſt, denn alle Vernunft, bewah- Wenn du dich in Lieb ergeußt, laß mein Herz dir offen ſtehen, Schleuß alsdenn die Sinnen zu; laß nichts fremdes in mich gehen, Gib mir keuſche Liebes Treu, laß mich wachen, flehn und ſchreyn, Ja dein Friede wolle ſelber meines Herzens Hüter ſeyn! Hilf nur, daß ich, o mein Lamm! unverrücket auf dich blicke, Wie du meine Schulden trägſt, auf daß mich dein Fried erquicke; Laß nur nichts den Frieden ſtören, hilf, daß ich mich nicht zerſtreu, Sondern, daß bey mir dein Friede als ein Schatz bewahret ſey. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0060" n="48"/> <div n="2"> <dateline>17. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er friede GOttes, welcher höher iſt, denn alle Vernunft, bewah-<lb/> re eure Herzen und Sinne in Chriſto JEſu.</hi> Phil. 4, 7. ſ. a. Eſ. 53, 5.<lb/> Col. 1, 20. „So lange der Menſch, ſchreibt der ſel Herr <hi rendition="#aq">Prof.</hi> Francke im<lb/> &q;heiligen und ſichern Glaubens-Wege, nichts an ſich erkennet, und doch alles<lb/> &q;in Chriſto findet, ſo wallet das Herz im himmliſchen Friede - - So bald<lb/> &q;ſich das Herz erhebet, und nicht ſein Heil pur lauterlich in der Vergebung<lb/> &q;der Sünden ſuchet, und findet, ſo tritt man auf einen falſchen Weg, der voller<lb/> &q;Unruhe iſt.„ Nun HErr, ſo laß mich ſtets mich in mir als nichtswürdig, aber<lb/> in Chriſto begnadiget anſehen, und mache mein Herz immer kleiner und mür-<lb/> ber, daß dein Friedens-Wort mir immer heller und kräftiger werde.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wenn du dich in Lieb ergeußt, laß mein Herz dir offen ſtehen,</l><lb/> <l>Schleuß alsdenn die Sinnen zu; laß nichts fremdes in mich gehen,</l><lb/> <l>Gib mir keuſche Liebes Treu, laß mich wachen, flehn und ſchreyn,</l><lb/> <l>Ja dein Friede wolle ſelber meines Herzens Hüter ſeyn!</l><lb/> <l>Hilf nur, daß ich, o mein Lamm! unverrücket auf dich blicke,</l><lb/> <l>Wie du meine Schulden trägſt, auf daß mich dein Fried erquicke;</l><lb/> <l>Laß nur nichts den Frieden ſtören, hilf, daß ich mich nicht zerſtreu,</l><lb/> <l>Sondern, daß bey mir dein Friede als ein Schatz bewahret ſey.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [48/0060]
17. Febr.
Der friede GOttes, welcher höher iſt, denn alle Vernunft, bewah-
re eure Herzen und Sinne in Chriſto JEſu. Phil. 4, 7. ſ. a. Eſ. 53, 5.
Col. 1, 20. „So lange der Menſch, ſchreibt der ſel Herr Prof. Francke im
&q;heiligen und ſichern Glaubens-Wege, nichts an ſich erkennet, und doch alles
&q;in Chriſto findet, ſo wallet das Herz im himmliſchen Friede - - So bald
&q;ſich das Herz erhebet, und nicht ſein Heil pur lauterlich in der Vergebung
&q;der Sünden ſuchet, und findet, ſo tritt man auf einen falſchen Weg, der voller
&q;Unruhe iſt.„ Nun HErr, ſo laß mich ſtets mich in mir als nichtswürdig, aber
in Chriſto begnadiget anſehen, und mache mein Herz immer kleiner und mür-
ber, daß dein Friedens-Wort mir immer heller und kräftiger werde.
Wenn du dich in Lieb ergeußt, laß mein Herz dir offen ſtehen,
Schleuß alsdenn die Sinnen zu; laß nichts fremdes in mich gehen,
Gib mir keuſche Liebes Treu, laß mich wachen, flehn und ſchreyn,
Ja dein Friede wolle ſelber meines Herzens Hüter ſeyn!
Hilf nur, daß ich, o mein Lamm! unverrücket auf dich blicke,
Wie du meine Schulden trägſt, auf daß mich dein Fried erquicke;
Laß nur nichts den Frieden ſtören, hilf, daß ich mich nicht zerſtreu,
Sondern, daß bey mir dein Friede als ein Schatz bewahret ſey.
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