Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.18. Octobr. Wir müssen durch viel Trübsal ins Reich GOttes gehen. Apostg. Man kan zur Seligkeit nicht ohne Leiden gehn: Röm. 5, 3-5. Denn diesen Leidensweg ist unser Haupt gegangen. Wie kan ein Glied von Ihm auf andern Wegen stehn, 2 Tim. 2, 3. 5. 12. Und Einen Himmel doch mit seinem Haupt verlangen? Und warum wollen wir die Dornenwege fliehn, Auf welchen wir doch hier schon manche Rosen pflücken, Und wo im Gegentheil nicht solche Dornen bluhn, s. a. N. 196. v. 9-11. Die wol nicht unser Fleisch, iedoch den Geist ersticken? Drum solls durch Dornen gehn, so wähl' ich, die nur stechen, Was denn? das böse Fleisch, und doch den Geist nicht schwächen. 18. Octobr. Wir müſſen durch viel Trübſal ins Reich GOttes gehen. Apoſtg. Man kan zur Seligkeit nicht ohne Leiden gehn: Röm. 5, 3-5. Denn dieſen Leidensweg iſt unſer Haupt gegangen. Wie kan ein Glied von Ihm auf andern Wegen ſtehn, 2 Tim. 2, 3. 5. 12. Und Einen Himmel doch mit ſeinem Haupt verlangen? Und warum wollen wir die Dornenwege fliehn, Auf welchen wir doch hier ſchon manche Roſen pflücken, Und wo im Gegentheil nicht ſolche Dornen blúhn, ſ. a. N. 196. v. 9-11. Die wol nicht unſer Fleiſch, iedoch den Geiſt erſticken? Drum ſolls durch Dornen gehn, ſo wähl’ ich, die nur ſtechen, Was denn? das böſe Fleiſch, und doch den Geiſt nicht ſchwächen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0303" n="291"/> <div n="2"> <dateline>18. <hi rendition="#aq">Octobr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">ir müſſen durch viel Trübſal ins Reich GOttes gehen.</hi> Apoſtg.<lb/> 14, 22. (Darum) <hi rendition="#fr">laßt uns laufen durch Geduld in den Kampf.</hi><lb/> Hebr. 12, 1. 4. Wie will ich den Kampf gegen die Sünde leugnen? 1) Das<lb/> Wort ſteht hier klar. 2) Der Streit des Geiſtes und des Fleiſches nach Gal. 5.<lb/> iſt eben das. 3) Die Geübteſten erfahren ihn noch. 4) Das Wort heißt ein<lb/> Schwerdt, das Gebet ein Ringen, der Glaube der Sieg. So geht der ganze<lb/> Lauf durch Gedränge und Kampf. Es muß ſtets erſt ein Feind aus dem Wege,<lb/> ehe man im Guten weiter geht, und mancher Feind iſt ſehr hartnäckigt u. kei-<lb/> ner ſo wegzublaſen. Drum iſt Ernſt und Geduld noth, endlich folgt der Sieg.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Man kan zur Seligkeit nicht ohne Leiden gehn: <space dim="horizontal"/> <bibl>Röm. 5, 3-5.</bibl></l><lb/> <l>Denn dieſen Leidensweg iſt unſer Haupt gegangen.</l><lb/> <l>Wie kan ein Glied von Ihm auf andern Wegen ſtehn, <space dim="horizontal"/> <bibl>2 Tim. 2, 3. 5. 12.</bibl></l><lb/> <l>Und Einen Himmel doch mit ſeinem Haupt verlangen?</l><lb/> <l>Und warum wollen wir die Dornenwege fliehn,</l><lb/> <l>Auf welchen wir doch hier ſchon manche Roſen pflücken,</l><lb/> <l>Und wo im Gegentheil nicht ſolche Dornen blúhn, <space dim="horizontal"/> <bibl>ſ. a. <hi rendition="#aq">N.</hi> 196. v. 9-11.</bibl></l><lb/> <l>Die wol nicht unſer Fleiſch, iedoch den Geiſt erſticken?</l><lb/> <l>Drum ſolls durch Dornen gehn, ſo wähl’ ich, die nur ſtechen,</l><lb/> <l>Was denn? das böſe Fleiſch, und doch den Geiſt nicht ſchwächen.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [291/0303]
18. Octobr.
Wir müſſen durch viel Trübſal ins Reich GOttes gehen. Apoſtg.
14, 22. (Darum) laßt uns laufen durch Geduld in den Kampf.
Hebr. 12, 1. 4. Wie will ich den Kampf gegen die Sünde leugnen? 1) Das
Wort ſteht hier klar. 2) Der Streit des Geiſtes und des Fleiſches nach Gal. 5.
iſt eben das. 3) Die Geübteſten erfahren ihn noch. 4) Das Wort heißt ein
Schwerdt, das Gebet ein Ringen, der Glaube der Sieg. So geht der ganze
Lauf durch Gedränge und Kampf. Es muß ſtets erſt ein Feind aus dem Wege,
ehe man im Guten weiter geht, und mancher Feind iſt ſehr hartnäckigt u. kei-
ner ſo wegzublaſen. Drum iſt Ernſt und Geduld noth, endlich folgt der Sieg.
Man kan zur Seligkeit nicht ohne Leiden gehn: Röm. 5, 3-5.
Denn dieſen Leidensweg iſt unſer Haupt gegangen.
Wie kan ein Glied von Ihm auf andern Wegen ſtehn, 2 Tim. 2, 3. 5. 12.
Und Einen Himmel doch mit ſeinem Haupt verlangen?
Und warum wollen wir die Dornenwege fliehn,
Auf welchen wir doch hier ſchon manche Roſen pflücken,
Und wo im Gegentheil nicht ſolche Dornen blúhn, ſ. a. N. 196. v. 9-11.
Die wol nicht unſer Fleiſch, iedoch den Geiſt erſticken?
Drum ſolls durch Dornen gehn, ſo wähl’ ich, die nur ſtechen,
Was denn? das böſe Fleiſch, und doch den Geiſt nicht ſchwächen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |