Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Also bald fuhr ich zu, und besprach mich nicht darüber mit Fleisch
und Blut.
Gal. 1, 16. Denn des Königs Gebot muste man eilend
thun.
Dan. 3, 22. Wie vielmehr des Königs aller Könige. (Darum)
seyd nicht träge, was ihr thun sollt.
Röm. 12, 11. Wer am ersten
und leichtesten will durchkommen, das Böse zu überwinden, und das Gute zu
thun, der fahre nur bald, bald zu, sonst wo er säumet, werden andre Menschen
von aussen, Satan und sein eigen Herz von innen, ihm gar vieles eingeben, da
wird das Fleisch bald stärker, der Geist aber schwächer, und er wird verlieren,
oder sich doch grössern Kampf machen, und das gute Werk wird gar nach-
bleiben, oder doch nicht so lauter und völlig geschehen. Luc. 9, 62. Wer stets
auf sein Herz acht hat und treu ist, bald folgt, und bald das kleinste dämpfet, der
hat nie mit allzu grossen Feinden zu thun, und darf in nichts verzagen.

Den Vortheil gib, o HERR, alsbald nur zuzufahren,
Und laß uns keine Zeit, noch Müh und Kosten sparen,
Laß uns die erste Brut des Bösen bald bezwingen,
Und nie im Guten ruhn, bis daß wir es vollbringen,
Daß Satan, Fleisch und Welt den Vorsatz nimmer schwächen,
Und nie ein gutes Werk noch ferner unterbrechen.

Alſo bald fuhr ich zu, und beſprach mich nicht darüber mit Fleiſch
und Blut.
Gal. 1, 16. Denn des Königs Gebot muſte man eilend
thun.
Dan. 3, 22. Wie vielmehr des Königs aller Könige. (Darum)
ſeyd nicht träge, was ihr thun ſollt.
Röm. 12, 11. Wer am erſten
und leichteſten will durchkommen, das Böſe zu überwinden, und das Gute zu
thun, der fahre nur bald, bald zu, ſonſt wo er ſäumet, werden andre Menſchen
von auſſen, Satan und ſein eigen Herz von innen, ihm gar vieles eingeben, da
wird das Fleiſch bald ſtärker, der Geiſt aber ſchwächer, und er wird verlieren,
oder ſich doch gröſſern Kampf machen, und das gute Werk wird gar nach-
bleiben, oder doch nicht ſo lauter und völlig geſchehen. Luc. 9, 62. Wer ſtets
auf ſein Herz acht hat und treu iſt, bald folgt, und bald das kleinſte dämpfet, der
hat nie mit allzu groſſen Feinden zu thun, und darf in nichts verzagen.

Den Vortheil gib, o HERR, alsbald nur zuzufahren,
Und laß uns keine Zeit, noch Müh und Koſten ſparen,
Laß uns die erſte Brut des Böſen bald bezwingen,
Und nie im Guten ruhn, bis daß wir es vollbringen,
Daß Satan, Fleiſch und Welt den Vorſatz nimmer ſchwächen,
Und nie ein gutes Werk noch ferner unterbrechen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0318" n="302"/>
        <div n="2">
          <dateline>29. <hi rendition="#aq">Octobr.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">l&#x017F;o bald fuhr ich zu, und be&#x017F;prach mich nicht darüber mit Flei&#x017F;ch<lb/>
und Blut.</hi> Gal. 1, 16. <hi rendition="#fr">Denn des Königs Gebot mu&#x017F;te man eilend<lb/>
thun.</hi> Dan. 3, 22. Wie vielmehr des Königs aller Könige. <hi rendition="#fr">(Darum)<lb/>
&#x017F;eyd nicht träge, was ihr thun &#x017F;ollt.</hi> Röm. 12, 11. Wer am er&#x017F;ten<lb/>
und leichte&#x017F;ten will durchkommen, das Bö&#x017F;e zu überwinden, und das Gute zu<lb/>
thun, der fahre nur <hi rendition="#fr">bald, bald</hi> zu, &#x017F;on&#x017F;t wo er &#x017F;äumet, werden andre Men&#x017F;chen<lb/>
von au&#x017F;&#x017F;en, Satan und &#x017F;ein eigen Herz von innen, ihm gar vieles eingeben, da<lb/>
wird das Flei&#x017F;ch bald &#x017F;tärker, der Gei&#x017F;t aber &#x017F;chwächer, und er wird verlieren,<lb/>
oder &#x017F;ich doch grö&#x017F;&#x017F;ern Kampf machen, und das gute Werk wird gar nach-<lb/>
bleiben, oder doch nicht &#x017F;o lauter und völlig ge&#x017F;chehen. Luc. 9, 62. Wer &#x017F;tets<lb/>
auf &#x017F;ein Herz acht hat und treu i&#x017F;t, bald folgt, und bald das klein&#x017F;te dämpfet, der<lb/>
hat nie mit allzu gro&#x017F;&#x017F;en Feinden zu thun, und darf in nichts verzagen.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Den Vortheil gib, o HERR, <hi rendition="#fr">alsbald</hi> nur zuzufahren,</l><lb/>
            <l>Und laß uns keine Zeit, noch Müh und Ko&#x017F;ten &#x017F;paren,</l><lb/>
            <l>Laß uns die er&#x017F;te Brut des Bö&#x017F;en bald bezwingen,</l><lb/>
            <l>Und nie im Guten ruhn, bis daß wir es vollbringen,</l><lb/>
            <l>Daß Satan, Flei&#x017F;ch und Welt den Vor&#x017F;atz nimmer &#x017F;chwächen,</l><lb/>
            <l>Und nie ein gutes Werk noch ferner unterbrechen.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[302/0318] 29. Octobr. Alſo bald fuhr ich zu, und beſprach mich nicht darüber mit Fleiſch und Blut. Gal. 1, 16. Denn des Königs Gebot muſte man eilend thun. Dan. 3, 22. Wie vielmehr des Königs aller Könige. (Darum) ſeyd nicht träge, was ihr thun ſollt. Röm. 12, 11. Wer am erſten und leichteſten will durchkommen, das Böſe zu überwinden, und das Gute zu thun, der fahre nur bald, bald zu, ſonſt wo er ſäumet, werden andre Menſchen von auſſen, Satan und ſein eigen Herz von innen, ihm gar vieles eingeben, da wird das Fleiſch bald ſtärker, der Geiſt aber ſchwächer, und er wird verlieren, oder ſich doch gröſſern Kampf machen, und das gute Werk wird gar nach- bleiben, oder doch nicht ſo lauter und völlig geſchehen. Luc. 9, 62. Wer ſtets auf ſein Herz acht hat und treu iſt, bald folgt, und bald das kleinſte dämpfet, der hat nie mit allzu groſſen Feinden zu thun, und darf in nichts verzagen. Den Vortheil gib, o HERR, alsbald nur zuzufahren, Und laß uns keine Zeit, noch Müh und Koſten ſparen, Laß uns die erſte Brut des Böſen bald bezwingen, Und nie im Guten ruhn, bis daß wir es vollbringen, Daß Satan, Fleiſch und Welt den Vorſatz nimmer ſchwächen, Und nie ein gutes Werk noch ferner unterbrechen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/318
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/318>, abgerufen am 22.11.2024.