Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.17. Sept. Vor dir ist Freude die Fülle, und liebliches Wesen zu deiner Rech- Da wird seyn das Freudenleben, da viel tausend Seelen schon Sind mit Himmelsglanz umgeben, stehen da vor GOttes Thron, Da die Seraphinen prangen, und das hohe Lied anfangen: Heilig, heilig, heilig heißt GOtt der Vater, Sohn und Geist. O Jerusalem du schöne! ach wie helle glänzest du! Ach! wie lieblich Lobgethöne hört man da in stolzer Ruh! O der grossen Freud und Wonne! ietzo gehet auf die Sonne, Jetzo gehet an der Tag, der kein Ende nehmen mag. 17. Sept. Vor dir iſt Freude die Fülle, und liebliches Weſen zu deiner Rech- Da wird ſeyn das Freudenleben, da viel tauſend Seelen ſchon Sind mit Himmelsglanz umgeben, ſtehen da vor GOttes Thron, Da die Seraphinen prangen, und das hohe Lied anfangen: Heilig, heilig, heilig heißt GOtt der Vater, Sohn und Geiſt. O Jeruſalem du ſchöne! ach wie helle glänzeſt du! Ach! wie lieblich Lobgethöne hört man da in ſtolzer Ruh! O der groſſen Freud und Wonne! ietzo gehet auf die Sonne, Jetzo gehet an der Tag, der kein Ende nehmen mag. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0272" n="260"/> <div n="2"> <dateline>17. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi><hi rendition="#fr">or dir iſt Freude die Fülle, und liebliches Weſen zu deiner Rech-<lb/> ten ewiglich.</hi> Pſ. 16, 11. <hi rendition="#fr">Und ich ſahe die heilige Stadt, das neue<lb/> Jeruſalem, von GOtt aus dem Himmel herab fahren, zubereitet, als<lb/> eine geſchmückte Braut ihrem Manne.</hi> Offenb. 21, 2. 3. 4. 10. 12.<lb/> Mein Heiland, ich bin noch ſo unvollkommen und ſo wenig zum Himmel ge-<lb/> ſchmückt. Ach ſchmücke mich mit Glauben und Liebe, mit himmliſchen Sinn<lb/> und Verlangen; doch du weißt, was ich bedarf. Ich bin ſchon mit deinem<lb/> eignen Kleide und Blute geſchmückt und gerecht, und ſo wirſt du mich auch<lb/> gewiß noch innerlich herrlich ſchmücken, vollenden und heimführen; da du<lb/> ſchon viele Kinder zur Herrlichkeit geführet haſt. Wie bin ich doch ſo herz-<lb/> lich froh! ꝛc. <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 572. v. 4. 6. ſ. a. <hi rendition="#aq">Num.</hi> 578. v. 9.</bibl></p><lb/> <lg type="poem"> <l>Da wird ſeyn das <hi rendition="#fr">Freudenleben,</hi> da viel tauſend Seelen ſchon</l><lb/> <l>Sind mit <hi rendition="#fr">Himmelsglanz</hi> umgeben, ſtehen da vor GOttes Thron,</l><lb/> <l>Da die Seraphinen prangen, und das hohe Lied anfangen:</l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Heilig, heilig, heilig heißt GOtt der Vater, Sohn und Geiſt.</hi> </l><lb/> <l>O Jeruſalem du <hi rendition="#fr">ſchöne!</hi> ach wie <hi rendition="#fr">helle</hi> glänzeſt du!</l><lb/> <l>Ach! wie <hi rendition="#fr">lieblich</hi> Lobgethöne hört man da in ſtolzer Ruh!</l><lb/> <l>O der groſſen Freud und Wonne! ietzo gehet auf die Sonne,</l><lb/> <l>Jetzo gehet an der Tag, der <hi rendition="#fr">kein Ende</hi> nehmen mag.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [260/0272]
17. Sept.
Vor dir iſt Freude die Fülle, und liebliches Weſen zu deiner Rech-
ten ewiglich. Pſ. 16, 11. Und ich ſahe die heilige Stadt, das neue
Jeruſalem, von GOtt aus dem Himmel herab fahren, zubereitet, als
eine geſchmückte Braut ihrem Manne. Offenb. 21, 2. 3. 4. 10. 12.
Mein Heiland, ich bin noch ſo unvollkommen und ſo wenig zum Himmel ge-
ſchmückt. Ach ſchmücke mich mit Glauben und Liebe, mit himmliſchen Sinn
und Verlangen; doch du weißt, was ich bedarf. Ich bin ſchon mit deinem
eignen Kleide und Blute geſchmückt und gerecht, und ſo wirſt du mich auch
gewiß noch innerlich herrlich ſchmücken, vollenden und heimführen; da du
ſchon viele Kinder zur Herrlichkeit geführet haſt. Wie bin ich doch ſo herz-
lich froh! ꝛc. Num. 572. v. 4. 6. ſ. a. Num. 578. v. 9.
Da wird ſeyn das Freudenleben, da viel tauſend Seelen ſchon
Sind mit Himmelsglanz umgeben, ſtehen da vor GOttes Thron,
Da die Seraphinen prangen, und das hohe Lied anfangen:
Heilig, heilig, heilig heißt GOtt der Vater, Sohn und Geiſt.
O Jeruſalem du ſchöne! ach wie helle glänzeſt du!
Ach! wie lieblich Lobgethöne hört man da in ſtolzer Ruh!
O der groſſen Freud und Wonne! ietzo gehet auf die Sonne,
Jetzo gehet an der Tag, der kein Ende nehmen mag.
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