Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Ich in ihnen, und du in mir. Joh. 17, 23. s. a. Gal. 2, 20. Christus le-
bet in mir. Luth.
"Darum, daß Christus in mir lebet, (mit dem mein
&q;Gewissen Ein Kuchen ist) so muß zugleich mit ihm in mir seyn Gnade, Gerech-
&q;tigkeit, ewiges Leben und Seligkeit, und müssen dagegen wegweichen Gesetz,
&q;Sünde und Tod. - - Mit Christo wirst du also verbunden und vereinigt, daß
&q;aus dir und Ihm gleich als Eine Person werde, welche sich von einander gar
&q;nicht scheiden noch trennen lasse, sondern Christo immerdar anhange, u.
&q;mit aller Freudigkeit getrost sagen möge: Ich bin Christus, nicht persönlich,
&q;sondern Christus Gerechtigkeit, Sieg, Leben und alles, was Er hat, ist mein
&q;eigen;
und Christus wiederum auch sage: ich bin dieser arme Sünder, das ist,
&q;alle seine Sünde und Tod sind meine Sündeu. mein Tod." O seliger Wech-
sel! Ausser Christo ist kein Augenblick Friede, aber bin ich in Christo, ja Ein
Leib mit ihm, wer kan mir schaden? O HErr! laß mich recht, als in meinem Ele-
ment leben im Glauben deiner, des Sohnes GOttes, der auch mich geliebet und
sich für mich gegeben, da werd ich nicht hingegeben in Tod und Hölle. Nein!

Tod und Hölle mögen flammen, du bist ihre Pest und Gift,
Ich und du sind Eins zusammen, dich betrifft, was mich betrifft;
Will der Tod mich in den Rachen, muß er erst an dich sich machen:
Schafft er nichts an dir, o GOtt! wird er auch an mir zu Spott.

Ich in ihnen, und du in mir. Joh. 17, 23. ſ. a. Gal. 2, 20. Chriſtus le-
bet in mir. Luth.
„Darum, daß Chriſtus in mir lebet, (mit dem mein
&q;Gewiſſen Ein Kuchen iſt) ſo muß zugleich mit ihm in mir ſeyn Gnade, Gerech-
&q;tigkeit, ewiges Leben und Seligkeit, und müſſen dagegen wegweichen Geſetz,
&q;Sünde und Tod. - - Mit Chriſto wirſt du alſo verbunden und vereinigt, daß
&q;aus dir und Ihm gleich als Eine Perſon werde, welche ſich von einander gar
&q;nicht ſcheiden noch trennen laſſe, ſondern Chriſto immerdar anhange, u.
&q;mit aller Freudigkeit getroſt ſagen möge: Ich bin Chriſtus, nicht perſönlich,
&q;ſondern Chriſtus Gerechtigkeit, Sieg, Leben und alles, was Er hat, iſt mein
&q;eigen;
und Chriſtus wiederum auch ſage: ich bin dieſer arme Sünder, das iſt,
&q;alle ſeine Sünde und Tod ſind meine Sündeu. mein Tod.„ O ſeliger Wech-
ſel! Auſſer Chriſto iſt kein Augenblick Friede, aber bin ich in Chriſto, ja Ein
Leib mit ihm, wer kan mir ſchaden? O HErr! laß mich recht, als in meinem Ele-
ment leben im Glauben deiner, des Sohnes GOttes, der auch mich geliebet und
ſich für mich gegeben, da werd ich nicht hingegeben in Tod und Hölle. Nein!

Tod und Hölle mögen flammen, du biſt ihre Peſt und Gift,
Ich und du ſind Eins zuſammen, dich betrifft, was mich betrifft;
Will der Tod mich in den Rachen, muß er erſt an dich ſich machen:
Schafft er nichts an dir, o GOtt! wird er auch an mir zu Spott.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0345" n="329"/>
        <div n="2">
          <dateline>25. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch in ihnen, und du in mir.</hi> Joh. 17, 23. &#x017F;. a. Gal. 2, 20. <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tus le-<lb/>
bet in mir. Luth.</hi> &#x201E;Darum, daß Chri&#x017F;tus in mir lebet, (mit dem mein<lb/>
&amp;q;Gewi&#x017F;&#x017F;en Ein Kuchen i&#x017F;t) &#x017F;o muß zugleich mit ihm in mir &#x017F;eyn Gnade, Gerech-<lb/>
&amp;q;tigkeit, ewiges Leben und Seligkeit, und mü&#x017F;&#x017F;en dagegen wegweichen Ge&#x017F;etz,<lb/>
&amp;q;Sünde und Tod. - - Mit Chri&#x017F;to wir&#x017F;t du al&#x017F;o verbunden und vereinigt, daß<lb/>
&amp;q;aus dir und Ihm gleich als Eine Per&#x017F;on werde, welche &#x017F;ich von einander gar<lb/>
&amp;q;<hi rendition="#fr">nicht &#x017F;cheiden</hi> noch <hi rendition="#fr">trennen</hi> la&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;ondern Chri&#x017F;to immerdar <hi rendition="#fr">anhange,</hi> u.<lb/>
&amp;q;mit aller Freudigkeit getro&#x017F;t &#x017F;agen möge: Ich bin Chri&#x017F;tus, nicht per&#x017F;önlich,<lb/>
&amp;q;&#x017F;ondern Chri&#x017F;tus Gerechtigkeit, Sieg, Leben und alles, was Er hat, <hi rendition="#fr">i&#x017F;t mein<lb/>
&amp;q;eigen;</hi> und Chri&#x017F;tus wiederum auch &#x017F;age: ich bin die&#x017F;er arme Sünder, das i&#x017F;t,<lb/>
&amp;q;alle &#x017F;eine Sünde und Tod &#x017F;ind <hi rendition="#fr">meine</hi> Sündeu. mein Tod.&#x201E; O &#x017F;eliger Wech-<lb/>
&#x017F;el! Au&#x017F;&#x017F;er Chri&#x017F;to i&#x017F;t kein Augenblick Friede, aber bin ich in Chri&#x017F;to, ja Ein<lb/>
Leib mit ihm, wer kan mir &#x017F;chaden? O HErr! laß mich recht, als in meinem Ele-<lb/>
ment leben im Glauben deiner, des Sohnes GOttes, der auch mich geliebet und<lb/>
&#x017F;ich für mich gegeben, da werd ich nicht hingegeben in Tod und Hölle. Nein!</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Tod und Hölle mögen flammen, du bi&#x017F;t ihre Pe&#x017F;t und Gift,</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Ich und du &#x017F;ind Eins zu&#x017F;ammen,</hi> dich betrifft, was mich betrifft;</l><lb/>
            <l>Will der Tod mich in den Rachen, muß er <hi rendition="#fr">er&#x017F;t an dich &#x017F;ich machen:</hi></l><lb/>
            <l>Schafft er nichts an dir, o GOtt! wird er auch an mir zu Spott.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[329/0345] 25. Nov. Ich in ihnen, und du in mir. Joh. 17, 23. ſ. a. Gal. 2, 20. Chriſtus le- bet in mir. Luth. „Darum, daß Chriſtus in mir lebet, (mit dem mein &q;Gewiſſen Ein Kuchen iſt) ſo muß zugleich mit ihm in mir ſeyn Gnade, Gerech- &q;tigkeit, ewiges Leben und Seligkeit, und müſſen dagegen wegweichen Geſetz, &q;Sünde und Tod. - - Mit Chriſto wirſt du alſo verbunden und vereinigt, daß &q;aus dir und Ihm gleich als Eine Perſon werde, welche ſich von einander gar &q;nicht ſcheiden noch trennen laſſe, ſondern Chriſto immerdar anhange, u. &q;mit aller Freudigkeit getroſt ſagen möge: Ich bin Chriſtus, nicht perſönlich, &q;ſondern Chriſtus Gerechtigkeit, Sieg, Leben und alles, was Er hat, iſt mein &q;eigen; und Chriſtus wiederum auch ſage: ich bin dieſer arme Sünder, das iſt, &q;alle ſeine Sünde und Tod ſind meine Sündeu. mein Tod.„ O ſeliger Wech- ſel! Auſſer Chriſto iſt kein Augenblick Friede, aber bin ich in Chriſto, ja Ein Leib mit ihm, wer kan mir ſchaden? O HErr! laß mich recht, als in meinem Ele- ment leben im Glauben deiner, des Sohnes GOttes, der auch mich geliebet und ſich für mich gegeben, da werd ich nicht hingegeben in Tod und Hölle. Nein! Tod und Hölle mögen flammen, du biſt ihre Peſt und Gift, Ich und du ſind Eins zuſammen, dich betrifft, was mich betrifft; Will der Tod mich in den Rachen, muß er erſt an dich ſich machen: Schafft er nichts an dir, o GOtt! wird er auch an mir zu Spott.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/345
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/345>, abgerufen am 17.07.2024.