Zu gabe zur Erfüllung des Raums, und im Schalt-Jahr den 29. Febr.
Wohl dem, dem die Uebertretungen vergeben sind, dem die Sün- de bedecket ist. Ps. 32, 1. 2. 6. Also müssen wir die 5te Bitte immer besser beten lernen: denn wir fühlen noch die Sünde, ja wenns am be- sten mit uns steht, haben wir das allerzärteste Gefühl der Sünden, wenns aber zurücke geht, werden wir wieder blind an uns selbst: denn Sünde thun ist nicht gut aber wol Sünde fühlen, und damit zum Arzte eilen. Luth. "Daß du &q;Sünde fühlest und erkennest, ist ein gut Zeichen, solt daher nicht verzwei- &q;feln, sondern GOtt herzlich dancken. Denn so lange ein Christ im Flei- &q;sche lebet, bleibt noch die Sünde in ihm; weil er aber unter dem Schat- &q;ten der Flügel Christi, gleichwie ein Küchlein unter der Gluckhenne, be- &q;schirmet wird, und mit dem weiten und breiten Himmel, der da heißt Ver- &q;gebung der Sünden, bedeckt ist, so deckt unser lieber HErr GOtt die übri- &q;gen Sünden zu." Nun HErr, laß mich über Gutes und Böses allein auf dich sehen, wie du alles bedeckest, und laß mich in der Vergebung der Sün- den, als in meinem Element leben und schweben, und damit in Tod gehen.
Nun Vater, deck all meine Sünde mit dem Verdienste Christi zu; Darein ich mich vest gläubig winde, das gibt mir recht gewünschte Ruh: Mein GOTT, ich bitt durch Christi Blut, machs nur mit meinem Ende gut.
II. Th. N. 678. v. 8.
Zu gabe zur Erfüllung des Raums, und im Schalt-Jahr den 29. Febr.
Wohl dem, dem die Uebertretungen vergeben ſind, dem die Sün- de bedecket iſt. Pſ. 32, 1. 2. 6. Alſo müſſen wir die 5te Bitte immer beſſer beten lernen: denn wir fühlen noch die Sünde, ja wenns am be- ſten mit uns ſteht, haben wir das allerzärteſte Gefühl der Sünden, wenns aber zurücke geht, werden wir wieder blind an uns ſelbſt: denn Sünde thun iſt nicht gut aber wol Sünde fühlen, und damit zum Arzte eilen. Luth. „Daß du &q;Sünde fühleſt und erkenneſt, iſt ein gut Zeichen, ſolt daher nicht verzwei- &q;feln, ſondern GOtt herzlich dancken. Denn ſo lange ein Chriſt im Flei- &q;ſche lebet, bleibt noch die Sünde in ihm; weil er aber unter dem Schat- &q;ten der Flügel Chriſti, gleichwie ein Küchlein unter der Gluckhenne, be- &q;ſchirmet wird, und mit dem weiten und breiten Himmel, der da heißt Ver- &q;gebung der Sünden, bedeckt iſt, ſo deckt unſer lieber HErr GOtt die übri- &q;gen Sünden zu.„ Nun HErr, laß mich über Gutes und Böſes allein auf dich ſehen, wie du alles bedeckeſt, und laß mich in der Vergebung der Sün- den, als in meinem Element leben und ſchweben, und damit in Tod gehen.
Nun Vater, deck all meine Sünde mit dem Verdienſte Chriſti zu; Darein ich mich veſt gläubig winde, das gibt mir recht gewünſchte Ruh: Mein GOTT, ich bitt durch Chriſti Blut, machs nur mit meinem Ende gut.
II. Th. N. 678. v. 8.
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Zu gabe zur Erfüllung des Raums, und im Schalt-Jahr den 29. Febr.
Wohl dem, dem die Uebertretungen vergeben ſind, dem die Sün-
de bedecket iſt. Pſ. 32, 1. 2. 6. Alſo müſſen wir die 5te Bitte
immer beſſer beten lernen: denn wir fühlen noch die Sünde, ja wenns am be-
ſten mit uns ſteht, haben wir das allerzärteſte Gefühl der Sünden, wenns
aber zurücke geht, werden wir wieder blind an uns ſelbſt: denn Sünde thun iſt
nicht gut aber wol Sünde fühlen, und damit zum Arzte eilen. Luth. „Daß du
&q;Sünde fühleſt und erkenneſt, iſt ein gut Zeichen, ſolt daher nicht verzwei-
&q;feln, ſondern GOtt herzlich dancken. Denn ſo lange ein Chriſt im Flei-
&q;ſche lebet, bleibt noch die Sünde in ihm; weil er aber unter dem Schat-
&q;ten der Flügel Chriſti, gleichwie ein Küchlein unter der Gluckhenne, be-
&q;ſchirmet wird, und mit dem weiten und breiten Himmel, der da heißt Ver-
&q;gebung der Sünden, bedeckt iſt, ſo deckt unſer lieber HErr GOtt die übri-
&q;gen Sünden zu.„ Nun HErr, laß mich über Gutes und Böſes allein auf
dich ſehen, wie du alles bedeckeſt, und laß mich in der Vergebung der Sün-
den, als in meinem Element leben und ſchweben, und damit in Tod gehen.
Nun Vater, deck all meine Sünde mit dem Verdienſte Chriſti zu;
Darein ich mich veſt gläubig winde, das gibt mir recht gewünſchte Ruh:
Mein GOTT, ich bitt durch Chriſti Blut, machs nur mit meinem
Ende gut.
II. Th. N. 678. v. 8.
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/382>, abgerufen am 17.02.2025.
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