Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.20. Nov. Hanget dem Guten an. Röm. 12, 9. Suchet, was droben ist. Col. HERR hilf, daß ich zu dir stets dringe, auf daß mein Herz, mit nichts beschwert, Sich immer leicht-und höher schwinge, bis daß es völlig aufwärts fährt. 20. Nov. Hanget dem Guten an. Röm. 12, 9. Suchet, was droben iſt. Col. HERR hilf, daß ich zu dir ſtets dringe, auf daß mein Herz, mit nichts beſchwert, Sich immer leicht-und höher ſchwinge, bis daß es völlig aufwärts fährt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0340" n="324"/> <div n="2"> <dateline>20. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi><hi rendition="#fr">anget dem Guten an.</hi> Röm. 12, 9. <hi rendition="#fr">Suchet, was droben iſt.</hi> Col.<lb/> 3, 1. Mit was, oder wem man umgehet, das oder deſſen Sitte hänget<lb/> einem an. Gehſt du mit GOtt und himmliſchen Dingen um, ſo wirſt du<lb/> göttlich und himmliſch geſinnet, gehſt du ins Irdiſche und zur Welt, ſo wirſt<lb/> du irdiſch und weltlich geſinnet. Darum auf! auf! mit deinem Herzen zu<lb/> GOtt! Wirf es Ihm ſtündlich hinauf, und ob es immer wieder zur Erden<lb/> will, ſo hat GOtt Geduld, und nimmts immer wieder auf und an; wirf es<lb/> Ihm nur immer wieder hinauf, und halte es ſodenn beſtändig erhoben, daß es<lb/> nicht wieder zur Erden fällt, und ſich mit dem Irdiſchen beſudelt und be-<lb/> ſchweret ſo gehets leichte, ſonſt aber ſehr ſchwer in die Höhe, wie eine Feder,<lb/> die leichte ſich immer höher ſchwinget, wenn ſie nur frey erhoben bleibt, aber<lb/> ſchwer in die Höhe geht, wenn ſie einmal in Koth gefallen. Hier haſt du ein<lb/> Bild des leichten und ſchweren Chriſtenthums. Was wähleſt du? O daß ich<lb/> ſtets das beſte, das Werk und Leiden, ſo GOtt ſchickt, erwähle, und mich nicht<lb/> ſelbſt beſchwere, noch unnöthigen Kampf mache.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>HERR hilf, daß ich zu dir ſtets dringe, auf daß mein Herz, mit nichts</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">beſchwert,</hi> </l><lb/> <l>Sich immer leicht-und höher ſchwinge, bis daß es völlig aufwärts fährt.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [324/0340]
20. Nov.
Hanget dem Guten an. Röm. 12, 9. Suchet, was droben iſt. Col.
3, 1. Mit was, oder wem man umgehet, das oder deſſen Sitte hänget
einem an. Gehſt du mit GOtt und himmliſchen Dingen um, ſo wirſt du
göttlich und himmliſch geſinnet, gehſt du ins Irdiſche und zur Welt, ſo wirſt
du irdiſch und weltlich geſinnet. Darum auf! auf! mit deinem Herzen zu
GOtt! Wirf es Ihm ſtündlich hinauf, und ob es immer wieder zur Erden
will, ſo hat GOtt Geduld, und nimmts immer wieder auf und an; wirf es
Ihm nur immer wieder hinauf, und halte es ſodenn beſtändig erhoben, daß es
nicht wieder zur Erden fällt, und ſich mit dem Irdiſchen beſudelt und be-
ſchweret ſo gehets leichte, ſonſt aber ſehr ſchwer in die Höhe, wie eine Feder,
die leichte ſich immer höher ſchwinget, wenn ſie nur frey erhoben bleibt, aber
ſchwer in die Höhe geht, wenn ſie einmal in Koth gefallen. Hier haſt du ein
Bild des leichten und ſchweren Chriſtenthums. Was wähleſt du? O daß ich
ſtets das beſte, das Werk und Leiden, ſo GOtt ſchickt, erwähle, und mich nicht
ſelbſt beſchwere, noch unnöthigen Kampf mache.
HERR hilf, daß ich zu dir ſtets dringe, auf daß mein Herz, mit nichts
beſchwert,
Sich immer leicht-und höher ſchwinge, bis daß es völlig aufwärts fährt.
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