Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.4. Dec. Meine Augen sehen stets zu dem HErrn, er wird meinen Fuß aus HErr, laß durch schnöde Lust der Erden, mich nimmer übervortheilt werden, Treib mich zu stetem Wachen an, daß ich den Feind von ferne merke, Und, eh er kommt, mich betend stärke, daß, wenn er kommt, ich siegen kan. 4. Dec. Meine Augen ſehen ſtets zu dem HErrn, er wird meinen Fuß aus HErr, laß durch ſchnöde Luſt der Erden, mich nimmer übervortheilt werden, Treib mich zu ſtetem Wachen an, daß ich den Feind von ferne merke, Und, eh er kommt, mich betend ſtärke, daß, wenn er kommt, ich ſiegen kan. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0354" n="338"/> <div n="2"> <dateline>4. <hi rendition="#aq">Dec.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi><hi rendition="#fr">eine Augen ſehen ſtets zu dem HErrn, er wird meinen Fuß aus<lb/> dem Netze ziehen.</hi> Pſ. 25, 15. <hi rendition="#fr">Wohl dem, der ſich allewege fürch-<lb/> tet.</hi> Spr. 28, 14. O wie lange können uns manche Feinde mit ihren Netzen<lb/> verborgen bleiben und plötzlich berücken! O es iſt nicht auszuſprechen, wie ſo<lb/> liſtig und mächtig unſere Feinde ſind, wie ſie uns immer nachſchleichen, und wir<lb/> alſo allerwegen als mit Seelen-Mördern umgeben ſind. Wohl dem, der ſich<lb/> nichts zutraut, ſondern ſo bald er erwachet, ſich fürchtet, und denket: O was<lb/> wird heute mich anfallen; ſo bald ich aufſtehe, kan ich meinen Fuß in Stricke und<lb/> Netze ſetzen. <hi rendition="#fr">Vertrauen auf mich wird ſtets, Vertrauen auf dich, HErr,<lb/> nie zu ſchanden.</hi> Pſ. 2, 12. Röm. 9, 33. O ſo hilf, daß ich mir <hi rendition="#fr">nichts,</hi> dir<lb/><hi rendition="#fr">alles</hi> zutraue, immer wache und gleichſam aller Orten mich umſehe, wo Ge-<lb/> fahr vorhanden, bey allem, auch ehe ich rede, erſt mit dir rede, und dich im-<lb/> mer anſehe, vor aller Liſt und Macht der Feinde mich zu dir halte, und bey, ja in<lb/> dir, meiner Veſtung, wohl verwahret bleibe, und nach deinem Vorbild ſtets<lb/> gläubig ſage: <hi rendition="#fr">Ich habe den HErrn allezeit vor Augen: denn er ſtehet<lb/> mir zur Rechten, darum werde ich wol bleiben.</hi> Pſ. 16, 7.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>HErr, laß durch ſchnöde Luſt der Erden, mich nimmer übervortheilt werden,</l><lb/> <l>Treib mich zu <hi rendition="#fr">ſtetem</hi> Wachen an, daß ich den Feind <hi rendition="#fr">von ferne</hi> merke,</l><lb/> <l>Und, eh er kommt, mich betend ſtärke, daß, wenn er kommt, ich ſiegen kan.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [338/0354]
4. Dec.
Meine Augen ſehen ſtets zu dem HErrn, er wird meinen Fuß aus
dem Netze ziehen. Pſ. 25, 15. Wohl dem, der ſich allewege fürch-
tet. Spr. 28, 14. O wie lange können uns manche Feinde mit ihren Netzen
verborgen bleiben und plötzlich berücken! O es iſt nicht auszuſprechen, wie ſo
liſtig und mächtig unſere Feinde ſind, wie ſie uns immer nachſchleichen, und wir
alſo allerwegen als mit Seelen-Mördern umgeben ſind. Wohl dem, der ſich
nichts zutraut, ſondern ſo bald er erwachet, ſich fürchtet, und denket: O was
wird heute mich anfallen; ſo bald ich aufſtehe, kan ich meinen Fuß in Stricke und
Netze ſetzen. Vertrauen auf mich wird ſtets, Vertrauen auf dich, HErr,
nie zu ſchanden. Pſ. 2, 12. Röm. 9, 33. O ſo hilf, daß ich mir nichts, dir
alles zutraue, immer wache und gleichſam aller Orten mich umſehe, wo Ge-
fahr vorhanden, bey allem, auch ehe ich rede, erſt mit dir rede, und dich im-
mer anſehe, vor aller Liſt und Macht der Feinde mich zu dir halte, und bey, ja in
dir, meiner Veſtung, wohl verwahret bleibe, und nach deinem Vorbild ſtets
gläubig ſage: Ich habe den HErrn allezeit vor Augen: denn er ſtehet
mir zur Rechten, darum werde ich wol bleiben. Pſ. 16, 7.
HErr, laß durch ſchnöde Luſt der Erden, mich nimmer übervortheilt werden,
Treib mich zu ſtetem Wachen an, daß ich den Feind von ferne merke,
Und, eh er kommt, mich betend ſtärke, daß, wenn er kommt, ich ſiegen kan.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |