Thue Rechnung von deinem Haushalten. Luc. 16, 2. Ach HErr! wie übel habe ich mit meinen Gaben, Zeit und Kräften hansgehalten! ach ver- gib nach deiner unendlichen Erbarmung, durchstreiche die Rechnung mit dei- nem Blute, und laß mich forthin, damit es mir am Ende nicht zu schwer werde, täglich, ja stündlich Abrechnung hälten, und viel vorsichtiger, fleißiger, treuer und sorgsamer seyn. Bewahre mich aber für allen unnöthigen Sorgen! denn der Hausknecht darf nicht sorgen, wo er was her bekomme, sondern nur, wie er alles treu verwalte.* "Darum unterrichte du mich, und gib mir &q;Stärke und Weisheit, daß ich mein Haus oder Land recht regieren möge, sey &q;du der oberste Regent und Hausvater, ich will gerne dein Knecht seyn, allein &q;regiere mich dermassen, daß ich nicht umwerfe noch Schaden thue." Wer nicht mit GOtt rechnen und rechten will, sondern Ihm Recht giebt, und sich in allem, auch in besten Werken, als einen Sünder erkennt, dem giebt Er wieder Recht, nemlich das Recht seines lieben Sohnes, das Kindes-Recht, und der läßt sich auch als ein Kind von ihm gerneregieren.
* Luth. über Ps. 127.
Regiere du mein Herz und Haus, und führe selber meine Sachen, Ja führ an meiner Statt es aus, ich will dich lassen alles machen: Denn ich verderb es bald für mich allein, Drum solt du HErr und GOtt, und ich dein Knecht nur seyn.
Z
15. Dec.
Thue Rechnung von deinem Haushalten. Luc. 16, 2. Ach HErr! wie übel habe ich mit meinen Gaben, Zeit und Kräften hansgehalten! ach ver- gib nach deiner unendlichen Erbarmung, durchſtreiche die Rechnung mit dei- nem Blute, und laß mich forthin, damit es mir am Ende nicht zu ſchwer werde, täglich, ja ſtündlich Abrechnung hälten, und viel vorſichtiger, fleißiger, treuer und ſorgſamer ſeyn. Bewahre mich aber für allen unnöthigen Sorgen! denn der Hausknecht darf nicht ſorgen, wo er was her bekomme, ſondern nur, wie er alles treu verwalte.* „Darum unterrichte du mich, und gib mir &q;Stärke und Weisheit, daß ich mein Haus oder Land recht regieren möge, ſey &q;du der oberſte Regent und Hausvater, ich will gerne dein Knecht ſeyn, allein &q;regiere mich dermaſſen, daß ich nicht umwerfe noch Schaden thue.„ Wer nicht mit GOtt rechnen und rechten will, ſondern Ihm Recht giebt, und ſich in allem, auch in beſten Werken, als einen Sünder erkennt, dem giebt Er wieder Recht, nemlich das Recht ſeines lieben Sohnes, das Kindes-Recht, und der läßt ſich auch als ein Kind von ihm gerneregieren.
* Luth. über Pſ. 127.
Regiere du mein Herz und Haus, und führe ſelber meine Sachen, Ja führ an meiner Statt es aus, ich will dich laſſen alles machen: Denn ich verderb es bald für mich allein, Drum ſolt du HErr und GOtt, und ich dein Knecht nur ſeyn.
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15. Dec.
Thue Rechnung von deinem Haushalten. Luc. 16, 2. Ach HErr! wie
übel habe ich mit meinen Gaben, Zeit und Kräften hansgehalten! ach ver-
gib nach deiner unendlichen Erbarmung, durchſtreiche die Rechnung mit dei-
nem Blute, und laß mich forthin, damit es mir am Ende nicht zu ſchwer werde,
täglich, ja ſtündlich Abrechnung hälten, und viel vorſichtiger, fleißiger, treuer
und ſorgſamer ſeyn. Bewahre mich aber für allen unnöthigen Sorgen!
denn der Hausknecht darf nicht ſorgen, wo er was her bekomme, ſondern
nur, wie er alles treu verwalte.
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„Darum unterrichte du mich, und gib mir
&q;Stärke und Weisheit, daß ich mein Haus oder Land recht regieren möge, ſey
&q;du der oberſte Regent und Hausvater, ich will gerne dein Knecht ſeyn, allein
&q;regiere mich dermaſſen, daß ich nicht umwerfe noch Schaden thue.„ Wer
nicht mit GOtt rechnen und rechten will, ſondern Ihm Recht giebt, und ſich in
allem, auch in beſten Werken, als einen Sünder erkennt, dem giebt Er wieder
Recht, nemlich das Recht ſeines lieben Sohnes, das Kindes-Recht, und der
läßt ſich auch als ein Kind von ihm gerneregieren.
* Luth. über Pſ. 127.
Regiere du mein Herz und Haus, und führe ſelber meine Sachen,
Ja führ an meiner Statt es aus, ich will dich laſſen alles machen:
Denn ich verderb es bald für mich allein,
Drum ſolt du HErr und GOtt, und ich dein Knecht nur ſeyn.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/365>, abgerufen am 17.02.2025.
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