Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.22. Octobr. Woher nehmen wir Brodt? Marc. 8, 4. Göttl. Antw. Sorget nicht Ein Christ, den GOtt bewohnt, gleich als sein Heiligthum, Hat, so ers brauchen will, ein Privilegium: s. a. N. 396. v. 6. Er darf den Sorgen nicht Quartier im Herzen geben, Er kan, davon befreyt, ganz still und ruhig leben. Er packt sie allzumal gleich in ein Bündelein, Wirft sie einmal auf GOTT, der wird Versorger seyn. 22. Octobr. Woher nehmen wir Brodt? Marc. 8, 4. Göttl. Antw. Sorget nicht Ein Chriſt, den GOtt bewohnt, gleich als ſein Heiligthum, Hat, ſo ers brauchen will, ein Privilegium: ſ. a. N. 396. v. 6. Er darf den Sorgen nicht Quartier im Herzen geben, Er kan, davon befreyt, ganz ſtill und ruhig leben. Er packt ſie allzumal gleich in ein Bündelein, Wirft ſie einmal auf GOTT, der wird Verſorger ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0307" n="295"/> <div n="2"> <dateline>22. <hi rendition="#aq">Octobr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">oher nehmen wir Brodt?</hi> Marc. 8, 4. Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Sorget nicht<lb/> für euer Leben, was ihr eſſen oder trinken werdet, auch nicht<lb/> für euren Leib, was ihr anziehen werdet.</hi> (Ja) <hi rendition="#fr">ſorget nicht für den<lb/> andern Morgen.</hi> Matth. 6, 25. 34. (wie vielweniger auf viele Jahre<lb/> hinaus. <hi rendition="#fr">Sondern) alle eure Sorgen werfet auf ihn</hi> (auf GOtt,) <hi rendition="#fr">denn<lb/> er ſorget für euch.</hi> 1 Petr. 5, 7. Er weiß Mittel und Wege zu finden,<lb/> wo wir keine wiſſen, ja wir müſſen auch nichts vorhero ſehen, und alſo nicht<lb/> ſelber ſorgen, ſonſt werden wir GOttes Vater-Sorge nicht erfahren.<lb/> Fehlt nun der von Luthero ſo genannte Kinderglaube, da du GOtt nicht<lb/> weiter trauen wilſt, als du Brodt haſt, ſo fehlet der Glaube an Chriſtum<lb/> noch mehr; denn wenn du Ihm, ſagt Er, nicht den Bauch vertrauen wilſt,<lb/> wie wilſt du Ihm die Seele anvertrauen? Der Glaube thut alles, der betet,<lb/> wirket, leidet, ſieget, macht gerecht, heilig, vergnügt und Sorgen-frey.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ein Chriſt, den GOtt bewohnt, gleich als ſein Heiligthum,</l><lb/> <l>Hat, ſo ers brauchen will, <hi rendition="#fr">ein Privilegium:</hi> <space dim="horizontal"/> <bibl>ſ. a. <hi rendition="#aq">N.</hi> 396. v. 6.</bibl></l><lb/> <l>Er darf den <hi rendition="#fr">Sorgen nicht Quartier</hi> im Herzen geben,</l><lb/> <l>Er kan, davon befreyt, ganz ſtill und ruhig leben.</l><lb/> <l>Er packt ſie <hi rendition="#fr">allzumal</hi> gleich in ein <hi rendition="#fr">Bündelein,</hi></l><lb/> <l>Wirft ſie <hi rendition="#fr">einmal</hi> auf GOTT, der wird <hi rendition="#fr">Verſorger ſeyn.</hi></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [295/0307]
22. Octobr.
Woher nehmen wir Brodt? Marc. 8, 4. Göttl. Antw. Sorget nicht
für euer Leben, was ihr eſſen oder trinken werdet, auch nicht
für euren Leib, was ihr anziehen werdet. (Ja) ſorget nicht für den
andern Morgen. Matth. 6, 25. 34. (wie vielweniger auf viele Jahre
hinaus. Sondern) alle eure Sorgen werfet auf ihn (auf GOtt,) denn
er ſorget für euch. 1 Petr. 5, 7. Er weiß Mittel und Wege zu finden,
wo wir keine wiſſen, ja wir müſſen auch nichts vorhero ſehen, und alſo nicht
ſelber ſorgen, ſonſt werden wir GOttes Vater-Sorge nicht erfahren.
Fehlt nun der von Luthero ſo genannte Kinderglaube, da du GOtt nicht
weiter trauen wilſt, als du Brodt haſt, ſo fehlet der Glaube an Chriſtum
noch mehr; denn wenn du Ihm, ſagt Er, nicht den Bauch vertrauen wilſt,
wie wilſt du Ihm die Seele anvertrauen? Der Glaube thut alles, der betet,
wirket, leidet, ſieget, macht gerecht, heilig, vergnügt und Sorgen-frey.
Ein Chriſt, den GOtt bewohnt, gleich als ſein Heiligthum,
Hat, ſo ers brauchen will, ein Privilegium: ſ. a. N. 396. v. 6.
Er darf den Sorgen nicht Quartier im Herzen geben,
Er kan, davon befreyt, ganz ſtill und ruhig leben.
Er packt ſie allzumal gleich in ein Bündelein,
Wirft ſie einmal auf GOTT, der wird Verſorger ſeyn.
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