Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Denn darinnen er gelitten hat, und versucht ist, kan er helfen de-
nen, die versucht werden.
Hebr. 2, 18. Denn wir haben nicht
einen Hohenpriester, der nicht könte Mitleiden haben mit unserer
Schwachheit; sondern der versucht ist allenthalben, gleichwie wir,
doch ohne Sünde.
c. 4, 18. Diesen Hohenpriester und Heiland haben,
heißt an Ihn glauben, ob wol noch in Schwachheit und Blödigkeit; die freu-
dige veste Versicherung und Empfindung von seiner Inwohnung gehöret
schon zur Versiegelung des Geistes, die auf jenes folget, aber von Blöden
und Angefochtenen nicht immer empfunden wird, die der Heiland doch für die
Seinigen erkennet, sie liebet, und mit ihrer Schwachheit Geduld hat.

Wirst du geplagt, sey unverzagt;
Dein Bruder wird dein Unglück nicht verschmähen;
Sein Herz ist weich, und Gnadenreich,
Kan unser Leid nicht ohne Thränen sehen.
Tritt zu ihm zu, such Hülf und Ruh,
Er wirds schon machen, daß du Ihm wirst danken;
Er weiß und kennt, was beißt und brennt,
Versieht wohl, wie zu Muthe sey den Kranken.     Num. 35. v. 11. 12.

Denn darinnen er gelitten hat, und verſucht iſt, kan er helfen de-
nen, die verſucht werden.
Hebr. 2, 18. Denn wir haben nicht
einen Hohenprieſter, der nicht könte Mitleiden haben mit unſerer
Schwachheit; ſondern der verſucht iſt allenthalben, gleichwie wir,
doch ohne Sünde.
c. 4, 18. Dieſen Hohenprieſter und Heiland haben,
heißt an Ihn glauben, ob wol noch in Schwachheit und Blödigkeit; die freu-
dige veſte Verſicherung und Empfindung von ſeiner Inwohnung gehöret
ſchon zur Verſiegelung des Geiſtes, die auf jenes folget, aber von Blöden
und Angefochtenen nicht immer empfunden wird, die der Heiland doch für die
Seinigen erkennet, ſie liebet, und mit ihrer Schwachheit Geduld hat.

Wirſt du geplagt, ſey unverzagt;
Dein Bruder wird dein Unglück nicht verſchmähen;
Sein Herz iſt weich, und Gnadenreich,
Kan unſer Leid nicht ohne Thränen ſehen.
Tritt zu ihm zu, ſuch Hülf und Ruh,
Er wirds ſchon machen, daß du Ihm wirſt danken;
Er weiß und kennt, was beißt und brennt,
Verſieht wohl, wie zu Muthe ſey den Kranken.     Num. 35. v. 11. 12.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0055" n="43"/>
        <div n="2">
          <dateline>12. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">enn darinnen er gelitten hat, und ver&#x017F;ucht i&#x017F;t, kan er helfen de-<lb/>
nen, die ver&#x017F;ucht werden.</hi> Hebr. 2, 18. <hi rendition="#fr">Denn wir haben nicht<lb/>
einen Hohenprie&#x017F;ter, der nicht könte Mitleiden haben mit un&#x017F;erer<lb/>
Schwachheit; &#x017F;ondern der ver&#x017F;ucht i&#x017F;t allenthalben, gleichwie wir,<lb/>
doch ohne Sünde.</hi> c. 4, 18. Die&#x017F;en Hohenprie&#x017F;ter und Heiland haben,<lb/>
heißt an Ihn glauben, ob wol noch in Schwachheit und Blödigkeit; die freu-<lb/>
dige ve&#x017F;te Ver&#x017F;icherung und Empfindung von &#x017F;einer Inwohnung gehöret<lb/>
&#x017F;chon zur Ver&#x017F;iegelung des Gei&#x017F;tes, die auf jenes folget, aber von Blöden<lb/>
und Angefochtenen nicht immer empfunden wird, die der Heiland doch für die<lb/>
Seinigen erkennet, &#x017F;ie liebet, und mit ihrer Schwachheit Geduld hat.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Wir&#x017F;t du geplagt, &#x017F;ey unverzagt;</l><lb/>
            <l>Dein Bruder wird dein Unglück nicht ver&#x017F;chmähen;</l><lb/>
            <l>Sein Herz i&#x017F;t weich, und Gnadenreich,</l><lb/>
            <l>Kan un&#x017F;er Leid nicht ohne Thränen &#x017F;ehen.</l><lb/>
            <l>Tritt zu ihm zu, &#x017F;uch Hülf und Ruh,</l><lb/>
            <l>Er wirds &#x017F;chon machen, daß du Ihm wir&#x017F;t danken;</l><lb/>
            <l>Er weiß und kennt, was beißt und brennt,</l><lb/>
            <l>Ver&#x017F;ieht wohl, wie zu Muthe &#x017F;ey den Kranken. <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 35. v. 11. 12.</bibl></l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0055] 12. Febr. Denn darinnen er gelitten hat, und verſucht iſt, kan er helfen de- nen, die verſucht werden. Hebr. 2, 18. Denn wir haben nicht einen Hohenprieſter, der nicht könte Mitleiden haben mit unſerer Schwachheit; ſondern der verſucht iſt allenthalben, gleichwie wir, doch ohne Sünde. c. 4, 18. Dieſen Hohenprieſter und Heiland haben, heißt an Ihn glauben, ob wol noch in Schwachheit und Blödigkeit; die freu- dige veſte Verſicherung und Empfindung von ſeiner Inwohnung gehöret ſchon zur Verſiegelung des Geiſtes, die auf jenes folget, aber von Blöden und Angefochtenen nicht immer empfunden wird, die der Heiland doch für die Seinigen erkennet, ſie liebet, und mit ihrer Schwachheit Geduld hat. Wirſt du geplagt, ſey unverzagt; Dein Bruder wird dein Unglück nicht verſchmähen; Sein Herz iſt weich, und Gnadenreich, Kan unſer Leid nicht ohne Thränen ſehen. Tritt zu ihm zu, ſuch Hülf und Ruh, Er wirds ſchon machen, daß du Ihm wirſt danken; Er weiß und kennt, was beißt und brennt, Verſieht wohl, wie zu Muthe ſey den Kranken. Num. 35. v. 11. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/55
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/55>, abgerufen am 17.07.2024.