Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.27. Sept. Was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Scha- Ich kenne keinen grössern Sünder, (sind wir gleich alle Adamskinder) Als mich, der sich so sehr verschuldt; ach HErr, wie groß ist deine Huld! Es ist der größten Gnadenzeichen, daß du auch mich läßt Gnad' erreichen. O HErr! wie soll ich dankbar seyn? Ich weiß von nichts als Gnad allein; Ich kan und will sonst nichts verlangen, als Gnad, u. nur an Gnade hangen; Die Gnade soll nur ganz allein mein Element, mein Leben seyn. Ich liege nur in deinen Armen, ich wickle mich in dein Erbarmen, Dein Blut ist einzig meine Zier, ja ich verkrieche mich in dir; Da kan der Vater meine Sünden und mich, den Sünder, nicht mehr finden, Da will ich denn in dir bestehn, und freudig in den Himmel gehn. 27. Sept. Was mir Gewinn war, das habe ich um Chriſti willen für Scha- Ich kenne keinen gröſſern Sünder, (ſind wir gleich alle Adamskinder) Als mich, der ſich ſo ſehr verſchuldt; ach HErr, wie groß iſt deine Huld! Es iſt der größten Gnadenzeichen, daß du auch mich läßt Gnad’ erreichen. O HErr! wie ſoll ich dankbar ſeyn? Ich weiß von nichts als Gnad allein; Ich kan und will ſonſt nichts verlangen, als Gnad, u. nur an Gnade hangen; Die Gnade ſoll nur ganz allein mein Element, mein Leben ſeyn. Ich liege nur in deinen Armen, ich wickle mich in dein Erbarmen, Dein Blut iſt einzig meine Zier, ja ich verkrieche mich in dir; Da kan der Vater meine Sünden und mich, den Sünder, nicht mehr finden, Da will ich denn in dir beſtehn, und freudig in den Himmel gehn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0282" n="270"/> <div n="2"> <dateline>27. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">as mir Gewinn war, das habe ich um Chriſti willen für Scha-<lb/> den geachtet, auf daß ich Chriſtum gewinne, und in ihm erfun-<lb/> den werde.</hi> Phil. 3, 7-9. Wie Er meine Gerechtigkeit iſt. Das war Pauli<lb/> Herz. Die Worte: In Ihm, in Chriſto, im HErrn, kommen ſtets vor. <hi rendition="#fr">Ich<lb/> bin in Chriſto.</hi> Dis iſt auch mein Wahlſpruch. Hier iſt mein Schloß und<lb/> Veſtung, mein Paradies, Element und Leben. Hier bin ich im Glauben zu<lb/> Hauſe. Hier laßt uns Hütten bauen! Hier iſt gut wohnen. Hier ſoll mich auch<lb/> zuletzt der Tod antreffen. Bey dir gilt nichts, denn Gnad und Gunſt ꝛc.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ich kenne keinen gröſſern Sünder, (ſind wir gleich alle Adamskinder)</l><lb/> <l>Als mich, der ſich ſo ſehr verſchuldt; ach HErr, wie groß iſt deine Huld!</l><lb/> <l>Es iſt der größten Gnadenzeichen, daß du auch mich läßt Gnad’ erreichen.</l><lb/> <l>O HErr! wie ſoll ich dankbar ſeyn? Ich weiß von nichts als Gnad allein;</l><lb/> <l>Ich kan und will ſonſt <hi rendition="#fr">nichts</hi> verlangen, <hi rendition="#fr">als Gnad,</hi> u. nur an Gnade hangen;</l><lb/> <l>Die <hi rendition="#fr">Gnade</hi> ſoll nur ganz allein <hi rendition="#fr">mein Element,</hi> mein Leben ſeyn.</l><lb/> <l>Ich liege nur in deinen Armen, ich wickle mich in dein Erbarmen,</l><lb/> <l>Dein Blut iſt einzig meine Zier, <hi rendition="#fr">ja ich verkrieche mich in dir;</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Da kan der Vater meine Sünden und mich, den Sünder, nicht</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">mehr finden,</hi> </hi> </l><lb/> <l>Da will ich denn <hi rendition="#fr">in dir beſtehn,</hi> und freudig in den Himmel gehn.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [270/0282]
27. Sept.
Was mir Gewinn war, das habe ich um Chriſti willen für Scha-
den geachtet, auf daß ich Chriſtum gewinne, und in ihm erfun-
den werde. Phil. 3, 7-9. Wie Er meine Gerechtigkeit iſt. Das war Pauli
Herz. Die Worte: In Ihm, in Chriſto, im HErrn, kommen ſtets vor. Ich
bin in Chriſto. Dis iſt auch mein Wahlſpruch. Hier iſt mein Schloß und
Veſtung, mein Paradies, Element und Leben. Hier bin ich im Glauben zu
Hauſe. Hier laßt uns Hütten bauen! Hier iſt gut wohnen. Hier ſoll mich auch
zuletzt der Tod antreffen. Bey dir gilt nichts, denn Gnad und Gunſt ꝛc.
Ich kenne keinen gröſſern Sünder, (ſind wir gleich alle Adamskinder)
Als mich, der ſich ſo ſehr verſchuldt; ach HErr, wie groß iſt deine Huld!
Es iſt der größten Gnadenzeichen, daß du auch mich läßt Gnad’ erreichen.
O HErr! wie ſoll ich dankbar ſeyn? Ich weiß von nichts als Gnad allein;
Ich kan und will ſonſt nichts verlangen, als Gnad, u. nur an Gnade hangen;
Die Gnade ſoll nur ganz allein mein Element, mein Leben ſeyn.
Ich liege nur in deinen Armen, ich wickle mich in dein Erbarmen,
Dein Blut iſt einzig meine Zier, ja ich verkrieche mich in dir;
Da kan der Vater meine Sünden und mich, den Sünder, nicht
mehr finden,
Da will ich denn in dir beſtehn, und freudig in den Himmel gehn.
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