Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.19. Sept. Wandele vor mir, (als in meiner Allgegenwart,) und sey fromm. Laß dein Allgegenwart mir stets vor Augen schweben, In reiner Lieb und Furcht, wie dein recht frommes Kind, Nach deinem Augenwink, vor dir so stets zu leben, Daß auch kein schneller Tod mich unbereitet findt. 19. Sept. Wandele vor mir, (als in meiner Allgegenwart,) und ſey fromm. Laß dein Allgegenwart mir ſtets vor Augen ſchweben, In reiner Lieb und Furcht, wie dein recht frommes Kind, Nach deinem Augenwink, vor dir ſo ſtets zu leben, Daß auch kein ſchneller Tod mich unbereitet findt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0274" n="262"/> <div n="2"> <dateline>19. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">andele vor mir,</hi> (als in meiner Allgegenwart,) <hi rendition="#fr">und ſey fromm.</hi><lb/> 1 Moſ. 17, 1. <hi rendition="#fr">Fürchte GOtt, und halte ſeine Gebote:</hi> (alle und<lb/> iede, warum wären ſie ſonſt gegeben? ſ. a. 1 Joh. 5, 2. 3.) <hi rendition="#fr">Denn das gehö-<lb/> ret allen Menſchen zu:</hi> (keinen ausgenommen; warum?) <hi rendition="#fr">Denn GOtt<lb/> wird alle Werke vor Gericht bringen, das verborgen iſt, es ſey gut<lb/> oder böſe.</hi> Pred. 12, 13. 14. <hi rendition="#fr">Alle:</hi> alſo werden auch alle Werke der ver-<lb/> meinten Mitteldinge vorkommen, und alda nicht indifferent, ſondern gut<lb/> oder böſe ſeyn. Die falſche Mitteldingslehre thut demnach vielen Sün-<lb/> dern Thür und Thor auf; denn wenn gleich oft das Gewiſſen ſagt: Thue<lb/> dis nicht, es iſt nicht gut: ſo heiſſet es doch gleich: Es iſt wol nicht gut, aber<lb/> auch nicht böſe, es iſt ein Mittelding. Ja, ja, da uns der Feind in die<lb/> Mitten kriegt. O HErr, laß alle meine Werke nach deinen Geboten vor<lb/> und in dir gethan ſeyn, daß auch meine <hi rendition="#fr">Blätter nicht verwelken;</hi> ſondern<lb/> alles, was ich mache, <hi rendition="#fr">wohl gerathe,</hi> und <hi rendition="#fr">ewig bleibe.</hi></p><lb/> <lg type="poem"> <l>Laß dein Allgegenwart mir ſtets vor Augen ſchweben,</l><lb/> <l>In reiner Lieb und Furcht, wie dein recht frommes Kind,</l><lb/> <l>Nach deinem Augenwink, vor dir ſo ſtets zu leben,</l><lb/> <l>Daß auch kein ſchneller Tod mich unbereitet findt.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [262/0274]
19. Sept.
Wandele vor mir, (als in meiner Allgegenwart,) und ſey fromm.
1 Moſ. 17, 1. Fürchte GOtt, und halte ſeine Gebote: (alle und
iede, warum wären ſie ſonſt gegeben? ſ. a. 1 Joh. 5, 2. 3.) Denn das gehö-
ret allen Menſchen zu: (keinen ausgenommen; warum?) Denn GOtt
wird alle Werke vor Gericht bringen, das verborgen iſt, es ſey gut
oder böſe. Pred. 12, 13. 14. Alle: alſo werden auch alle Werke der ver-
meinten Mitteldinge vorkommen, und alda nicht indifferent, ſondern gut
oder böſe ſeyn. Die falſche Mitteldingslehre thut demnach vielen Sün-
dern Thür und Thor auf; denn wenn gleich oft das Gewiſſen ſagt: Thue
dis nicht, es iſt nicht gut: ſo heiſſet es doch gleich: Es iſt wol nicht gut, aber
auch nicht böſe, es iſt ein Mittelding. Ja, ja, da uns der Feind in die
Mitten kriegt. O HErr, laß alle meine Werke nach deinen Geboten vor
und in dir gethan ſeyn, daß auch meine Blätter nicht verwelken; ſondern
alles, was ich mache, wohl gerathe, und ewig bleibe.
Laß dein Allgegenwart mir ſtets vor Augen ſchweben,
In reiner Lieb und Furcht, wie dein recht frommes Kind,
Nach deinem Augenwink, vor dir ſo ſtets zu leben,
Daß auch kein ſchneller Tod mich unbereitet findt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |