Wer gläubet, der fleucht nicht. Es. 28, 16. Hebe deinen Stab auf. 2 Mos. 14, 16. Neue Uebung, neuer Segen! Was den Glauben am meisten hindern, ja, vertilgen will, muß ihn am meisten fördern. An unserm Glauben ist GOttes Auge viel gelegen. Jer. 5, 3. weil er uns so gerne hilft, aber nicht eher helfen kan, bis er Glauben gibt, denn es heißt stets: Dein Glaube hat dir geholfen. Wilst du nun Hülfe, glaube nur: der demüthige Glaube hat GOtt, wie er will, und bekommt alles. Matth. 15, 28. Luth. "Der Glau- &q;be ist ein recht Miracul, der macht einem sonst schwachen Menschen einen sol- &q;chen Muth, daß er sagt: So alle Teufel auf mich fielen, und alle Käyser, Kö- &q;nige, Himmel und Erde wider mich wären, so weiß ich, ich werde erhalten &q;werden. Wer aber nicht gläubet, mit dem kan GOtt kein Miracul noch &q;Wunder-Zeichen thun. Aber die GOtt vertrauen, die werden errettet, sol- &q;te ehe Himmel und Erden vergehen: denn er hats verheissen und gesagt: &q;wirst du gläuben, so soll dir geholfen werden; sein Wort gilt ihm mehr, denn &q;Himmel und Erden, denn damit hat er alleserschaffen, so will er auch, man &q;soll seinem Worte mehr glauben, wenn gleich Himmel und Erde, und alle &q;Sterne wider uns wären. Darum nimms Wort in die Faust, schlage &q;frisch drein, so muß alles weichen und Platz machen."
Je mehr man um sich Feinde schauet, ie mehr das Schwerdt des Geistes hauet.
24. Dec.
Wer gläubet, der fleucht nicht. Eſ. 28, 16. Hebe deinen Stab auf. 2 Moſ. 14, 16. Neue Uebung, neuer Segen! Was den Glauben am meiſten hindern, ja, vertilgen will, muß ihn am meiſten fördern. An unſerm Glauben iſt GOttes Auge viel gelegen. Jer. 5, 3. weil er uns ſo gerne hilft, aber nicht eher helfen kan, bis er Glauben gibt, denn es heißt ſtets: Dein Glaube hat dir geholfen. Wilſt du nun Hülfe, glaube nur: der demüthige Glaube hat GOtt, wie er will, und bekommt alles. Matth. 15, 28. Luth. „Der Glau- &q;be iſt ein recht Miracul, der macht einem ſonſt ſchwachen Menſchen einen ſol- &q;chen Muth, daß er ſagt: So alle Teufel auf mich fielen, und alle Käyſer, Kö- &q;nige, Himmel und Erde wider mich wären, ſo weiß ich, ich werde erhalten &q;werden. Wer aber nicht gläubet, mit dem kan GOtt kein Miracul noch &q;Wunder-Zeichen thun. Aber die GOtt vertrauen, die werden errettet, ſol- &q;te ehe Himmel und Erden vergehen: denn er hats verheiſſen und geſagt: &q;wirſt du gläuben, ſo ſoll dir geholfen werden; ſein Wort gilt ihm mehr, denn &q;Himmel und Erden, denn damit hat er alleserſchaffen, ſo will er auch, man &q;ſoll ſeinem Worte mehr glauben, wenn gleich Himmel und Erde, und alle &q;Sterne wider uns wären. Darum nimms Wort in die Fauſt, ſchlage &q;friſch drein, ſo muß alles weichen und Platz machen.„
Je mehr man um ſich Feinde ſchauet, ie mehr das Schwerdt des Geiſtes hauet.
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24. Dec.
Wer gläubet, der fleucht nicht. Eſ. 28, 16. Hebe deinen Stab auf.
2 Moſ. 14, 16. Neue Uebung, neuer Segen! Was den Glauben
am meiſten hindern, ja, vertilgen will, muß ihn am meiſten fördern. An unſerm
Glauben iſt GOttes Auge viel gelegen. Jer. 5, 3. weil er uns ſo gerne hilft, aber
nicht eher helfen kan, bis er Glauben gibt, denn es heißt ſtets: Dein Glaube
hat dir geholfen. Wilſt du nun Hülfe, glaube nur: der demüthige Glaube
hat GOtt, wie er will, und bekommt alles. Matth. 15, 28. Luth. „Der Glau-
&q;be iſt ein recht Miracul, der macht einem ſonſt ſchwachen Menſchen einen ſol-
&q;chen Muth, daß er ſagt: So alle Teufel auf mich fielen, und alle Käyſer, Kö-
&q;nige, Himmel und Erde wider mich wären, ſo weiß ich, ich werde erhalten
&q;werden. Wer aber nicht gläubet, mit dem kan GOtt kein Miracul noch
&q;Wunder-Zeichen thun. Aber die GOtt vertrauen, die werden errettet, ſol-
&q;te ehe Himmel und Erden vergehen: denn er hats verheiſſen und geſagt:
&q;wirſt du gläuben, ſo ſoll dir geholfen werden; ſein Wort gilt ihm mehr, denn
&q;Himmel und Erden, denn damit hat er alleserſchaffen, ſo will er auch, man
&q;ſoll ſeinem Worte mehr glauben, wenn gleich Himmel und Erde, und alle
&q;Sterne wider uns wären. Darum nimms Wort in die Fauſt, ſchlage
&q;friſch drein, ſo muß alles weichen und Platz machen.„
Je mehr man um ſich Feinde ſchauet, ie mehr das Schwerdt des Geiſtes hauet.
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/374>, abgerufen am 17.02.2025.
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