Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.6. Nov. Der Wandel sey ohne Geitz, und lasset euch begnügen an dem, das Hilf HERR! daß mich nichts verstricke, mache mich vom Geitze frey, Daß ich recht vergnüget sey, und mich stets zum Ende schicke. 6. Nov. Der Wandel ſey ohne Geitz, und laſſet euch begnügen an dem, das Hilf HERR! daß mich nichts verſtricke, mache mich vom Geitze frey, Daß ich recht vergnüget ſey, und mich ſtets zum Ende ſchicke. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0326" n="310"/> <div n="2"> <dateline>6. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er Wandel ſey ohne Geitz, und laſſet euch begnügen an dem, das<lb/> da iſt.</hi> Ebr. 13, 5. <hi rendition="#fr">Denn die da reich werden wollen, die</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">die<lb/> fallen in Verſuchung und Stricke, und viel thörichter und ſchädlicher<lb/> Lüſte, welche verſenken die Menſchen ins Verderben und Verdamm-<lb/> niß; denn Geitz iſt eine Wurzel alles Uebels.</hi> 1 Tim. 6, 9. 10. Ein<lb/> Geitziger heißt ein Götzen-Knecht, und hat nicht Theil am Reiche GOt-<lb/> tes: wer gläubt es aber, daß er geitzig iſt? Und doch iſt nach der Schrift<lb/> ein ieder ſchon geitzig, der nicht mit dem zufrieden iſt, was da iſt. Aber was<lb/> ſteht von ſolchen, die da reich werden wollen? Es ſtehet: Sie <hi rendition="#fr">fallen;</hi> nicht nur:<lb/> Sie <hi rendition="#fr">könten</hi> leichtlich fallen; nein: Sie <hi rendition="#fr">fallen,</hi> ſie <hi rendition="#fr">fallen.</hi> O Seele, fürchte dich,<lb/> ertödte die Begierde nach mehrerem, und verſtricke dich nicht mit zeitlichen<lb/> Dingen; wer weiß, wie bald du aus der Welt muſt? <hi rendition="#fr">Los, los,</hi> ſonſt ſtirbt<lb/> ſichs übel. <hi rendition="#fr">GOtt und genug,</hi> iſt der Chriſten Loſung. Wer GOtt hat,<lb/> iſt zufrieden, und alſo auch in Armuth reich genug: denn der müſte ſehr geitzig<lb/> ſeyn, der an GOtt nicht gnug hätte. HERR, mache mich im Glauben ſo<lb/> frey, daß ich, du giebeſt oder nimmſt, dich preiſe; und ja keinem, auch nicht mir<lb/> ſelbſt, geitzig verſage und ſchuldig bleibe, was du für uns gegeben haſt.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Hilf HERR! daß mich nichts verſtricke, mache mich vom Geitze frey,</l><lb/> <l>Daß ich recht vergnüget ſey, und mich ſtets zum Ende ſchicke.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [310/0326]
6. Nov.
Der Wandel ſey ohne Geitz, und laſſet euch begnügen an dem, das
da iſt. Ebr. 13, 5. Denn die da reich werden wollen, die NB. die
fallen in Verſuchung und Stricke, und viel thörichter und ſchädlicher
Lüſte, welche verſenken die Menſchen ins Verderben und Verdamm-
niß; denn Geitz iſt eine Wurzel alles Uebels. 1 Tim. 6, 9. 10. Ein
Geitziger heißt ein Götzen-Knecht, und hat nicht Theil am Reiche GOt-
tes: wer gläubt es aber, daß er geitzig iſt? Und doch iſt nach der Schrift
ein ieder ſchon geitzig, der nicht mit dem zufrieden iſt, was da iſt. Aber was
ſteht von ſolchen, die da reich werden wollen? Es ſtehet: Sie fallen; nicht nur:
Sie könten leichtlich fallen; nein: Sie fallen, ſie fallen. O Seele, fürchte dich,
ertödte die Begierde nach mehrerem, und verſtricke dich nicht mit zeitlichen
Dingen; wer weiß, wie bald du aus der Welt muſt? Los, los, ſonſt ſtirbt
ſichs übel. GOtt und genug, iſt der Chriſten Loſung. Wer GOtt hat,
iſt zufrieden, und alſo auch in Armuth reich genug: denn der müſte ſehr geitzig
ſeyn, der an GOtt nicht gnug hätte. HERR, mache mich im Glauben ſo
frey, daß ich, du giebeſt oder nimmſt, dich preiſe; und ja keinem, auch nicht mir
ſelbſt, geitzig verſage und ſchuldig bleibe, was du für uns gegeben haſt.
Hilf HERR! daß mich nichts verſtricke, mache mich vom Geitze frey,
Daß ich recht vergnüget ſey, und mich ſtets zum Ende ſchicke.
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