Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.9. Nov. Du thust deine Hand auf, und erfüllest alles, was lebet, mit Wohl- GOttes Hand, die alles hat, schaffet allenthalben Rath. 9. Nov. Du thuſt deine Hand auf, und erfülleſt alles, was lebet, mit Wohl- GOttes Hand, die alles hat, ſchaffet allenthalben Rath. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0329" n="313"/> <div n="2"> <dateline>9. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">u thuſt deine Hand auf, und erfülleſt alles, was lebet, mit Wohl-<lb/> gefallen.</hi> Pſ. 145, 16. Wer bedenket dis Tiſch-Gebetlein? Denn iſt<lb/> GOttes Hand mein Capital, Keller und Söller, o Schande, daß ich ſorgen will.<lb/> GOttes Hand hält ja alles in ſich; was ſie aber für mich hat, muß mir werden.<lb/> Niemand kans nehmen. Ich greife ſtets in GOttes Caſſe, der mangelt nichts.<lb/> Nein. „die Chriſten (ſagt Luth.) haben ihre Schatz-Kammer, Kaſten u. Keller<lb/> &q;zu GOtt geſetzt, an einen ſolchen Ort, da kein Dieb ſtehlen kan: ſie wiſſen, daß<lb/> &q;ſie genug in GOtt haben, - - und ob ſie eine Weile Mangel leiden, und ſie<lb/> &q;GOtt verſucht, ſo bleibet doch GOtt nicht auſſen, ſie müſſen Eſſen haben, und<lb/> &q;ſolte der Himmel Brodt regnen. Ihr dürfet (will Chriſtus ſagen) andere<lb/> &q;Dinge nicht ſuchen, man wirds euch zutragen, <hi rendition="#fr">plump ſoll es herkommen,</hi><lb/> &q;allein fürchtet mich. - - Wenn das nicht hilft, ſo hilft nichts anders. Wir<lb/> &q;aber ſehen nur auf die vollen Taſchen und Beutel, wenn wir aber gläubten, ſo<lb/> &q;ſähen wir nicht, ob wirs im Kaſten oder in der Fauſt hätten, genug, daß wirs<lb/> &q;im Herzen glauben, und in <hi rendition="#fr">GOTT</hi> (in ſeiner Hand, Caſſe und Kaſten)<lb/> &q;haben. Es gilt den Frommen gleich, ſie habens im Beutel oder nicht; hat<lb/> &q;ers im Vorrath, ſo danket er GOtt, und ſorget, daß ers recht anlege. Will<lb/> &q;ihm es aber GOtt nicht in der Baarſchaft geben, ſo iſt er gleichwol frölich.„</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">GOttes Hand, die alles hat, ſchaffet allenthalben Rath.</hi> </l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [313/0329]
9. Nov.
Du thuſt deine Hand auf, und erfülleſt alles, was lebet, mit Wohl-
gefallen. Pſ. 145, 16. Wer bedenket dis Tiſch-Gebetlein? Denn iſt
GOttes Hand mein Capital, Keller und Söller, o Schande, daß ich ſorgen will.
GOttes Hand hält ja alles in ſich; was ſie aber für mich hat, muß mir werden.
Niemand kans nehmen. Ich greife ſtets in GOttes Caſſe, der mangelt nichts.
Nein. „die Chriſten (ſagt Luth.) haben ihre Schatz-Kammer, Kaſten u. Keller
&q;zu GOtt geſetzt, an einen ſolchen Ort, da kein Dieb ſtehlen kan: ſie wiſſen, daß
&q;ſie genug in GOtt haben, - - und ob ſie eine Weile Mangel leiden, und ſie
&q;GOtt verſucht, ſo bleibet doch GOtt nicht auſſen, ſie müſſen Eſſen haben, und
&q;ſolte der Himmel Brodt regnen. Ihr dürfet (will Chriſtus ſagen) andere
&q;Dinge nicht ſuchen, man wirds euch zutragen, plump ſoll es herkommen,
&q;allein fürchtet mich. - - Wenn das nicht hilft, ſo hilft nichts anders. Wir
&q;aber ſehen nur auf die vollen Taſchen und Beutel, wenn wir aber gläubten, ſo
&q;ſähen wir nicht, ob wirs im Kaſten oder in der Fauſt hätten, genug, daß wirs
&q;im Herzen glauben, und in GOTT (in ſeiner Hand, Caſſe und Kaſten)
&q;haben. Es gilt den Frommen gleich, ſie habens im Beutel oder nicht; hat
&q;ers im Vorrath, ſo danket er GOtt, und ſorget, daß ers recht anlege. Will
&q;ihm es aber GOtt nicht in der Baarſchaft geben, ſo iſt er gleichwol frölich.„
GOttes Hand, die alles hat, ſchaffet allenthalben Rath.
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