Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
10. Febr.

Dein Wille geschehe auf Erden: wie im Himmel. Matth. 6, 10.
Göttl. Antw. GOtt will nicht, daß iemand verloren werde,
sondern daß sich iederman zur Busse kehre. 2 Petr. 3, 9. GOtt will,
daß allen Menschen geholfen werde, und zur Erkäntniß der Wahr-
heit kommen: Denn es ist Ein GOtt, und Ein Mittler, zwischen
GOtt und den Menschen, nemlich der Mensch Christus JEsus, der
sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung. 1 Tim 2, 4-6. s. a. Ezech 18,
23. 32. O theurer Schatz der allgemeinen Gnade! O Seele, halte dich daran,
und glaube, dein Heiland will und wird auch dir gewiß, gewiß helfen; und
wenn dir ein anderer ungläubiger Gedanke einkommt, so verabscheue ihn,
als den allerärgsten Gedanken vom Satan, als der am meisten den Glauben
anficht: denn alles Böse kömmt aus dem Unglanben. Sprich: ich bin wol
sehr verderbt; aber doch nicht so, daß GOtt nicht auch mir könne und wolle
helfen; denn ich bin ein Mensch: sein Wille meine Hülfe, meine Heiligung,
meine Seligkeit! Er will mich selig haben, ich auch, kein Feind kans hindern.

O Gnadenreicher Will, erfülle dich an mir;
Ich will, was du nur wilst, und ruh allein in dir:
In dir kan ich allein hier und dort selig seyn.
10. Febr.

Dein Wille geſchehe auf Erden: wie im Himmel. Matth. 6, 10.
Göttl. Antw. GOtt will nicht, daß iemand verloren werde,
ſondern daß ſich iederman zur Buſſe kehre. 2 Petr. 3, 9. GOtt will,
daß allen Menſchen geholfen werde, und zur Erkäntniß der Wahr-
heit kommen: Denn es iſt Ein GOtt, und Ein Mittler, zwiſchen
GOtt und den Menſchen, nemlich der Menſch Chriſtus JEſus, der
ſich ſelbſt gegeben hat für alle zur Erlöſung. 1 Tim 2, 4-6. ſ. a. Ezech 18,
23. 32. O theurer Schatz der allgemeinen Gnade! O Seele, halte dich daran,
und glaube, dein Heiland will und wird auch dir gewiß, gewiß helfen; und
wenn dir ein anderer ungläubiger Gedanke einkommt, ſo verabſcheue ihn,
als den allerärgſten Gedanken vom Satan, als der am meiſten den Glauben
anficht: denn alles Böſe kömmt aus dem Unglanben. Sprich: ich bin wol
ſehr verderbt; aber doch nicht ſo, daß GOtt nicht auch mir könne und wolle
helfen; denn ich bin ein Menſch: ſein Wille meine Hülfe, meine Heiligung,
meine Seligkeit! Er will mich ſelig haben, ich auch, kein Feind kans hindern.

O Gnadenreicher Will, erfülle dich an mir;
Ich will, was du nur wilſt, und ruh allein in dir:
In dir kan ich allein hier und dort ſelig ſeyn.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0053" n="44[41]"/>
        <div n="2">
          <dateline>10. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">ein Wille ge&#x017F;chehe auf Erden: wie im Himmel.</hi> Matth. 6, 10.<lb/>
Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">GOtt will nicht, daß iemand verloren werde,<lb/>
&#x017F;ondern daß &#x017F;ich iederman zur Bu&#x017F;&#x017F;e kehre.</hi> 2 Petr. 3, 9. <hi rendition="#fr">GOtt will,<lb/>
daß allen Men&#x017F;chen geholfen werde, und zur Erkäntniß der Wahr-<lb/>
heit kommen: Denn es i&#x017F;t Ein GOtt, und Ein Mittler, zwi&#x017F;chen<lb/>
GOtt und den Men&#x017F;chen, nemlich der Men&#x017F;ch Chri&#x017F;tus JE&#x017F;us, der<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t gegeben hat für alle zur Erlö&#x017F;ung.</hi> 1 Tim 2, 4-6. &#x017F;. a. Ezech 18,<lb/>
23. 32. O theurer Schatz der allgemeinen Gnade! O Seele, halte dich daran,<lb/>
und glaube, dein Heiland will und wird auch dir gewiß, gewiß helfen; und<lb/>
wenn dir ein anderer ungläubiger Gedanke einkommt, &#x017F;o verab&#x017F;cheue ihn,<lb/>
als den allerärg&#x017F;ten Gedanken vom Satan, als der am mei&#x017F;ten den Glauben<lb/>
anficht: denn alles Bö&#x017F;e kömmt aus dem Unglanben. Sprich: ich bin wol<lb/>
&#x017F;ehr verderbt; aber doch nicht &#x017F;o, daß GOtt nicht auch mir könne und wolle<lb/>
helfen; denn ich bin ein Men&#x017F;ch: &#x017F;ein Wille meine Hülfe, meine Heiligung,<lb/>
meine Seligkeit! Er will mich &#x017F;elig haben, ich auch, kein Feind kans hindern.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>O Gnadenreicher Will, erfülle dich an mir;</l><lb/>
            <l>Ich will, was du nur wil&#x017F;t, und ruh allein in dir:</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">In dir kan ich allein hier und dort &#x017F;elig &#x017F;eyn.</hi> </l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44[41]/0053] 10. Febr. Dein Wille geſchehe auf Erden: wie im Himmel. Matth. 6, 10. Göttl. Antw. GOtt will nicht, daß iemand verloren werde, ſondern daß ſich iederman zur Buſſe kehre. 2 Petr. 3, 9. GOtt will, daß allen Menſchen geholfen werde, und zur Erkäntniß der Wahr- heit kommen: Denn es iſt Ein GOtt, und Ein Mittler, zwiſchen GOtt und den Menſchen, nemlich der Menſch Chriſtus JEſus, der ſich ſelbſt gegeben hat für alle zur Erlöſung. 1 Tim 2, 4-6. ſ. a. Ezech 18, 23. 32. O theurer Schatz der allgemeinen Gnade! O Seele, halte dich daran, und glaube, dein Heiland will und wird auch dir gewiß, gewiß helfen; und wenn dir ein anderer ungläubiger Gedanke einkommt, ſo verabſcheue ihn, als den allerärgſten Gedanken vom Satan, als der am meiſten den Glauben anficht: denn alles Böſe kömmt aus dem Unglanben. Sprich: ich bin wol ſehr verderbt; aber doch nicht ſo, daß GOtt nicht auch mir könne und wolle helfen; denn ich bin ein Menſch: ſein Wille meine Hülfe, meine Heiligung, meine Seligkeit! Er will mich ſelig haben, ich auch, kein Feind kans hindern. O Gnadenreicher Will, erfülle dich an mir; Ich will, was du nur wilſt, und ruh allein in dir: In dir kan ich allein hier und dort ſelig ſeyn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/53
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 44[41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/53>, abgerufen am 24.11.2024.