Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Ein ieglicher hat seine eigene Gabe. 1 Cor. 7, 7. Was nun GOtt
noch nicht giebet, z. E. empfindliche Freudigkeit, oder andere besondere
Gaben, viel auszurichten, das kan man nicht erzwingen, das ist seine Gabe,
das fordert er nicht von dir, sondern er gibts, wem und wenn er will. Sey du
nur treu in dem, was du hast, und dir befohlen ist. Meide die Sünde,
denn die hindert freylich alle Freudigkeit, und bleibe im Gebet und Worte,
das ist das deine, das fordert GOtt von dir. Thust du nun das deine,
GOtt wird auch das seine thun, dich erquicken, und alles geben, wenn du
es am nöthigsten hast, und recht gebrauchen wirst. O HErr, laß mich nie
übers Ziel schreiten, daß ich nichts ohne deine Gnade und Beruf vornehme,
und darüber versäume, was mir befohlen ist. Zeige mir stets meine eigene
Gabe Sir. 3, 22. und anbefohlnes Werk, und bewahre mich auch in besten
Dingen vor Eigensinn, daß ich dir nicht vorlaufe, sondern stets vor deiner Thür
auf deinen Befehl warte, und so denn dir gleich zu Diensten stehe nach deinem
Willen. O ja HErr, nimm mich dir ganz hin zu deinem Gefallen, und gib
Treue, daß ich dein ganzes völliges Opfer und Eigenthum sey, Amen.

HERR, laß mich stets das meine treiben, das deine wird nicht aussen
bleiben.

Ein ieglicher hat ſeine eigene Gabe. 1 Cor. 7, 7. Was nun GOtt
noch nicht giebet, z. E. empfindliche Freudigkeit, oder andere beſondere
Gaben, viel auszurichten, das kan man nicht erzwingen, das iſt ſeine Gabe,
das fordert er nicht von dir, ſondern er gibts, wem und wenn er will. Sey du
nur treu in dem, was du haſt, und dir befohlen iſt. Meide die Sünde,
denn die hindert freylich alle Freudigkeit, und bleibe im Gebet und Worte,
das iſt das deine, das fordert GOtt von dir. Thuſt du nun das deine,
GOtt wird auch das ſeine thun, dich erquicken, und alles geben, wenn du
es am nöthigſten haſt, und recht gebrauchen wirſt. O HErr, laß mich nie
übers Ziel ſchreiten, daß ich nichts ohne deine Gnade und Beruf vornehme,
und darüber verſäume, was mir befohlen iſt. Zeige mir ſtets meine eigene
Gabe Sir. 3, 22. und anbefohlnes Werk, und bewahre mich auch in beſten
Dingen vor Eigenſinn, daß ich dir nicht vorlaufe, ſondern ſtets vor deiner Thür
auf deinen Befehl warte, und ſo denn dir gleich zu Dienſten ſtehe nach deinem
Willen. O ja HErr, nimm mich dir ganz hin zu deinem Gefallen, und gib
Treue, daß ich dein ganzes völliges Opfer und Eigenthum ſey, Amen.

HERR, laß mich ſtets das meine treiben, das deine wird nicht auſſen
bleiben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0330" n="314"/>
        <div n="2">
          <dateline>10. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">in ieglicher hat &#x017F;eine eigene Gabe.</hi> 1 Cor. 7, 7. Was nun GOtt<lb/>
noch nicht giebet, z. E. empfindliche Freudigkeit, oder andere be&#x017F;ondere<lb/>
Gaben, viel auszurichten, das kan man nicht erzwingen, das i&#x017F;t &#x017F;eine Gabe,<lb/>
das fordert er nicht von dir, &#x017F;ondern er gibts, wem und wenn er will. Sey du<lb/>
nur <hi rendition="#fr">treu</hi> in dem, was du ha&#x017F;t, und dir <hi rendition="#fr">befohlen i&#x017F;t. Meide die Sünde,</hi><lb/>
denn die hindert freylich alle Freudigkeit, und bleibe im Gebet und Worte,<lb/>
das i&#x017F;t das deine, das fordert GOtt von dir. Thu&#x017F;t du nun das deine,<lb/>
GOtt wird auch das &#x017F;eine thun, dich erquicken, und alles geben, wenn du<lb/>
es am nöthig&#x017F;ten ha&#x017F;t, und recht gebrauchen wir&#x017F;t. O HErr, laß mich nie<lb/>
übers Ziel &#x017F;chreiten, daß ich nichts ohne deine Gnade und Beruf vornehme,<lb/>
und darüber ver&#x017F;äume, was mir befohlen i&#x017F;t. Zeige mir &#x017F;tets meine eigene<lb/>
Gabe Sir. 3, 22. und anbefohlnes Werk, und bewahre mich auch in be&#x017F;ten<lb/>
Dingen vor Eigen&#x017F;inn, daß ich dir nicht vorlaufe, &#x017F;ondern &#x017F;tets vor deiner Thür<lb/>
auf deinen Befehl warte, und &#x017F;o denn dir gleich zu Dien&#x017F;ten &#x017F;tehe nach deinem<lb/>
Willen. O ja HErr, nimm mich dir ganz hin zu deinem Gefallen, und gib<lb/>
Treue, daß ich dein ganzes völliges Opfer und Eigenthum &#x017F;ey, Amen.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>HERR, laß mich &#x017F;tets das meine treiben, das deine wird nicht au&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">bleiben.</hi> </l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[314/0330] 10. Nov. Ein ieglicher hat ſeine eigene Gabe. 1 Cor. 7, 7. Was nun GOtt noch nicht giebet, z. E. empfindliche Freudigkeit, oder andere beſondere Gaben, viel auszurichten, das kan man nicht erzwingen, das iſt ſeine Gabe, das fordert er nicht von dir, ſondern er gibts, wem und wenn er will. Sey du nur treu in dem, was du haſt, und dir befohlen iſt. Meide die Sünde, denn die hindert freylich alle Freudigkeit, und bleibe im Gebet und Worte, das iſt das deine, das fordert GOtt von dir. Thuſt du nun das deine, GOtt wird auch das ſeine thun, dich erquicken, und alles geben, wenn du es am nöthigſten haſt, und recht gebrauchen wirſt. O HErr, laß mich nie übers Ziel ſchreiten, daß ich nichts ohne deine Gnade und Beruf vornehme, und darüber verſäume, was mir befohlen iſt. Zeige mir ſtets meine eigene Gabe Sir. 3, 22. und anbefohlnes Werk, und bewahre mich auch in beſten Dingen vor Eigenſinn, daß ich dir nicht vorlaufe, ſondern ſtets vor deiner Thür auf deinen Befehl warte, und ſo denn dir gleich zu Dienſten ſtehe nach deinem Willen. O ja HErr, nimm mich dir ganz hin zu deinem Gefallen, und gib Treue, daß ich dein ganzes völliges Opfer und Eigenthum ſey, Amen. HERR, laß mich ſtets das meine treiben, das deine wird nicht auſſen bleiben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/330
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/330>, abgerufen am 24.11.2024.