Wer sich absondert, der suchet, was ihn gelüstet. Spr. 18, 1. Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmuth, Keuschheit etc.* Nicht aber Schelten, Nichten und Verwerfen. Denn der HErr war dort nicht im starken Winde, noch im Erdbeben; sondern im stillen sanften Sausen. 1 Kön. 19, 11. 12. Merke: Wer sich an alles stösset, ist noch blind; wer nichts erträget, der ist noch schwach, ja schwächer, als die Schwächsten selbst. s. a Es. 65, 8. Ver- derbe es nicht etc. Nicht nur grobe Absonderung, sondern auch gut gemeinte besondere Uebung und Aenderung thut Schaden, wenn sie zu frühzeitig, oder am unrechten Ort ist, und die allge meine brüderliche Eintracht und Vertrauen störet. Denn manche Uebung ist wol gut, aber diese Eintracht ist noch besser. Der rechte Geist ist nicht sectirisch, macht nicht Trennung, prahlt nicht, geht auch nicht mit Künsten und krummen Sprüngen um. Da prüfe die Geister.
Wilst du abgesondert seyn, sey es von der Sünd' allein,
* Gal. 5, 22.
Geh nur von dir selber aus, denn dein Babel ist im Herzen, Reisse Stolz und Haß heraus, und ergreif der Liebe Kerzen: So wirst du noch hier und dort manche fromme Seel erkennen, Und dich auch an keinem Ort von den Krank- und Schwachen trennen: Weil du siehst, wie nöthig ist, daß du als ein Arzt da bist.
12. Octobr.
Wer ſich abſondert, der ſuchet, was ihn gelüſtet. Spr. 18, 1. Die Frucht aber des Geiſtes iſt Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmuth, Keuſchheit ꝛc.* Nicht aber Schelten, Nichten und Verwerfen. Denn der HErr war dort nicht im ſtarken Winde, noch im Erdbeben; ſondern im ſtillen ſanften Sauſen. 1 Kön. 19, 11. 12. Merke: Wer ſich an alles ſtöſſet, iſt noch blind; wer nichts erträget, der iſt noch ſchwach, ja ſchwächer, als die Schwächſten ſelbſt. ſ. a Eſ. 65, 8. Ver- derbe es nicht ꝛc. Nicht nur grobe Abſonderung, ſondern auch gut gemeinte beſondere Uebung und Aenderung thut Schaden, wenn ſie zu frühzeitig, oder am unrechten Ort iſt, und die allge meine brüderliche Eintracht und Vertrauen ſtöret. Denn manche Uebung iſt wol gut, aber dieſe Eintracht iſt noch beſſer. Der rechte Geiſt iſt nicht ſectiriſch, macht nicht Trennung, prahlt nicht, geht auch nicht mit Künſten und krummen Sprüngen um. Da prüfe die Geiſter.
Wilſt du abgeſondert ſeyn, ſey es von der Sünd’ allein,
* Gal. 5, 22.
Geh nur von dir ſelber aus, denn dein Babel iſt im Herzen, Reiſſe Stolz und Haß heraus, und ergreif der Liebe Kerzen: So wirſt du noch hier und dort manche fromme Seel erkennen, Und dich auch an keinem Ort von den Krank- und Schwachen trennen: Weil du ſiehſt, wie nöthig iſt, daß du als ein Arzt da biſt.
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12. Octobr.
Wer ſich abſondert, der ſuchet, was ihn gelüſtet. Spr. 18, 1. Die
Frucht aber des Geiſtes iſt Liebe, Freude, Friede, Geduld,
Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmuth, Keuſchheit ꝛc.
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Nicht
aber Schelten, Nichten und Verwerfen. Denn der HErr war dort nicht im
ſtarken Winde, noch im Erdbeben; ſondern im ſtillen ſanften Sauſen. 1 Kön. 19,
11. 12. Merke: Wer ſich an alles ſtöſſet, iſt noch blind; wer nichts erträget,
der iſt noch ſchwach, ja ſchwächer, als die Schwächſten ſelbſt. ſ. a Eſ. 65, 8. Ver-
derbe es nicht ꝛc. Nicht nur grobe Abſonderung, ſondern auch gut gemeinte
beſondere Uebung und Aenderung thut Schaden, wenn ſie zu frühzeitig, oder
am unrechten Ort iſt, und die allge meine brüderliche Eintracht und Vertrauen
ſtöret. Denn manche Uebung iſt wol gut, aber dieſe Eintracht iſt noch beſſer.
Der rechte Geiſt iſt nicht ſectiriſch, macht nicht Trennung, prahlt nicht, geht
auch nicht mit Künſten und krummen Sprüngen um. Da prüfe die Geiſter.
Wilſt du abgeſondert ſeyn, ſey es von der Sünd’ allein,
* Gal. 5, 22.
Geh nur von dir ſelber aus, denn dein Babel iſt im Herzen,
Reiſſe Stolz und Haß heraus, und ergreif der Liebe Kerzen:
So wirſt du noch hier und dort manche fromme Seel erkennen,
Und dich auch an keinem Ort von den Krank- und Schwachen trennen:
Weil du ſiehſt, wie nöthig iſt, daß du als ein Arzt da biſt.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/297>, abgerufen am 17.07.2024.
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