Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.8. Febr. Dein Name werde geheiliget. Matth. 6, 9. denn er muß wachsen, Deines grossen Namens Ruhm sey allein nur meine Freude. Wer auch solchen nur vermehrt, ja wenn ich auch drüber leide; Ich sey nichts in meinen Augen, ich nehm ab, nimm du nur zu, Alles sey zu deinen Füssen, was durch deine Kraftich thu. Ich will dich nur ganz und gar, und sonst nichts von dieser Erden; Wilt du, ich will vor der Welt arm, veracht, zum Thoren werden, Nur daß ich rechtschaffen werde, dir recht dien' in wahrer Treu, Und daß in mir, todt und lebend, dein so süsser friede sey. 8. Febr. Dein Name werde geheiliget. Matth. 6, 9. denn er muß wachſen, Deines groſſen Namens Ruhm ſey allein nur meine Freude. Wer auch ſolchen nur vermehrt, ja wenn ich auch drüber leide; Ich ſey nichts in meinen Augen, ich nehm ab, nimm du nur zu, Alles ſey zu deinen Füſſen, was durch deine Kraftich thu. Ich will dich nur ganz und gar, und ſonſt nichts von dieſer Erden; Wilt du, ich will vor der Welt arm, veracht, zum Thoren werden, Nur daß ich rechtſchaffen werde, dir recht dien’ in wahrer Treu, Und daß in mir, todt und lebend, dein ſo ſüſſer friede ſey. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0051" n="39"/> <div n="2"> <dateline>8. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">ein Name werde geheiliget.</hi> Matth. 6, 9. <hi rendition="#fr">denn er muß wachſen,<lb/> ich aber muß abnehmen.</hi> Joh. 3, 30. Chriſti Fürbitte: <hi rendition="#fr">Heiliger<lb/> Vater! erhalte ſie in deinem Namen. Heilige ſie in deiner Wahr-<lb/> heit ꝛc. Ich heilige mich ſelbſt für ſie, auf daß auch ſie geheiliget<lb/> ſeyn in der Wahrheit.</hi> Joh. 17, 11-19. Es muß uns nicht nur unſre Sache,<lb/> ſondern die allgemeine Sache GOttes anliegen, und in unſerer Fürbitte<lb/> ſeyn; ſonſt ſcheinen wir zu partheyiſch zu ſeyn, uns ſelbſt zu ſuchen, und<lb/> gleichſam ein eigen Reich GOttes aufzubauen, auch wol von Steinen eines<lb/> andern Hauſes, daß dis nur einfalle. Das iſt nicht die rechte Gemeinſchaft<lb/> aller Heiligen, die auf dem ganzen Erdboden ſind.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Deines groſſen Namens Ruhm ſey allein nur meine Freude.</l><lb/> <l>Wer auch ſolchen nur vermehrt, ja wenn ich auch drüber leide;</l><lb/> <l>Ich ſey <hi rendition="#fr">nichts</hi> in meinen Augen, ich nehm ab, nimm du nur zu,</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Alles</hi> ſey zu deinen Füſſen, was durch deine Kraftich thu.</l><lb/> <l>Ich will <hi rendition="#fr">dich</hi> nur ganz und gar, und ſonſt <hi rendition="#fr">nichts</hi> von dieſer Erden;</l><lb/> <l>Wilt du, ich will vor der Welt arm, veracht, zum Thoren werden,</l><lb/> <l>Nur daß ich rechtſchaffen werde, dir recht dien’ in wahrer Treu,</l><lb/> <l>Und daß in mir, todt und lebend, dein ſo ſüſſer <hi rendition="#fr">friede</hi> ſey.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [39/0051]
8. Febr.
Dein Name werde geheiliget. Matth. 6, 9. denn er muß wachſen,
ich aber muß abnehmen. Joh. 3, 30. Chriſti Fürbitte: Heiliger
Vater! erhalte ſie in deinem Namen. Heilige ſie in deiner Wahr-
heit ꝛc. Ich heilige mich ſelbſt für ſie, auf daß auch ſie geheiliget
ſeyn in der Wahrheit. Joh. 17, 11-19. Es muß uns nicht nur unſre Sache,
ſondern die allgemeine Sache GOttes anliegen, und in unſerer Fürbitte
ſeyn; ſonſt ſcheinen wir zu partheyiſch zu ſeyn, uns ſelbſt zu ſuchen, und
gleichſam ein eigen Reich GOttes aufzubauen, auch wol von Steinen eines
andern Hauſes, daß dis nur einfalle. Das iſt nicht die rechte Gemeinſchaft
aller Heiligen, die auf dem ganzen Erdboden ſind.
Deines groſſen Namens Ruhm ſey allein nur meine Freude.
Wer auch ſolchen nur vermehrt, ja wenn ich auch drüber leide;
Ich ſey nichts in meinen Augen, ich nehm ab, nimm du nur zu,
Alles ſey zu deinen Füſſen, was durch deine Kraftich thu.
Ich will dich nur ganz und gar, und ſonſt nichts von dieſer Erden;
Wilt du, ich will vor der Welt arm, veracht, zum Thoren werden,
Nur daß ich rechtſchaffen werde, dir recht dien’ in wahrer Treu,
Und daß in mir, todt und lebend, dein ſo ſüſſer friede ſey.
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