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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Historische Nachlese
Von dem Anfange und Fortgange dieses Büchleins.

Es wird dem Christlichen Leser hoffentlich nicht unangenehm seyn, wenn ich
zur Erfüllung des übrigen Raums von der Veranlassung, wie auch dem An-
fange und Fortgange dieses zwar kleinen, doch aus Gnaden des Göttlichen Se-
gens gewürdigten Büchleins etwas anführe; weil man auch daraus wird deut-
lich sehen können, wie GOtt alles zu seiner Zeit thue, wenn es am besten ist,
und wie man dahero auch in guten Dingen fein gelassen seyn müsse und des
Göttlichen Raths erwarten, ingleichen, wie das, was von GOtt zum Segen
gesetzt wird, oft einen sehr gering scheinenden Anfang habe, und durch viel Ge-
dränge hindurch gehe, aber doch endlich zu Stande komme, ob sich auch noch so
viel dagegen setzet.

Die Veranlassung dieses Büchleins war nun folgende: Als ich 1716 und wei-
ter hin hier in Halle studirte, hatte ich in Gewohnheit an denen hohen Festen
einige auf das Fest sich schickende Biblische Sprüche nebst dazu ausgesuchten
Versen aus Liedern auf kleine Zeddel zu schreiben, und solche an Christliche
Freunde auszutheilen. Da nun diese Zeddel auch in das Haus des hochseligen
Herrn Grafen Reuß, Heinrich des 23sten kamen, so verlangte der theureste
hochselige Herr, ich möchte mehr dergleichen Sprüche und Verse aussuchen, und
selbige als ein Spruchkästgen in Druck gehen. Ich fing diese Arbeit auch so bald

an,
Hiſtoriſche Nachleſe
Von dem Anfange und Fortgange dieſes Büchleins.

Es wird dem Chriſtlichen Leſer hoffentlich nicht unangenehm ſeyn, wenn ich
zur Erfüllung des übrigen Raums von der Veranlaſſung, wie auch dem An-
fange und Fortgange dieſes zwar kleinen, doch aus Gnaden des Göttlichen Se-
gens gewürdigten Büchleins etwas anführe; weil man auch daraus wird deut-
lich ſehen können, wie GOtt alles zu ſeiner Zeit thue, wenn es am beſten iſt,
und wie man dahero auch in guten Dingen fein gelaſſen ſeyn müſſe und des
Göttlichen Raths erwarten, ingleichen, wie das, was von GOtt zum Segen
geſetzt wird, oft einen ſehr gering ſcheinenden Anfang habe, und durch viel Ge-
dränge hindurch gehe, aber doch endlich zu Stande komme, ob ſich auch noch ſo
viel dagegen ſetzet.

Die Veranlaſſung dieſes Büchleins war nun folgende: Als ich 1716 und wei-
ter hin hier in Halle ſtudirte, hatte ich in Gewohnheit an denen hohen Feſten
einige auf das Feſt ſich ſchickende Bibliſche Sprüche nebſt dazu ausgeſuchten
Verſen aus Liedern auf kleine Zeddel zu ſchreiben, und ſolche an Chriſtliche
Freunde auszutheilen. Da nun dieſe Zeddel auch in das Haus des hochſeligen
Herrn Grafen Reuß, Heinrich des 23ſten kamen, ſo verlangte der theureſte
hochſelige Herr, ich möchte mehr dergleichen Sprüche und Verſe ausſuchen, und
ſelbige als ein Spruchkäſtgen in Druck gehen. Ich fing dieſe Arbeit auch ſo bald

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[0383] Hiſtoriſche Nachleſe Von dem Anfange und Fortgange dieſes Büchleins. Es wird dem Chriſtlichen Leſer hoffentlich nicht unangenehm ſeyn, wenn ich zur Erfüllung des übrigen Raums von der Veranlaſſung, wie auch dem An- fange und Fortgange dieſes zwar kleinen, doch aus Gnaden des Göttlichen Se- gens gewürdigten Büchleins etwas anführe; weil man auch daraus wird deut- lich ſehen können, wie GOtt alles zu ſeiner Zeit thue, wenn es am beſten iſt, und wie man dahero auch in guten Dingen fein gelaſſen ſeyn müſſe und des Göttlichen Raths erwarten, ingleichen, wie das, was von GOtt zum Segen geſetzt wird, oft einen ſehr gering ſcheinenden Anfang habe, und durch viel Ge- dränge hindurch gehe, aber doch endlich zu Stande komme, ob ſich auch noch ſo viel dagegen ſetzet. Die Veranlaſſung dieſes Büchleins war nun folgende: Als ich 1716 und wei- ter hin hier in Halle ſtudirte, hatte ich in Gewohnheit an denen hohen Feſten einige auf das Feſt ſich ſchickende Bibliſche Sprüche nebſt dazu ausgeſuchten Verſen aus Liedern auf kleine Zeddel zu ſchreiben, und ſolche an Chriſtliche Freunde auszutheilen. Da nun dieſe Zeddel auch in das Haus des hochſeligen Herrn Grafen Reuß, Heinrich des 23ſten kamen, ſo verlangte der theureſte hochſelige Herr, ich möchte mehr dergleichen Sprüche und Verſe ausſuchen, und ſelbige als ein Spruchkäſtgen in Druck gehen. Ich fing dieſe Arbeit auch ſo bald an,

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/383>, abgerufen am 24.11.2024.